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Sie leitet seit 2006 die Gruppe "Frauen mit Krebs". Kürzlich erhielt sie selbst zum zweiten Mal die niederschmetternde Diagnose.

(ty) Bayerns Gesundheits- und Pflege-Ministerin Melanie Huml hat heute mehrere Personen aus Oberbayern für ihr besonderes ehrenamtliches Engagement in den Bereichen Gesundheit und Pflege gewürdigt. "Ehrenamtlich Tätige sind Vorbilder für gelebte Mitmenschlichkeit", so Huml. "Es sind Menschen, die Verantwortung für andere übernehmen und damit einen Beitrag zur aktiven Bürgergesellschaft leisten." Dieser Einsatz verdiene große Anerkennung. Unter den Geehrten ist auch Mechthild Witzl aus Pfaffenhofen, die seit Jahren krebskranke Frauen unterstützt – kürzlich erhielt sie selbst zum zweiten Mal die niederschmetternde Diagnose.

In München wurde am heutigen Donnerstag die Auszeichnung "Weißer Engel" an Bürgerinnen und Bürger aus Oberbayern überreicht. Die Übergabe war in Vertretung von Ministerin Huml, die an der diesjährigen Hauptkonferenz der Arbeits- und Sozialminister der Länder in Rostock teilnahm, von Amtschefin Ruth Nowak vom Ministerium übernommen worden. Huml selbst unterstrich in einer Pressemitteilung: "Bayern lebt die Kultur des Ehrenamts. Fast die Hälfte der bayerischen Bevölkerung engagiert sich für das Gemeinwohl. Der Freistaat ist damit im bundesweiten Vergleich ganz vorne mit dabei."

Mechthild Witzl aus Pfaffenhofen engagiert sich schon sehr lange für an Krebs erkrankte Frauen, heißt es in der Laudatio. Das sei in ihrem Fall auch deshalb bemerkenswert, weil sie aus eigener Erfahrung wisse, wie es sei, eine Krebs-Diagnose zu bekommen. Die Diagnose Krebs lasse im Leben der betroffenen Menschen und ihrer Angehörigen keinen Stein auf dem anderen. Im Jahre 2002 hatte Mechthild Witzl erstmals erfahren, dass sie selber Krebs hat – heuer in der zweiten Jahreshälfte ein weiteres Mal.

"Durch ihre eigene Betroffenheit kennt sie die Sorgen, Gefühle und Ängste der Erkrankten besonders gut." Daher sei es ihr eine Herzens-Angelegenheit, krebskranken Frauen zu helfen und sie dabei zu unterstützen, neue Perspektiven zu entwickeln. Schon seit dem Jahre 2006 leitet Mechthild Witzl daher die Selbsthilfegruppe "Frauen mit Krebs" in Pfaffenhofen. Betroffene Frauen sollen hier eine Anlaufstelle haben, bei der sie sich aus erster Hand austauschen und informieren können. Jede Frau in ihrer Gruppe solle die Unterstützung bekommen, die sie benötigt – das sind ihr Ziel und ihre Motivation.

"Ihre ehrenamtliche Arbeit als Gruppen-Leiterin erfordert neben Einsatz- und Hilfsbereitschaft auch organisatorisches Geschick und eine gute Menschenkenntnis", heißt es weiter. Witzl verfüge über all diese Fähigkeiten – gerade deshalb sei sie als Leiterin der Gruppe unverzichtbar. Mit großem Engagement bereite sie die monatlichen Treffen vor, für die sie sich immer wieder etwas Neues einfallen lasse – zum Beispiel Fachvorträge, Meditation oder einfach Gemeinschaft in der Gruppe. Auch telefonisch stehe sie ihren Schützlingen jederzeit mit Rat und Tat zur Seite. Auch für sie sei die Teilnahme an Fortbildungen und Supervisionen eine Selbstverständlichkeit.

Die Auszeichnung "Weißer Engel" wird in jedem bayerischen Regierungsbezirk verliehen – diesmal in Oberbayern. Die Geehrten engagieren sich beispielsweise im Hospiz-Bereich, im Besuchsdienst und in Selbsthilfegruppen oder setzen sich für Demenz-Patienten ein. Im Bereich der Pflege wird der "Weiße Engel" insbesondere an Personen verliehen, die sich durch vorbildhafte häusliche Pflege verdient gemacht haben. Nachfolgend die heute ausgezeichneten Frauen und Männer:

  • Altenbuchner, Hildegard - Rennertshofen
  • Bär, Heide - Traunreut
  • Becker, Lore - München
  • Eichler, Emilie - Ingolstadt
  • Formann, Maria - Palling
  • Ginter, Ingrid - Geretsried
  • Ludwig, Elmar - München
  • Schmid-Geier, Monika - Dachau
  • Schmitt, Ursula - Fürstenfeldbruck
  • Witzl, Mechthild - Pfaffenhofen
  • Marino, Gerhard - München (Er bekam den "Weißen Engel" im vergangenen Jahr verliehen, war aber damals bei der Aushändigung verhindert).

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