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"Drift on Ice" macht wieder Station in der Kreisstadt. Die wichtigsten Infos zu dem Event im Überblick.

(ty) "Wie es sich für ein Jubiläums-Rennen gehört, kommen wir am 4. Januar erneut mit einer starken Besetzung nach Pfaffenhofen", verspricht Ronny Weis. Der Organisator des Spektakels vom MC Eisdrifters Meißen muss es wissen: Schließlich veranstaltet sein Klub, unterstützt vom hiesigen MSC, im Pfaffenhofener Eisstadion das 50. Rennen dieser Art. Und immer mitten im Renngeschehen: Er selbst. Speedway- und Quad-Fahrer aus sieben Nationen kämpfen in der Stadtwerke-Arena beim "Drift on Ice" um Punkte. Erstmals dabei: Lokalmatador Julian Bielmeier. Wir fassen die wichtigsten Infos, unter anderem zu den Akteuren, zum Ticket-Kauf und zum Rahmenprogramm, zusammen.

Als Führender des achten Pro-Tec-Cups kommt der 41-jährige Ronny Weis in die Hallertau – hat er doch Ende November den Auftakt der Rennserie im sächsischen Freital bei Dresden gewonnen. So gilt der Eisspezialist am kommenden Samstag, 4. Januar, als der Protagonist, den es zu schlagen gilt, wenn es um den Tagessieg geht. Mit Spannung wird auch erwartet, wie sich Lokalmatador Bielmeier schlagen wird – denn die Konkurrenz ist beachtlich, wie der nachfolgende Überblick dokumentiert.

Startnummer 1 – Jaroslav Petrak (Tschechien): Als „alten Haudegen“ beschreibt Ronny Weis den 46-Jährigen. Petrak, der in der Tat auf unzählige internationale Einsätze verweisen kann, stammt aus Pardubice – gewissermaßen dem „Mekka“ der tschechischen Speedwayszene. In der ostböhmischen Stadt dürfen nach Ende der Eishockeysaison die einheimischen Speedwayfahrer den Belag der Spielflächen ramponieren. „Deshalb sind die dortigen Jungs so gute Eisfahrer“ vermutet Ronny Weis.

Startnummer 2 – Buddy Prijs (Niederlande): Drei Zähler zum Auftakt, vor den Toren Dresdens, reichten zumindest für einen Startplatz im Hoffnungslauf. Hier war Endstation – jedoch zeigte der Youngster bereits in den letzten beiden Wintern seine Fähigkeiten. So sollte Prijs die Stellschrauben kennen, an denen er zu drehen hat.

Startnummer 3 – Julian Bielmeier (Deutschland): Fest steht: Die Herzen der Pfaffenhofener Zuschauer werden dem Lokalmatador gehören. Bielmeier blickt auf eine überragende Saison auf langen Bahnen zurück. Bei nationalen Gras- und Sandbahnrennen war er im vergangenen Sommer wochenlang ungeschlagen. Bielmeiers Teilnahme an der Drift on Ice-Serie darf daher auch als Auszeichnung angesehen werden. Zwar ohne Punkte musste der erst 17-Jährige aus Freital abreisen – jedoch war die dortige Teilnahme von vorneherein als reines Lernrennen deklariert. Der Test unter Rennbedingungen verlief vielversprechend: Gegen Ende des Meetings war der Pfaffenhofener, in Sachen Rennspeed, auf Augenhöhe mit seinen Konkurrenten.

Startnummer 4 – Wojciech Lisiecki (Polen): Der 27-Jährige vertritt mit Polen, das Speedway-Land schlechthin. Dass er sein Motorrad auch auf gefrorenem Untergrund beherrscht, bewies Lisiecki vor allem im letzten Winter: Er siegte beim Drift on Ice-Meeting in Malchow (Mecklenburg Vorpommern).

Startnummer 5 – Tero Aarnio (Finnland): „Ich bin hungrig und will es besser machen, als in Freital“, versicherte der Finne während der Weihnachtsfeiertage. Stichwort Freital: Beim Event im November landete Aarnio auf Podestplatz 3. Enttäuscht sei er darüber gewesen, gibt der 35-Jährige zu – wobei Ronny Weis zu wissen glaubt, weshalb der Speedway-Profi nicht ganz vorne landete: „Tero fuhr wieder einmal mit der Brechstange – sah zwischendurch Lücken, wo keine waren.“ Aber genau diese aggressive Fahrweise ist es, für welche die Fans Aarnio umjubeln. Durch seine gewagten Manöver jedenfalls, avancierte er im letzten Januar schnell zum Publikumsliebling – selbstredend, dass der kleine Skandinavier diesmal gewinnen will. (siehe auch: Interview im Anschluss)

Startnummer 6 – Jacob Bukhave (Dänemark): Dänische Fahrer siegten auf der Pfaffenhofener Speedwaybahn nicht selten und auch einem Jacob Bukhave werden am 4. Januar gewisse Chancen auf den Einzug in das A-Finale eingeräumt. Der 26-Jährige kann einige internationale Erfolge vorweisen – unter anderem konnte er 2018 den niederländischen Goldhelm gewinnen.

Startnummer 7 – Hynek Stichauer (Tschechien): Der Hynkator – wie in seine Fans nennen – kehrt nach einjähriger Pause in die Eis-Rennserie zurück. Die Kniffe sollte er also kennen – zumindest belegen das frühere Tagessiege in Schönheide und Dresden. Stichauer kennt man in der Speedwayszene durchaus: Als mehrjähriger England-Profi und Einsatzfahrer seines Nationalteams, hat der 32-Jährige immer wieder für Schlagzeilen gesorgt.

Startnummer 8 – Ronny Weis (Deutschland): Wer Actionfotos des Meißeners betrachtet merkt sofort: Der Mann peitscht in Perfektion über das Eis. Bei vollem Drift noch in die Kameras der Fotografen zu blicken, wagt kaum ein Konkurrent. Dennoch will der Initiator nichts von seiner Ausnahmestellung wissen: „In Pfaffenhofen sehe ich insgesamt sechs Fahrer, die gewinnen können – ich bin einer davon.“

Startnummer 9 – Sergej Malyschew (Russland): Der 31-Jährige gilt als erfahrener Eisdrifter. In Freital wiederum, machte der Russe als „Stehaufmännchen mit Nehmerqualitäten“ von sich reden: „Nach einem Sturz im Training konnte er kaum noch laufen“, erinnert sich Ronny Weis. Sichtbar gehandicapt also, begann Malyschew die Punktejagd, um ein weiteres Mal zu Boden zu gehen. Für ihn spricht jedoch sein Kampfgeist: Zur Freude seiner Fans, sicherte sich der Stammfahrer doch noch Platz 2.

Was unter dem Begriff "Rahmenprogramm" eingeordnet wird, hat diese lapidare Bezeichnung eigentlich nicht verdient: Besonders die Quad-Rennen sind bei "Drift on Ice"-Meetings kaum noch wegzudenken. Von 750ccm-Aggregaten werden die Vierräder befeuert, wobei sich die Teilnehmer in Vorläufen und in einem Finallauf heiße Kämpfe liefern werden. Alexander Hauswald gilt als erster Sieganwärter – er konnte sich im November, beim Start in die Wintersaison, nur hauchdünn gegen seine drei Kontrahenten durchsetzen.

Auch der Nachwuchs soll die Gelegenheit bekommen, sich auf dem Pfaffenhofener Eis vor großer Kulisse zu präsentieren. Das heißt konkret: Fünf Meißener Eigengewächse werden auf ihren 50ccm-Bikes um Punkte streiten. Favorit hierbei ist Valentino Scheibe, der bei den Rennen in Freital ganz vorne landete.

"Ohne Fleiß kein Eis", heißt es von den Organisatoren. "Hunderte Stunden ehrenamtlicher Arbeit sind nötig, damit die Drifts stattfinden können." Extra-Eis müsse auf das Pfaffenhofener Eishockeyfeld gezaubert werden – wobei sich die Helfer des MSC Pfaffenhofen in der Tat einen Zauberstab wünschen würden: In mehreren Nachtschichten, so berichten sie, werde Wasserschicht für Wasserschicht aufgetragen. Bis zu 25 Helfer werden die Nächte im Eisstadion verbringen, damit am 4. Januar das Eis auch dick genug ist.

"Die Erhöhung der Oberfläche ist notwendig, um sicher zu gehen, dass die Linien für den Eishockey-Spielbetrieb unverletzt bleiben", wird dazu erklärt. Mit mehreren Zentimetern Abrieb sei nämlich schon zu rechnen – heißt auch: Nach dem Rennen sind Eismeister Thomas Schönauer und sein Team gefragt. Per Eismaschine muss das Zusatz-Eis wieder Millimeter für Millimeter abgehobelt werden, denn schon am nächsten Vormittag soll wieder ein öffentlicher Schlittschuhlauf stattfinden.

Zeitplan

  • ab 16.30 Uhr: Einlass ins Stadion (Stadion-Gaststätte hat geöffnet)
  • ab 17.15 Uhr: Autogrammstunde mit den Teilnehmern
  • ab 18 Uhr: Eröffnungs-Show, Fahrer-Präsentation, Wertungsläufe
  • ab 20 Uhr: Siegerehrungen (nach dem letzten Finallauf)
  • im Anschluss: Pressekonferenz, Speedway-Talk und "After-Race-Party" in der Stadion-Gaststätte

Tickets 

Für Kurzentschlossene wird am Veranstaltungstag noch ein Kontingent an Eintrittskarten an der Abendkasse erhältlich sein, teilten die Veranstalter mit.


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