Die vor zwei Jahren ins Leben gerufene Malgruppe für neurologisch Erkrankte zeigt die entstandenen Bilder. Vernissage ist am 6. März.
(ty) Seit dem Jahr 2018 gibt es im Landkreis Pfaffenhofen eine Malgruppe für neurologisch erkrankte Menschen. Die Bilder der Teilnehmer werden nun im Rahmen einer Ausstellung der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Eröffnung findet am Freitag, 6. März, um 17.30 Uhr im Eingangsbereich der Ilmtalklinik in Pfaffenhofen statt. Alle interessierten Bürger sind dazu eingeladen, wurde heute aus dem Landratsamt erklärt.
Landrat Martin Wolf (CSU) wird der Ankündigung zufolge die Ausstellung eröffnen. Im Anschluss gebe es Erläuterungen zum Nutzen des Malens von Peter Grein, Chefarzt der Neurologie, Schlaganfall-Medizin und Akutgeriatrie an der Ilmtalklinik. Hellmuth Inderwies werde dann mit einer Rede in die Vernissage einführen. Musikalisch umrahmt werde die Veranstaltung von einer Flötengruppe der städtischen Musikschule von Pfaffenhofen.
Die Malgruppe für neurologisch Erkrankte war vom "Bündnis für Familie" im Landkreis Pfaffenhofen in Zusammenarbeit mit der Ilmtalklinik, mit "Zamor e.V. Ingolstadt" (Beratungszentrum nach Schlaganfall und Hirnschädigung) sowie der Volkshochschule im Landkreis Pfaffenhofen (VHS) ins Leben gerufen worden. Ideengeber war Peter Grein. Der Malkurs findet zwei Mal jährlich statt und kann über die VHS gebucht werden. Anfang März beginnt ein weiterer Kurs; geleitet werden die Stunden von der Künstlerin Nathalie Ponsot.
"Unser Denken, Handeln und Fühlen wird vom Gehirn gesteuert. Bei einer neurologischen Erkrankung – nach Schlaganfall, Hirnblutung, Gehirntumor, Schädel-Hirn-Trauma nach Unfällen, bei Multipler Sklerose, Morbus Parkinson und entzündlichen Erkrankungen des Gehirns – weiß deshalb niemand genau, mit welchen Ausfällen Betroffene zukünftig konfrontiert sein werden", erklärt Chefarzt Grein. Das Malen, der künstlerische Ausdruck, helfe Betroffenen bei der Krankheits-Verarbeitung und dabei, mit Abstand auf ihre Krankheit zu schauen.
Denn das Besondere beim eigenen gestalterischen Tun ist nach den Worten von Grein, dass – im Gegensatz zu den motorischen, sprachlichen und kognitiven Leistungen eines Menschen – das Künstlerisch-Schöpferische keinen Vergleich mit dem "wie früher" braucht. Nebenbei trainiere das Malen die Wahrnehmung, die Aufmerksamkeit und die Konzentration, aber auch die Feinmotorik von Hand und Fingern, weiß der Mediziner.