Insbesondere bei intensivem, direktem Kontakt mit erkrankten Tieren, deren Ausscheidungen oder Kadavern kann man sich anstecken.
(ty) Wie das Pfaffenhofener Veterinäramt heute mitgeteilt hat, ist bei einem Feldhasen im nördlichen Landkreis der Erreger der Tularämie nachgewiesen worden. Damit hat – unter anderem neben Freising, Aichach, Erding und Dachau – die so genannte Hasenpest nun auch den Landkreis Pfaffenhofen erreicht. Vorsicht ist schon deshalb geboten, weil diese Tierkrankheit auch auf den Menschen übertragen werden kann.
"Die bakterielle Erkrankung kommt vor allem bei wild lebenden Tieren vor und hat ein breites Wirts-Spektrum", heißt es in einer aktuellen Pressemitteilung aus dem Pfaffenhofener Landratsamt. Vorwiegend erkranken den Angaben zufolge Feldhasen, Kaninchen, Nagetiere und Eichhörnchen, seltener auch Wildwiederkäuer und Vögel, an der Hasenpest. "Betroffene Tiere magern ab, zeigen ein struppiges Fell, einen schwankenden Gang, werden apathisch und verlieren die natürliche Scheu."
Menschen können sich nach Behörden-Angaben insbesondere bei intensivem, direktem Kontakt mit an Hasenpest erkrankten Tieren, deren Ausscheidungen oder Kadavern anstecken. "Anzeichen dafür sind grippe-ähnliche Symptome wie Kopf- und Gliederschmerzen, Fieber, Schüttelfrost und Mattigkeit", heißt es aus dem Pfaffenhofener Landratsamt. Betont wird in diesem Zusammenhang: "Für eine Infektion über Mund, Nase, Lidbindehaut oder kleine Schnitt- und Schleimhaut-Verletzungen sind nur wenige Keime notwendig."
Vor diesem diesem Hintergrund werde Spaziergänger geraten, den Kontakt mit toten Wildtieren zu meiden, diese nicht anzufassen oder gar mitzunehmen. Wie berichtet, war erst kürzlich bei einem tot aufgefundenen Feldhasen aus dem Kreis Dachau die Tularämie nachgewiesen worden.
Daten des Friedrich-Loeffler-Instituts zeigten, dass der Erreger in Feldhasen-Populationen zwischen Nordsee und Bodensee vorkommt. In Bayern wird das Hasenpest-Geschehen vom Landesamt für Gesundheit und Lebensmittel-Sicherheit (LGL) seit dem Jahre 2007 verfolgt.