Logo
Anzeige
Anzeige

Die JWU von Reichertshofen feierte ihr 30-jähriges Bestehen, blickte auf eine erfolgreiche Geschichte und will nicht nachlassen.

(ty) Als Gründungs-Mitglied war sie schon 1989 dabei, übernahm einst das Amt der Schriftführerin, bekleidet dieses seit nunmehr drei Jahrzehnten und engagiert sich seit rund 24 Jahren als Gemeinderätin: Andrea Blößl war die JWU-Festrednerin an diesem Abend. Gefeiert wurde das 30-jährige Bestehen der Reichertshofener Junge-Wähler-Union (JWU) am vergangenen Wochenende im Gasthaus Söltl im Ortsteil Hög.

Wie Blößl in ihrer Ansprache darlegte, waren es einst Umwelt-Themen wie die Landkreis-Mülldeponie Starkertshofen, die fünf Jahre vor der offiziellen Gründung der JWU/JBBl (Junge-Wähler-Union / Junger-Bürger-Block Reichertshofen) junge Reichertshofener dazu veranlasst hatten, gemeinsam zur Kommunalwahl 1984 anzutreten. Die Namensänderung auf JWU erfolgte erst im Jahr 2005.

Auf Anhieb schafften mit Hans Felber, der ab 1989 auch stolze 19 Jahre lang JWU-Vorsitzender war, und Georg Großmann seinerzeit zwei Kandidaten den Einzug in den Gemeinderat. Zur Wahl 1990 war die JWU dann bereits als Verein gegründet und drei JWU-Bewerbern gelang der Sprung ins Gremium. Die junge Wählergruppe revolutionierte aus heutiger Sicht wohl den ehemals eher biederen Wahlkampf in Reichertshofen.

Musik am Stand, Getränke, Waffeln, Fußballturnier, Infoblatt und Stimmung. "Heute ist das normal, aber vor 30 Jahren waren wir damit die Tutti-Frutti-Partei", erinnerte sich Blößl. Die Zahl der JWU-Räte konnte bei jeder Wahl bis 2008 gesteigert werden. "Seit der Wahl von Bürgermeister Michael Franken sind wir erwachsen", bilanzierte die Festrednerin.

Im 18. Jahr ihres Bestehens wurde die JWU zur größten Fraktion im Gemeinderat. Doch damit nicht genug: Mit Franken stellte man den Rathaus-Chef, mit Adolf Kothmeier zudem den Vize-Bürgermeister. Dank harter, ehrlicher und kompetenter Arbeit, so sieht man es selbst, sei dieser Erfolg bei der jüngsten Wahl im Jahre 2014 wiederholt worden. Neben dem seit 1990 stattfindenden Fußballturnier der JWU erfreuen sich seit 2006 auch die Starkbierfeste, die von Michael Franken (Theater) und Martin Kirmaier (Musik) organisiert werden, großer Beliebtheit. 

Ehrung für langjährige Funktionäre der JWU.

Den Ausblick und die Ehrungen nahm Franken vor, er ist seit mittlerweile zehn Jahren der Vorsitzende der JWU.  Geehrt wurden für 30 Jahre als Schriftführerin Andrea Blößl, für 20 Jahre im Vorstand Michael Franken und Adolf Kothmeier, für zehn Jahre im Vorstand Erwin Strasser und Helga Dorfner-Huber sowie für 20 Jahre als Beisitzer Holger Reichart und Elisabeth Großmann, für 15 Jahre als Beisitzer Georg Pfab und Günter Held. Franken nutzte die Feierlichkeiten außerdem, um seine Mannschaft schon mal auf die Kommunalwahl im nächsten Frühjahr einzuschwören.

Frühzeitig konnte die JWU nach eigenem Bekunden bereits alle 20 Plätze für die Gemeinderats-Liste besetzen sowie drei Ersatz-Kandidaten benennen. Zukunfts-Workshops seien abgehalten worden, das Wahlprogramm stehe größtenteils, sagte Franken: "Wir haben eine erfolgreiche, starke und kompetente Truppe mit sowohl jungen als auch erfahrenen Kräften für die Marktgemeinde Reichertshofen", lautet sein Zwischenfazit. Er selbst freue sich, wieder als Bürgermeister-Kandidat antreten zu dürfen – unter dem Motto: "Gemeinsam Zukunft gestalten."

Kabarett-Einlage

Bei der 30-Jahr-Feier der JWU hielt der Kabarettist Florian Erdle den Lokalpolitikern den Spiegel vor. "Wo ist denn der stellvertretende Landrat? Wo doch heute das Essen frei ist", fragte er in die gut 50-köpfige Runde. "Ade Kothmeier, schau Dir die Andrea Blößl an, so gut kann man nach 24 Jahren im Gemeinderat noch aussehen – und das, wo doch im Reichertshofener Gemeinderat jedes Jahr dreifach zählt!"

Sorgen machte sich Erdle, der im Hauptberuf bekanntlich Stadtjurist von Pfaffenhofen ist, um die SPD im Reichertshofener Gemeinderat. Wenn im kommenden Jahr die letzten beiden Sozialdemokraten ausscheiden würden, dann habe das Gremium gar keinen Geist mehr, befand er in Anspielung auf den SPD-Rat Marc Geist. 

In der Partnerstadt Paks komme es regelmäßig vor, dass Bürgermeister Franken mit seinem Stellvertreter Kothmeier auf Englisch und mit dem ungarischen Bürgermeister auf Deutsch spreche, wusste Erdle. Da könne Franken dann praktisch alles sagen, weil ihn keiner von beiden verstehe.

Franken (links) bedankte sich bei Kabarettist Erdle.

Glücklich könne sich die JWU schätzen, dass der Fraktions-Vorsitzende Erwin Strasser nur bei VW und nicht bei Audi im Management sei, das seien "die kleineren Bazis". Manche Auto-Manager würden nur deshalb so viele Auslands-Dienstreisen machen, weil sie sich nie sicher sein könnten, ob sie nicht in Deutschland steckbrieflich gesucht würden.

Auch für den hiesigen Landwirt Thomas Langenecker hatte Erdle einen Tipp, wenn der selbst ernannte Umwelt-Sheriff vom Scha(a)fberg ihm wieder Ärger bereite. "Solche Probleme lösen doch die Landwirte seit Jahrhunderten durch einen Hausbesuch mit einem Odlfassl."

Franken bedankte sich bei Erdle für dessen kabarettistischen Auftritt mit einem weißen JWU-Handtuch. Er fügte augenzwinkernd hinzu, dieses könne bei Bedarf auch als weiße Fahne bei Angriffen aus dem Pfaffenhofener Landratsamt verwendet werden. 


Anzeige
RSS feed