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Kilometerlange Verfolgungsjagd endete in einer Sackgasse. Der Grund für die ganze Aktion liegt noch im Dunkeln.

(ty) Noch ist unklar, was ihn überhaupt zu dieser wilden Flucht veranlasst hatte. Angeblich so schnell es ohne Crash ging, ist heute Nacht ein 22-Jähriger mit seinem Mercedes vor den Beamten der Freisinger Polizeiinspektion davongerast. Die Verfolgungsjagd endete nach mehreren Kilometern in einer Sackgasse. Der junge Mann war den Angaben zufolge weder alkoholisiert noch stand er unter Drogen. Ihm blüht jetzt ein Strafverfahren wegen eines verbotenen Kraftfahrzeug-Rennens; sein Führerschein wurde gleich einkassiert.

Als Beamte der Freisinger Polizeiinspektion heute Nacht gegen 1.30 Uhr mit ihrem Streifenwagen am Sportplatz von Oberhaindlfing umkehrten, um – so der Plan – dann einen Mercedes-Fahrer, der ihnen gerade entgegengekommen war, einer allgemeinen Verkehrs-Kontrolle unterziehen zu können, beschleunigte dieser, um der bevorstehenden Überprüfung zu entkommen. Im Zuge einer Verfolgung über vier Kilometer – laut Polizei außerorts und innerorts mit maximaler Geschwindigkeit – habe der Abstand von zirka 250 Metern zu dem Mercedes nicht verringert werden können, berichtet ein Polizei-Sprecher.

"Zum Zeitpunkt der Verfolgung befanden sich keine weiteren Verkehrsteilnehmer auf der Straße", heißt es weiter. Erst, als der Mercedes-Lenker in Wolfersdorf unvermittelt in eine Sackgasse eingebogen sei und letztlich habe stehen bleiben müssen, konnten der 22-Jährige am Steuer des Autos sowie dessen 19 Jahre alte Beifahrerin von den Gesetzeshütern einer Kontrolle unterzogen werden. Der junge Mann habe dabei sofort eingeräumt, vor den Beamten geflohen zu sein. "Als Grund gab er an, dass er Panik vor einer Kontrolle gehabt hätte, da er gegenüber der Streife die Hand gehoben hatte und dies als sein Mittelfinger missverstanden hätte werden können", heißt es im Polizeibericht.

Die anschließende Durchsuchung des Mercedes sowie der beiden jungen Leuten verlief nach Angaben der Freisinger Polizeiinspektion ebenso ohne Feststellungen wie die Absuche des zuvor zurückgelegten Fluchtwegs. Auch ein Drogen- sowie ein Alkohol-Test seien bei dem 22-Jährigen negativ verlaufen. Die zuständige  Staatsanwaltschaft aus Landshut habe nach Rücksprache die Sicherstellung des Führerscheins des 22-Jährigen angeordnet. "Eine Sicherstellung des Pkw-Schlüssels erfolgte zur Gefahrenabwehr", meldet die Polizei. Über eine mögliche Beschlagnahme des Mercedes wurde heute entschieden: Der Wagen sei mittlerweile wieder freigegeben, hieß es am Nachmittag auf Anfrage unserer Zeitung.

Gegen den 22-Jährigen, der sich geständig gezeigt habe, werde nun auf Grundlage von Paragraf 315d des Strafgesetzbuchs – "Verbotene Kraftfahrzeug-Rennen" – ermittelt. "Dieser Tatbestand wurde vor einiger Zeit vom Gesetzgeber geschaffen, um zum einen die Teilnahme an Straßenrennen als Straftatbestand zu erfassen", erklärt dazu ein Polizei-Sprecher. "Andererseits ist auch, wie in diesem Falle, eine grob rücksichtslose Fahrweise zur Erreichung der Maximal-Geschwindigkeit erfasst." Weshalb der 22-Jährige tatsächlich vor den Gesetzeshütern geflohen sei, sollen nun die weiteren Ermittlungen zeigen.


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