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Im Kreis Pfaffenhofen soll ein "Runder Tisch" helfen, die Probleme mit dem Biber zu lösen. Auftakt-Treffen brachte mehrere Ergebnisse.

(ty) "Um die immer wieder auftretenden hitzigen Diskussionen über die Tragbarkeit der Biber-Schäden im Landkreis zu klären", so heißt es aus dem Pfaffenhofener Landratsamt, hat man sich nun erstmals zu einem "Runden Tisch Biber" in der Kreisbehörde getroffen. Der Runde Tisch sei vom Bund Naturschutz (BN) angestoßen worden, um auch die Belange des Naturschutzes vorzubringen. Laut heutiger Mitteilung erbrachte die Zusammenkunft, deren Neuauflage im nächsten Jahr geplant ist, mehrere Ergebnisse. Nachfolgend die Details.

Mit dabei bei dem Auftakt-Treffen dieses Runden Tisches waren Landrat Martin Wolf (CSU), Christine Janicher-Buska (Bund Naturschutz), Gerhard Schwab (Biber-Manager für Südbayern), Andreas Schütz (Wasserwirtschaftsamt Ingolstadt), Josef Loy (Landkreis-Beauftragter des Fischerei-Verbandes Oberbayern), Manfred König (BBV-Kreisobmann), Martin Braun (Kreisvorsitzender des Jagdverbands), Andreas Kastner (Biber-Beauftragter am Landratsamt Pfaffenhofen) und Carina Frank (Landratsamt Pfaffenhofen). Das Fachgespräch erbrachte laut heutiger Pressemitteilung im Wesentlichen drei Ergebnisse.

Demnach sollen im Landkreis Beispiel-Gebiete definiert werden, an denen von Experten die möglichen Formen des Eingriffs festgelegt werden, die von Landwirten oder Biber-Beratern dauerhaft selbstständig und ohne Rückfrage bei der Behörde in jedem Einzelfall durchgeführt werden können. "Rechtskonformes und eigenständiges Handeln, im Rahmen der fachlichen Vorgaben, sollen hier Ziel sein", heißt es aus der Kreisbehörde.

Ein erfolgreiches Arbeiten mit Modell-Gebieten erfordere das Mitwirken aller Beteiligten und wirkungsvolle Präventions-Maßnahmen. Eine regelmäßige Kontrolle der schadens-geneigten Bereiche sollte, so wird erklärt, "auf Grundlage der langjährigen Erfahrungen aus dem Biber-Management sicher etabliert werden und als Basis für die Modell-Bereiche gelten".

Zweitens sei eine einfache Regelung für notwendige Damm-Entfernungen gewünscht. Durch das "Merkblatt Biber und Gewässer-Unterhalt" werde eine Basis "für eine gewisse Eigenständigkeit beim Vorgehen vor Ort" geschaffen. Ferner bestehe die Möglichkeit, nach den gesetzlichen Grundlagen in einem gewissen Rahmen und unter definierten Bedingungen Damm-Beseitigungen dauerhaft oder für einen begrenzten Zeitraum freizugeben. Die Belange des Artenschutzes, auch bezüglich anderer betroffener Tier- und Pflanzenarten, seien dabei selbstverständlich zu berücksichtigen, wie betont wird.

Drittens sei festgestellt worden, dass gerade bei den Wasser- und Bodenverbänden der erschwerte Unterhalt der Gräben und Bäche sowie die eigentlich notwendigen, aber häufig nicht vorhandenen personellen Kapazitäten eine bedeutende Rolle spielten. 

Als Lösungsansatz seien die personelle Aufstockung durch die Vergabe eines Minijobs zur Schadens-Vermeidung durch Kontrolle sowie Beseitigung einfacher Ablauf-Hindernisse als Teil des Gesprächs-Ergebnisses festgehalten worden. "Die dadurch entstehenden zusätzlichen Kosten für einen besseren Unterhalt sollen auf alle Mitglieder mit einem einfachen Schlüssel umgelegt werden", teilte das Landratsamt mit: "Würde eine geringe Pauschale auf alle Mitglieder verteilt, so würde weder der flächenmäßig große Anlieger noch die kleinen Anlieger überverhältnismäßig belastet werden", heißt es weiter.

Der große Vorteil sei, dass einerseits die Bewirtschaftung der landwirtschaftlichen Flächen erhalten werden könne und andererseits ein aktiver Beitrag zum Artenschutz geleistet werde. "Vielfach reichen nämlich kleine Maßnahmen ohne Einsatz von Maschinen zur Behebung der Schäden, sofern zeitnah gehandelt wird."

Außerdem seien die Teilnehmer übereingekommen, diesen Runden Tisch in Sachen Biber jährlich im Herbst zu wiederholen. Manfred König, der Pfaffenhofener Kreisvorsitzende des bayerischen Bauernverbandes (BBV) sei indes gebeten worden, Führungskräfte aus Bauernkreisen zu benennen, die aufgrund ihres Charakters in Verbindung mit ihrem Sachverstand ausgleichend wirken könnten. "Hier sind Landwirte gefragt, die sich für ein funktionierendes Biber-Management interessieren und engagieren wollen", meldete das Landratsamt heute.


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