In dem Ingolstädter Gotteshaus wurde heute Nachmittag auch ein wertvolles Gemälde beschädigt.
(ty) Ein Feuer im Kirchenschiff des Ingolstädter Liebfrauenmünsters hat heute am frühen Nachmittag einen Sachschaden verursacht, der nach ersten, vorsichtigen Schätzungen der Kripo in einer Größenordnung von ungefähr 100 000 Euro angesiedelt wird. Verletzt worden sei zum Glück niemand. Wie das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord inzwischen mitteilte, gibt es auch bereits Erkenntnisse der Brandfahnder zur Ursache des Zwischenfalls.
Gegen 13 Uhr war bei der Integrierten Leitstelle in Ingolstadt der Notruf wegen eines Brandes in dem Gotteshaus eingegangen. Als die zahlreich alarmierten Feuerwehrleute am Einsatzort an der Kreuzstraße eingetroffen waren, "fanden sie ein stark verrauchtes Kirchenschiff vor", berichtet ein Polizei-Sprecher. "Nachdem zuvor Zeugen des Brandes bereits Löschversuche unternommen hatten, gelang es der Feuerwehr nun unter Einsatz von Atemschutz, rasch die Flammen zu löschen."
"Im kompletten Hauptschiff der Kirche hatte sich der Brandrauch gesammelt und konnte auch nicht über Fenster abgeführt werden", erklärt ein Sprecher der Ingolstädter Berufsfeuerwehr. Der Einsatz eines Großventilators der Audi-Werkfeuerwehr habe sich zur Entrauchung des Innenraums "gut bewährt".
Der Brandrauch konnte demnach komplett über die Eingangstüren nach draußen gedrückt werden. Aufgrund der Verschmutzung und des Brandgeruchs seien sämtliche Gottesdienste und Führungen in der Kirche bis auf weiteres abgesagt, berichtet die Feuerwehr.
Unmittelbar, nachdem die Entlüftung des Kirchen-Innenraums mit Hilfe von Spezialgeräten der Floriansjünger abgeschlossen war, begannen die Experten der Ingolstädter Kriminalpolizei mit den Untersuchungen zur Brandursache. "Nach ersten Feststellungen entstand das Feuer im Bereich einer Seitenkapelle des Münsters", gab das Polizeipräsidium am Nachmittag bekannt.
Ein wertvolles Gemälde sowie zwei Kirchenbänke nahmen den Angaben zufolge unmittelbar durch die Auswirkungen des Feuers erheblichen Schaden. "Zudem dürften Rußschäden entstanden sein, deren Umfang derzeit noch nicht endgültig bewertet werden kann", heißt es von der Polizei.
Vor diesem Hintergrund ist die Schadenshöhe von zirka 100 000 Euro als Ergebnis einer ersten und vorsichtigen Schätzung zu sehen. Angesichts der vor Ort gewonnenen Erkenntnisse und der vorliegenden Zeugen-Aussagen "gehen die Brandermittler davon aus, dass ein Defekt an stromführenden Leitungen zur Entstehung des Brandes geführt hat", erklärte ein Sprecher des Polizeipräsidiums. "Anhaltspunkte für eine vorsätzlich Brandlegung bestehen nicht."
Im Einsatz waren die Berufsfeuerwehr Ingolstadt, die Freiwilligen Feuerwehren Ingolstadt-Stadtmitte und Friedrichshofen sowie die Audi-Werkfeuerwehr.