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Beim diesjährigen Unternehmer-Forum gab es verschiedene Impuls-Vorträge, außerdem wurden Inklusions-Bemühungen gewürdigt.

(ty) Wie der Spagat zwischen wirtschaftlichem und nachhaltigem Handeln funktionieren kann, wollte das Kommunal-Unternehmen für Struktur-Entwicklung im Landkreis Pfaffenhofen (KUS) beim diesjährigen Unternehmer-Forum zeigen. Rund 210 Unternehmer aus dem Landkreis folgten der Einladung ins V-Heim nach Schweitenkirchen. Im Rahmen dieser Veranstaltung wurde auch der diesjährige Inklusions-Preis verliehen: Er ging an die "Alfred Amenda & Sohn Transport GmbH" aus Hohenwart.

In der Begrüßungsrunde beschäftigte sich Moderator Stephan Pregizer zusammen mit Vize-Landrat Anton Westner (CSU), KUS-Leiter Johannes Hofner, Professor Claude Herion (Sprecher des Wirtschaftsbeirats im Landkreis), Elke Christian (Leiterin der IHK-Geschäftsstelle Ingolstadt) und Schweitenkirchens Bürgermeister Albert Vogler(CSU) mit der Frage nach der Bedeutung des Themas Nachhaltigkeit im Landkreis.

Wie verantwortungsvolles Wirtschaften im Unternehmen aussehen kann, wurde in drei Impuls-Vorträgen deutlich. "Die Digitalisierung ist ein weit umfassender Begriff", sagte Franz Mirbeth, Vorstands-Mitglied der Volksbank-Raiffeisenbank Bayern-Mitte, in seiner Rolle als Mitglied der Nachhaltigkeits-Gruppe des Wirtschaftsbeirats. Die Arbeitsgruppe, die beim Unternehmer-Forum außerdem von Kathrin Raps-Janocha, Geschäftsführerin der JG-Service-AG, und Anita Scheller, Geschäftsführerin der Kunstmühle in Hettenshausen-Reisgang, repräsentiert wurde, hat sich zum Ziel gesetzt, praktische und leicht verständliche Leitsätze mit Bezug zur Region zu erarbeiten. Diese werden in einem dreidimensionalen Würfel unter den Oberbegriffen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung gebündelt.

Der schlimmste Tag in der Firmengeschichte sei gekommen, wenn das Unternehmen als Schlagzeile in der Bild-Zeitung stehe, prophezeite Josef Scheller seiner Tochter. "Am 9. Juli 2019 war es dann soweit – in einem Roggenmehl wurde eine erhöhte Konzentration an Alkaloiden festgestellt", berichtete Scheller. Innerhalb kürzester Zeit seien ein Krisenplan erarbeitet, die Behörden, Lieferanten und Kunden kontaktiert sowie die Mitarbeiter informiert worden. Jede Krise könne mit der richtigen Strategie gemeistert werden. "Seien Sie transparent – nach außen und noch wichtiger innerhalb des Betriebes", riet Scheller den anwesenden Unternehmens-Vertretern.

Katrin Raps-Janocha beleuchtete das heikle Thema der Nachfolge. Ihr Appell: "Auch wenn es nicht leicht ist, an den eigenen Rückzug zu denken und sein Lebenswerk jemand anderem zu überlassen, beschäftigen Sie sich so früh wie möglich damit." Die Angst, nicht mehr gebraucht zu werden, hindere viele Geschäftsführer daran, sich rechtzeitig mit der eigenen Nachfolge auseinanderzusetzen. Neben der formalen Regelung, wer den Betrieb weiterführe, gebe es noch viele weitere Bereiche, die bedacht werden müssten. Dabei solle man, so ihr Rat, sich zwingend Unterstützung durch einen Fachanwalt und einen Notar holen.

Schon im Jahre 1956 wurde der Grundstein für nachhaltiges Wirtschaften bei der Firma Hipp gelegt. "Als führender Hersteller für Babynahrung fühlen wir uns besonders für die kommenden Generationen verantwortlich. So setzen wir uns seit über 60 Jahren dafür ein, die Natur zu schützen, verantwortungsvoll mit den Ressourcen umzugehen und die biologische Vielfalt zu erhalten", erläuterte Evi Weichenrieder, Leiterin der Nachhaltigkeits-Kommunikation bei dem Traditions-Unternehmen mit Sitz in Pfaffenhofen. In ihrem Vvortrag zeigte sie die ökologischen Ansätze des Betriebs auf. Einer der wichtigsten Bausteine dabei sei unter anderem die Sensibilisierung der Mitarbeiter.

Von seiner "weißen Weste" berichtete auch Geschäftsführer Andreas Mayr von der "Schreinerei Ludwig Mayr GmbH & Co. KG" aus Manching. Er gab Einblicke in die Zusammenarbeit zwischen Mitarbeiter und Geschäftsleitung im mittelständischen Handwerksbetrieb. Man habe Wege gefunden, um die Mitarbeiter-Zufriedenheit und die Begeisterung der Mitarbeiter für die eigene Arbeit merklich zu steigern sowie die Fluktuation zu senken. Teil des Erfolgsmodells sei das Förderprogramm "UnternehmensWert: Mensch", das vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales vom europäischen Sozialfonds gefördert wird. Den Teilnehmern empfahl er: "Tun Sie Gutes und sprechen Sie darüber! Sie brauchen weder Employer-Branding noch New-Work oder Corporate-Social-Responsibility, sondern gesunden Menschenverstand, Respekt und Achtsamkeit."

Vize-Landrat Westner verdeutlichte die Bedeutung des nachhaltigen Wirtschaftens für den Landkreis. "Gemeinsam mit den Kreisräten wurden 80 Vorschläge zur nachhaltigen Verbesserung eingereicht", erinnerte er. Die Vorschläge würden derzeit ausgewertet und priorisiert. Unter anderem solle die Forschung zur Wasserkraft, der Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs und der Ausbau von Radwegen vorangetrieben werden. "Nachhaltigkeit sollte für alle Institutionen und Einrichtungen einen wichtigen Stellenwert einnehmen", befand Westner.

In der Abschlussrunde wurden die wesentlichen Informationen des Tages zusammengefasst. In diesem Zuge wurde auch der diesjährige Inklusions-Preis an die "Alfred Amenda & Sohn Transport GmbH" aus Hohenwart verliehen und ein "Marktplatz" zeigte Angebote rund um das Thema Nachhaltigkeit auf. Hier präsentierte sich auch Marco Weigand, Geschäftsführer der "aquapiù GmbH" aus Rohrbach. Seine Wasserspender helfen unter anderem bei der Vermeidung von bis zu 500 Kilogramm Müll pro Jahr und animieren Mitarbeiter durch die uneingeschränkte Verfügbarkeit zu häufigerem Wasserkonsum.


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