20-Jährige stieg für Fotos am Münchner Südbahnhof auf einen Waggon und wurde schwer verletzt.
(ty) Schwere Verletzungen hat sich eine 20-Jährige zugezogen, die am gestrigen Abend am Münchner Südbahnhof auf einen Kesselwaggon gestiegen ist, um sich dort von einem Begleiter fotografieren zu lassen. Die junge Frau kam so nah an die Oberleitung, dass es einen Lichtbogen gab. Die Ukrainerin wurde zu Boden geschleudert. Laut Bundespolizei erlitt sie Verbrennungen zweiten und dritten Grades auf 70 Prozent der Hautfläche sowie ein Polytrauma.
Die 20-jährige Ukrainerin und ein sie begleitender 22-Jähriger aus Panama hielten sich nach Angaben der Bundespolizei gegen 19.30 Uhr unerlaubt auf dem Gelände des Rangierbahnhofs München-Süd auf und überquerten dabei auch mehrere Gleise. "Am Gleis 42 stieg die 20-Jährige aus Milbertshofen zum Zwecke von Fotoaufnahmen auf einen abgestellten Kesselwaggon, richtete den Oberkörper auf und kam der Oberleitung so nahe, dass es zu einem Lichtbogen kam", heißt es im Bericht der Polizei. "Dieser traf die junge Frau und schleuderte sie zurück auf den Boden."
Der 22-jährige Begleiter, der den Vorfall beobachtet habe, rief den Rettungsdienst. Eine Streife der Bundespolizei befand sich gerade beim Fahrdienstleiter des Rangierbahnhofs München-Süd. Die Beamten seien über einen Kurzschluss sowie eine verletzte Person informiert worden. Als sie Beamten vor Ort eintrafen, "befand sich die Frau bereits zur Erstversorgung im Rettungswagen", so ein Sprecher der Bundespolizei. "Mit Verbrennungen zweiten und dritten Grades auf 70 Prozent der Hautfläche sowie einem Polytrauma wurde die Ukrainerin in eine Münchner Klinik transportiert."
Der Begleiter aus Schwabing sei von einem Krisen-Interventions-Team betreut worden. Er habe einen Schock erlitten und wurde in ärztliche Behandlung gegeben, teilte die Polizei heute mit.
Die Münchner Bundespolizei warnt einmal mehr eindringlich vor den Gefahren auf Bahngebiet: "Von der 15 000 Volt führenden Oberleitung kann auch ohne direkte Berührung ein Lichtbogen überspringen. Bahnanlagen eignen sich nicht für Fotoaufnahmen. Sowohl im Gleisbereich als auch auf Waggons herrscht Lebensgefahr!"