In Berching kollidierte ein Schubverband mit einem Frachter. Diesmal hält sich der Schaden offenbar in Grenzen, die Schleuse wurde nicht demoliert.
(ty) Erneut ist es an einer Schleuse auf dem Main-Donau-Kanal zu einem Schiffs-Unfall gekommen. Diesmal hat es im Landkreis Neumarkt gescheppert: Im Unterwasser der Schleuse bei Berching ist heute Nacht ein 190 Meter langer Schubverband mit einem Frachtschiff zusammengestoßen. Wie aus dem Bericht der zuständigen Wasserschutzpolizei Beilngries hervorgeht, hält sich der entstandene Schaden diesmal offenbar in Grenzen: Beide Schiffe konnten ihre Tour fortsetzen. Und: An der Schleusen-Einrichtung sei kein Schaden entstanden.
Der Unfall ereignete sich gegen 1.30 Uhr. Der 190 Meter lange ungarische Schubverband fuhr nach Angaben der Polizei auf dem Main-Donau-Kanal in die Schleuse Berching ein; dabei sei der 55-jährige Schiffsführer aus Unachtsamkeit – im dichten Nebel – zu weit nach rechts geraten: Der Schubverband sei mit einem im Vorhafen der Schleuse stillliegenden belgischen Frachtschiff kollidiert. "Dessen 54-jähriger Kapitän und die weitere Besatzung wurden bei dem Anstoß sowie durch das Läuten der Schiffsglocke, die durch die heftige Kollision von selbst zu schlagen begann, aus dem Schlaf gerissen", schildert ein Polizei-Sprecher.
"Glücklicherweise entstand bei dem Schiffs-Unglück nur Sachschaden im Bereich des Hecks, wobei der Außenanstrich großflächig abplatzte und die Schadensstelle eingedrückt und verkratzt wurde", meldete die Wasserschutzpolizei. Die genaue Schadenshöhe sei derzeit noch nicht bekannt, hieß es am heutigen Nachmittag. Gegen den Führer des ungarischen Schubverbands seien Ermittlungen wegen einer Ordnungswidrigkeit eingeleitet worden. Beide Schiffe konnten ihre Reisen nach Amsterdam beziehungsweise Mannheim fortsetzen.
"An der Schleusen-Einrichtung entstand kein Schaden", berichtet die Wasserschutzpolizei. Derzeit herrscht – wegen der gerade erst zu Ende gegangenen, längeren Schifffahrts-Sperre – auf dem Main-Donau-Kanal rund um die Uhr reger Schiffsverkehr. Es gibt einen Stau abzuarbeiten, der sich nach einem Unfall vor gut zwei Wochen gebildet hat.
Die Riedenburger Schleuse konnte – wie berichtet – zuletzt zwei Wochen lang nach einem Schiffs-Crash nicht mehr benutzt werden. Deshalb konnten zahlreiche Schiffe ihre geplanten Reisen nicht fortsetzen. Insgesamt waren nach Angaben der zuständigen Behörde 115 Schiffe ausgebremst worden; darunter Termin-Frachten und Flusskreuzfahrten. Lesen Sie dazu: Riedenburger Schleuse ist repariert: 115 Schiffe waren ausgebremst