Eine an der TU gelagerte Chemikalie war nicht mehr transportfähig, aber bei Erschütterung explosions-gefährlich. Sie wurde heute zerstört.
(ty) Eine Chemikalie, die in Freising in einem Gebäude der TU München lagerte, war laut Polizei aufgrund einer chemischen Reaktion nicht mehr gebrauchs- und transportfähig. Konkret ging es den Angaben zufolge um zirka 250 Milliliter Tetrahydrofuran. Wie berichtet wird, "setzte sich in der Flasche ein Bodensatz ab, welcher bei Erschütterung explosionsgefährlich ist". Aus diesem Grund musste die Chemikalie heute Vormittag von Experten des bayerischen Landeskriminalamts (LKA) per Hand aus dem Gebäude gebracht sowie dann und auf einer Grünfläche gesprengt werden.
Zunächst seien allerdings die umliegenden TU-Gebäude in einem Radius von 150 Metern evakuiert worden. Wohngebäude waren nach Angaben der Freisnger Polizei von diesen Räumungs-Maßnahmen nicht betroffen. Nachdem zusätzlich zu den Fuß- und Radwegen auch die im nördlichen Bereich des Sprengorts gelegene Thalhauser Straße gesperrt worden war, konnte der "Technischen Sondergruppe" des LKA grünes Licht gegeben werden. Wegen der Semester-Ferien waren laut Polizei nur wenige Personen von den Absperr- und Evakuierungs-Maßnahmen betroffen.
Die Chemikalie sei dann per Hand von einem Beamten des Landeskriminalamts in einem zuvor dafür ausgehobenen Loch – ungefähr zwei Meter tief – abgelegt sowie schließlich mit Hilfe von Sprengstoff vollständig zerstört worden. "Die Sprengung verlief planmäßig", teilte ein Polizei-Sprecher kurz nach Mittag mit und erklärte ferner: "Eine Gefahr für die Bevölkerung bestand durch die Detonation nicht." Der Knall durch die zirka zwei Kilogramm Sprengstoff sei allerdings "weithin zu hören" gewesen.
An diesem ungewöhnlichen Einsatz beteiligt waren neben den Beamten der örtlichen Polizeiinspektion und den Experten vom bayerischen Landeskriminalamt auch rund 20 Floriansjünger von der Werkfeuerwehr Weihenstephan. "Es wurde bei dem Einsatz niemand verletzt", teilte die Polizei abschließend mit. An einem Gebäude der TU sei aufgrund der Druckwelle eine Fensterscheibe zu Bruch gegangen. "Der Sachschaden dürfte sich im Bereich von 100 Euro bewegen."