Gefahren lauern schon bei der Bezahlung der Reise. Was sie dann unterwegs beachten sollten, lesen Sie hier.
(ty) Diebe und Betrüger lauern überall, auch Urlauber sind nicht sicher vor ihnen. Bei Taschendieben ist zum Beispiel die Urlaubs- beziehungsweise Hauptreisezeit im Fernverkehr beliebt, wenn an Bahnhöfen und Flughäfen ein großes Gedränge herrscht. Laut Polizeilicher Kriminalstatistik wurden im vergangenen Jahr in Deutschland insgesamt mehr als 104 000 Taschendiebstähle angezeigt. Doch Urlauber können sich vor Langfingern und Betrügern schützen – die folgenden Tipps der Polizei helfen dabei.
"Ein sicherer Urlaub beginnt schon mit der Planung", betont Gerhard Klotter, der Vorsitzender der polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes. "Wer seinen Urlaub beispielsweise online bucht, sollte den Anbieter genau prüfen: Im Internet gibt es neben seriösen Angeboten auch gefälschte Verkaufs-Plattformen, so genannte Fake-Shops. Diese bieten Produkte gegen Vorkasse an, die häufig gar nicht existieren. Haben die Opfer bezahlt, ist das Geld weg", erklärt der Polizeibeamte.
Er rät: "Recherchieren Sie den Namen des Online-Shops über Suchmaschinen. So können Sie eventuelle negative Erfahrungen anderer Kunden ausfindig machen. Oder erkundigen Sie sich bei einer Verbraucher-Zentrale über den Anbieter", empfiehlt Klotter. Wichtig sei außerdem, niemals per Vorkasse zu bezahlen, sondern per Rechnung oder Bankeinzug. Der Kauf auf Rechnung könne vor Betrug durch Fake-Shops schützen. Beim Lastschriften-Verfahren könnten vorgenommene Abbuchungen noch nach einigen Tagen storniert werden. "Nutzen Sie daher beim Online-Kauf keine Zahlungsdienste wie "Western Union", "paysafe" oder "Ukash".
Weitere Tipps der Polizei für einen sicheren Urlaub:
• Lassen Sie während Ihrer Abwesenheit Haus beziehungsweise Wohnung nicht unbewohnt erscheinen. Bitten Sie Ihre Nachbarn darum, regelmäßig den Briefkasten zu leeren. Hinterlassen Sie auch auf Ihrem Anrufbeantworter oder in den sozialen Netzwerken keine entsprechenden Nachrichten.
• Kopieren Sie wichtige Unterlagen (Pass, Flugticket, Kreditkarte, Impfausweis) vor Reiseantritt und bewahren Sie diese an separater Stelle in Ihrem Gepäck auf. Um Debit- beziehungsweise Kreditkarten bei einem Diebstahl unverzüglich sperren zu können, notieren Sie die Sperr-Notruf-Nummer 116 116 beziehungsweise speichern Sie diese im Mobiltelefon.
• Tauschen Sie fremde Währungen grundsätzlich nur in Geldinstituten, nie auf der Straße. Dort könnten Ihnen Kriminelle das Geld entreißen oder Falschgeld unterjubeln.
• Kaufen Sie Tickets für Ausflugs-Fahrten oder Eintrittskarten für Veranstaltungen nur im Hotel oder bei offiziellen Verkaufsstellen, nicht bei "fliegenden Händlern" auf der Straße.
• Nehmen Sie nur so viel Bargeld, Zahlungskarten oder Ausweise mit wie nötig und tragen Sie diese immer am Körper (zum Beispiel in einer verschließbaren Innentasche der Kleidung, im Brustbeutel oder in einer Gürteltasche). Behalten Sie auch beim Bezahlen Ihre Kreditkarte immer im Auge. Bewahren Sie Ihre persönliche Identifikations-Nummer (PIN) nicht in Ihrer Geldbörse auf. Lernen Sie sie auswendig.
• Lassen Sie Wertgegenstände und Ihr Gepäck nie unbeaufsichtigt. Seien Sie insbesondere bei größeren Menschen-Ansammlungen, zum Beispiel im Gedränge an Bahnhöfen, Flughäfen oder in der Nähe von Sehenswürdigkeiten vorsichtig. Diese sind bei Taschendieben sehr beliebt.
• Tragen Sie Ihre Handtasche immer am Schulterriemen und klemmen Sie diese auf der zur Straße abgewandten Seite unter den Arm, damit vorbeifahrende Rad- oder Mopedfahrer sie nicht entreißen können.
• Schließen Sie Auto, Wohnwagen, Hotelzimmer oder Ferienwohnung immer ab, auch wenn Sie nur kurz weg sind. Lassen Sie Geld und andere Wertsachen nie offen herumliegen.
• Vereinbaren Sie, bevor Sie Dienstleistungen wie Taxifahrten, Ausflüge oder Fremdenführungen in Anspruch nehmen, einen verbindlichen Preis.
• Wurde Ihre Zahlungskarte gestohlen, lassen Sie diese sofort unter der Sperr-Notruf-Nummer 116 116 sperren. Informieren Sie nach der Sperrung Ihr kontoführendes Kreditinstitut. Damit Ihre Debitkarte auch für das elektronische Lastschrift-Verfahren (Sepa-Lastschrift) gesperrt werden kann, für das nur eine Unterschrift benötigt wird, müssen Sie den Verlust Ihrer Karte der Polizei melden. Nur diese kann eine so genannte freiwillige Kuno-Sperrung bei den Handels-Unternehmen veranlassen. Mehr über das Kuno‐Sperrsystem finden Sie hier.