Logo
Anzeige
Anzeige

Das ist ein Ergebnis der jüngsten IHK-Konjunktur-Umfrage. Nur 38 Prozent der Betriebe sind mit ihrer aktuellen Geschäftslage zufrieden.

(ty) Die seit dem Jahr 2018 andauernde konjunkturelle Talfahrt in der Region ist offenbar zum Stillstand gekommen. Der IHK-Konjunktur-Index stieg zum Beginn dieses Jahres im Vergleich zum Herbst vergangenen Jahres um vier Zähler auf aktuell 112 Punkte. Zu diesem Ergebnis kommt die Konjunktur-Umfrage der IHK für München und Oberbayern für die Stadt Ingolstadt und die Landkreise Eichstätt, Neuburg-Schrobenhausen und Pfaffenhofen laut heutiger Mitteilung. Während eine Vielzahl der Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage kritisch bewerte, schaue die Mehrheit der Befragten jedoch nicht mehr so pessimistisch in die Zukunft.

Bei den Lageurteilen sticht laut aktueller Mitteilung der IHK hervor, dass die befragten Unternehmen mit ihrer Geschäftslage noch einmal deutlich unzufriedener sind als noch im Herbst vergangenen Jahres. Der Saldo aus positiven und negativen Lagebewertungen sank den Angaben zufolge um zwölf Zähler auf 25 Punkte. Er fiel damit unter den langjährigen Durchschnitt von 37 Punkten. Insgesamt seien nur noch 38 Prozent der Unternehmen mit ihrer aktuellen Geschäftslage zufrieden, etwa die Hälfte bezeichne ihre Geschäftslage lediglich als "befriedigend". 13 Prozent äußerten sich laut IHK unzufrieden – das sei der höchste Wert seit zehn Jahren.

Für die kommenden zwölf Monate zeichne sich bei den Geschäfts-Erwartungen jedoch eine Stabilisierung ab. Per Saldo stiegen sie laut IHK-Erkenntnissen von ihrem Tiefststand im Herbst vergangenen Jahres (minus 14 Punkte) auf null Punkte. Während jedes vierte Unternehmen (25 Prozent) positiv in die Zukunft schaue, rechnen ebenso viele Unternehmen mit einer Eintrübung ihrer Geschäfte. "Die Personal-Planungen zeigen, dass die Unternehmen mittelfristig nicht mit einer kräftigen Belebung rechnen", so die IHK. Per Saldo lägen die Beschäftigungspläne bei minus 17 Punkten.

"Nur fünf Prozent der Unternehmen wollen zusätzliches Personal einstellen, mehr als jedes fünfte Unternehmen (22 Prozent) will Stellen streichen." Die Aussichten auf dem Arbeitsmarkt seien damit in der Region "weiterhin schlechter als in Bayern insgesamt".

"Das Geschäftsrisiko Fachkräfte-Mangel wurde im Vergleich zu den Vorjahren mit 53 Prozent an Nennungen für die Region vergleichsweise niedrig bewertet", so die IHK. Noch im Frühjahr vergangenen Jahres sahen 70 Prozent der Betriebe in der Region 10 darin ein Risiko.

Gleichzeitig wächst laut IHK die Sorge der Unternehmen um die wirtschaftspolitischen Rahmbedingungen. "Gemeinsam mit dem Risiko einer nachlassenden Inlandsnachfrage werden diese von rund jedem zweiten Unternehmen als Risiko angesehen", heißt es dazu. "Diese Unsicherheiten und die schwachen Wachstums-Aussichten veranlassen die Unternehmen, auch bei den Investitionen auf die Bremse zu treten." Hinsichtlich der Investitions-Bereitschaft sinke die Zahl der dazu bereiten Unternehmen. Nur rund jedes fünfte wolle seine Investitionen ausweiten. Im Herbst war es noch jedes vierte. "Rund 20 Prozent wollen weniger investieren. Das deutet auf eine schwache Investitionstätigkeit in der Region hin."

Fritz Peters, der Sprecher des IHK-Forums für die Region Ingolstadt, fordert: "Die Politik muss die Standort-Bedingungen für die Unternehmen mehr in den Blick nehmen. Wir brauchen eine Wirtschaftspolitik, die die Unternehmen stärkt und ihre Wettbewerbsfähigkeit unterstützt." Vor allem müsse die Konjunktur wiederbelebt werden. Dafür brauche es mehr Investitions-Anreize. Deutschland als Höchst-Steuer-Land lasse den Unternehmen zu wenig finanzielle Spielräume, so Peters. Als erster Schritt müsse die Gesamtsteuer-Belastung für Unternehmen einschließlich Gewerbesteuer von derzeit über 30 Prozent auf das international übliche Niveau von 25 Prozent sinken. Zudem solle Personengesellschaften das Recht eingeräumt werden, wie Kapitalgesellschaften besteuert zu werden.

Außerdem seien bessere Abschreibungsregeln notwendig, so Peters. Als Sofortmaßnahme, um eine schnellere Digitalisierung zu erreichen, empfiehlt er realitätsnahe und damit deutlich kürzere Abschreibungs-Zeiträume für die Anschaffung von Hard- und Software. "Diese Maßnahmen kurbeln Investitionen an und wären alles in allem nahezu aufkommensneutral", bekräftigt der Ingolstädter Unternehmer. Seinen Worten zufolge würde die Politik mit solchen Maßnahmen, die faire Wettbewerbs-Bedingungen für die heimische Wirtschaft schaffen, ein wichtiges und glaubwürdiges Signal an die Unternehmen senden.


Anzeige
RSS feed