Nächtliche Sicherungs-Maßnahmen an abrissreifem Gebäude. Umleitung für den Verkehr eingerichtet.
(zel) Nachdem am gestrigen Abend aufgefallen war, dass sich das Dach eines älteren Gebäudes an der Neuburger Straße (Staatsstraße 2043) in Hohenwart verschoben hatte, rückten die Einsatzkräfte an. Das Wohnhaus wurde evakuiert, das Technische Hilfswerk (THW) führte bis in in den Morgen umfangreiche Sicherungs-Maßnahmen durch. Heute bestätigte sich laut Bürgermeister Manfred Russer (CSU) die erste Einschätzung: "Das Gebäude ist stark einsturzgefährdet und abrissreif", sagte er unserer Redaktion. Die Ortsdurchfahrt bleibt an dieser Stelle bis auf weiteres gesperrt; eine Umleitung wurde eingerichtet.
Wie die Pfaffenhofener Polizeiinspektion heute zu dem Fall berichtete, hatte ein Nachbar am gestrigen Abend bemerkt, dass sich das Dach am Haus des 65-Jährigen leicht verschoben hatte. Daraufhin habe er die Feuerwehr gerufen. "Die Einschätzung zur Baufälligkeit wurde durch die Feuerwehr bestätigt", heißt es von der Polizei. Von den Floriansjüngern wurde deshalb noch am Abend das Technische Hilfswerk hinzugezogen. Die THW-Fachberater aus Pfaffenhofen rückten, außerdem ein Einsatzteam sowie ein Baufachberater aus Eichstätt. "Gebäude-Sicherung", so lautete das Einsatz-Stichwort.
Nach der Begutachtung des Einfamilienhauses sei von der Einsatzleitung der Feuerwehr zusammen mit dem Eigentümer entschieden worden, die Seitenwände des Gebäudes mit Hilfe eines Gerüst-Systems vom THW zu sichern sowie abzustützen. "Die Kameraden aus dem Ortsverband Neuburg übernahmen die Überwachung des Gebäudes", berichtet ein Pfaffenhofener THW-Sprecher. Zudem sei zusätzliches Gerüst-Material aus Neuburg herbeigeschafft worden. Der Aufbau der Gerüst-Konstruktion habe sich dann bis in den frühen Morgen hingezogen.
Das so genannte Einsatz-Gerüst-System (EGS) dient nach Angaben des THW der Erstellung von Hilfskonstruktionen bei technischen Hilfeleistungen sowie zu Ausbildungs-Zwecken. "Die Vorteile des EGS liegen neben dem vergleichsweise geringen Handlings-Gewicht in der Vielseitigkeit", heißt es weiter. Das System ähnelt den für den Bau erhältlichen Gerüst-Systemen und sei speziell an die Anforderungen des THW angepasst. "Metrische Längen sowie flexible Verbindungen erleichtern die Planung." So ließen sich innerhalb kürzester Zeit beispielsweise Behelfs-Übergänge, Trümmerstege oder Abstützungen errichten.
Bürgermeister Russer war nach eigenen Worten am gestrigen Abend gegen 21.30 Uhr über die Situation informiert worden und verschaffte sich dann sogleich vor Ort ein Bild von der Lage. Das Gebäude musste evakuiert werden. Man habe sich darum gekümmert, dass der Bewohner das Haus verlasse, berichtet Russer. Der Mann sei bei Familien-Angehörigen untergekommen. Außerdem wurde die Staatsstraße im Bereich dieses Gebäudes komplett für den Verkehr gesperrt. Für die Ortsdurchfahrt müssen die Autofahrer nun eine Umleitung über Nebenstraßen in Kauf nehmen.
Am heutigen Morgen bestätigte dann laut Russer ein Statiker die Einschätzung der THW-Experten. "Das Gebäude ist stark einsturzgefährdet und abrissreif", fasste der Rathauschef am heutigen Nachmittag im Gespräch mit unserer Zeitung zusammen. Bis der Dachstuhl und die Giebelwand des Hauses abgetragen seien, müsse die Vollsperrung der Straße in diesem Bereich bestehen bleiben, stellte er klar. Russer schätzt, dass die nötigen Abbruch-Arbeiten binnen zwei Wochen erfolgen. Die Gemeinde-Verwaltung werde die weiteren Schritten begleiten, sagt der Bürgermeister und lobt die Einsatzkräfte von Feuerwehr und THW für ihr rasches Handeln.
