Der 53-Jährige ging am Wochenende als Gastfahrer in Hockenheim an den Start und schaffte es prompt aufs Podest.
(ty) Nach mehr als 20-jähriger Pause als aktiver Rennfahrer ist Jürgen Fuchs aus Scheyern am Wochenende auf der legendären Rennstrecke in Hockenheim beim Finale zur internationalen deutschen Motorrad-Meisterschaft (IDM) auf Einladung von BMW als Gastfahrer beim "Boxercup 2.0" an den Start gegangen. Er selbst und seine Fans waren auf dieses Comeback sehr gespannt. Und das Ergebnis war famos: Der 53-Jährige fuhr gestern aufs Podium.
Eigentlich ist der Motorsport-Journalist Jürgen Fuchs als Test- und Entwicklungsfahrer für BMW sowie mit seiner Rennfahrer-Schule auf den europäischen Rennstrecken und Landstraßen unterwegs. Im Jahre 1998 fuhr er einst seinen letzten Grand-Prix und beendete diesen als Zweitplatzierter hinter Valentino Rossi in Assen. Danach musste er seine Motorrad-Karriere verletzungsbedingt beenden. Nun aber, mehr als zwei Jahrzehnte später, kehrte der ehemalige deutsche Meister und WM-Vierte noch einmal zurück ins aktive Renngeschehen.
Neben Schräglagen, Wheelies und spannenden Fights auf der Strecke sorgten die rauchen Burnouts für Rennstrecken-Atmosphäre.
Auf Einladung von BMW startete Fuchs am vergangenen Wochenende als Gastfahrer in Hockenheim – und zwar im Rahmen des Finales zur internationalen deutschen Meisterschaft im BMW-Motorrad-Boxercup 2.0. Mit dabei waren auch einige seiner damaligen Weggefährten, wie zum Beispiel Stéphané Mertens und Gerhard Lindner. Fuchs feierte einst den größten Erfolg seiner Rennfahrer-Karriere, als er im Jahre 1996 bei der Weltmeisterschaft in der 250er-Klasse auf Rang vier fuhr. Am Wochenende nun lief es für ihn bereits bei den Trainings- und Qualifying-Runden sehr gut: Fuchs erarbeitete sich den vierten Startplatz.
Im ersten Rennen am Samstag über zehn Runden lag er dann lange auf dem dritten Platz, musste sich erst in der letzten Runde geschlagen geben und wurde hervorragender Vierter. Ein Bus voller Motorradfans – unter anderem vom Rennsportclub Pfaffenhofen (RSC) und vom Jetzendorfer Team "Schleifendes Knie" startete am Sonntag in aller früh nach Hockenheim, um sich die Finals zur internationalen deutschen Meisterschaft live anzuschauen und "ihren" Jürgen anzufeuern. Packende Duelle, rauchende Bournouts, Wheelies, Highsider und vieles mehr verfolgten die Rennsport-Fans hautnah in der legendären Sachs-Kurve.
Jürgen Fuchs nach dem erfolgreichen Rennen mit seinen angereisten Fans.
Richtig spannend wurde es am Nachmittag beim zweiten Rennen zum Boxercup. Motiviert von seinem vierten Rang am Vortag und mutmaßlich auch durch die Anfeuerungen seiner angereisten Fans lag Fuchs von Anfang an wieder an der vierten Position und lieferte sich ein heißes Rennen mit dem Drittplatzierten Stéphané Mertens, dem erfahrenen Rennfahrer-Kollegen aus früheren Zeiten. Bis zur vorletzten Runde studierte Fuchs den vor ihm liegenden Mitstreiter und legte ihn sich quasi zurecht, bevor er ihn in der letzten Runde im mittleren Abschnitt gekonnt überholte.
Mertens gab sich aber noch nicht geschlagen, versuchte natürlich zu kontern. Fuchs spielte jedoch seine Erfahrung aus: Er rauschte mit einer Fahrzeuglänge Vorsprung in die Sachs-Kurve sowie anschließend mit knappem Vorsprung über die Zielgerade. Die Fuchs-Fans im Motodrom waren begeistert und feierten das wie einen Sieg. Schließlich hatte der Scheyrer vorher kaum Zeit, um für diese Rennen auf dieser Maschine zu trainieren. Um so herausragender bewerten seine Anhänger den dritten Platz in diesem Rennen – hinter dem neuen deutschen Meister Christof Höfer und dem Zweitplatzierten Nate Kern (USA) in der internationalen deutschen Meisterschaft.
Rang drei: Aufs Podium gefahren ist der Scheyerer Jürgen Fuchs am gestrigen Sonntag bei seinem Comeback.