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Ein Flugunfall und seine Folgen: Auf dem Airport-Gelände fand heute eine groß angelegte Übung von Bundeswehr und zivilen Einsatzkräften statt.

Von Alfred Raths

Zahlreiche Opfer, mehrere Brände und drohende Explosions-Gefahr nach einem Flugzeug-Unglück: Dieses angenommene Szenario bildete am heutigen Samstag den spektakulären Hintergrund für eine groß angelegte Übung auf dem Bundeswehr-Gelände bei Manching, an der weit mehr als 200 Personen beteiligt waren. Sowohl der zivile als auch der militärische Flugbetrieb auf dem Airport sind noch bis in den Nachmittag hinein eingestellt.

Den Alarm löste die Tower-Besatzung aus – nach der Kollision zwischen einem Propeller-Transportflugzeug und einem Mehrzweck-Hubschrauber auf Höhe der Schießhalle. Die Rauchentwicklung auf der Südbahn der "Wehrtechnischen Dienststelle für Luftfahrzeuge und Luftfahrtgeräte der Bundeswehr" (kurz: WTD 61) ließ befürchten, dass sich das Feuer auf die nahe gelegene Tankanlage ausweiten könnte. Deswegen wurden zahlreiche Soldaten sowie zur weiteren Unterstützung auch etliche zivile Einsatzkräfte an den Unglücksort beordert. 

Der simulierte Flugunfall zog mehrere Einsatzorte nach sich: Brand des Transportflugzeugs auf der Landebahn und Brand des Hubschraubers im Baumbestand, dazu Feuer in einem Gebäude und in einem Waldstück. Als weitere Herausforderung kam hinzu, dass ein Tanklager vor einer möglichen Explosion geschützt werden musste.

Vor diesem Hintergrund galt die Annahme, dass diese Reihe von Ereignissen die Kapazität der WTD-Notdienst-Gruppe überfordert und – entsprechend den dafür vorgesehenen Alarmierungs-Plänen – die Unterstützung externer Einsatzkräfte über die Integrierte Leitstelle in Ingolstadt angefordert werden muss.

"Mit Auslösung des Notfalls sollen innerhalb der WTD alle Positionen entsprechend einer tatsächlichen Alarmierung besetzt werden und ihre Arbeit aufnehmen", heißt es von der Bundeswehr. Ziel der heutigen Übung sei es gewesen, so die Organisatoren, die Einsatzfähigkeit der WTD-Notdienst-Gruppe zu testen sowie die Verfahren zur Alarmierung und Koordination externer Kräfte aus dem Umland mit Einsatzkräften und Personal der wehrtechnischen Dienststelle zu üben. Insgesamt waren heute mehr als 240 Mitwirkende im Einsatz.

Eingebunden in die Übung waren neben der Flugplatz-Feuerwehr und der Airbus-Werksfeuerwehr auch der Flugsicherheits-Offizier und der Flugsicherheits-Meister, zwei Fliegerärztinnen mit Assistenz und Sanitätern, der Flugdienst-Leiter und der Leiter der Einsatz-Zentrale, das Personal der Einsatz-Zentrale, des Kontrollturms sowie der Flugberatung, und die luftfahrzeug-technische Unterstützungs-Gruppe. 25 Statisten waren zur realitätsnahen Darstellung von Verletzten eingeteilt. Externe Einsatzkräfte kamen von den Feuerwehren aus Manching und Pichl sowie vom BRK aus dem Landkreis Pfaffenhofen und der näheren Umgebung.

Die Regie wurde von den Reservisten des Kreisverbindungskommandos Pfaffenhofen übernommen. Weitere Leitungs- und Schiedsrichter-Dienste übernahmen jeweils vier Leute von der Kreisbrandinspektion Pfaffenhofen, vom BRK-Kreisverband Pfaffenhofen und Kräfte der BRK-Notfalldarstellung, dazu sechs Soldaten der Führungs- und Stabsorganisation aus den Reihen des taktischen Luftwaffen-Geschwaders 74, des Hubschrauber-Geschwaders 64 und des Transporthubschrauber-Regiments 30.

"Nachdem die letzte Maßnahme dieser Art schon mehr als 14 Jahre zurückliegt, ist wichtig, zu überprüfen, ob die seinerzeit festgelegten Verfahren immer noch zu einer effektiven und angemessenen Reaktion und Kooperation der militärischen und zivilen Einsatzkräfte führen", hatte die Bundeswehr bereits im Vorfeld der Übung dargelegt. Unter diesen Gesichtspunkten sei sie für den Katastrophenschutz des Landkreises und für die Dienststelle von besonderer Bedeutung – und man erhoffe sich eine weitere Verbesserung der Flugsicherheits-Arbeit.

Stabsleiter Andreas Schmidt wies darauf hin, dass man sich aus dem Szenario insbesondere Erkenntnisse zu Verfahrens-Abläufen und der Kommunikation erhoffe. Eventuellen Schnittstellen-Problemen wolle man so auf die Spur kommen. "Wir wollen alle daran lernen", bekräftigte WTD-Direktor Dieter Kräher. Am Ende der Übung resümierte er zufrieden, dass alle Mitwirkenden eine beeindruckende Leistung gezeigt hätten. Der Flughafen bei Manching wird militärisch sowie auch für die zivile Luftfahrt genutzt. Laut Kräher werden hier täglich im Durchschnitt etwa zehn Starts und Landungen absolviert.

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