Landratsamt appelliert an Bevölkerung, soziale Kontakte zu vermeiden. Maßnahmen-Paket am Krankenhaus zur sofortigen Umsetzung.
(ty) Auch im Kreis Kelheim hat sich die Zahl der Corona-Fälle weiter erhöht. Gestern hatte das Landratsamt noch von 76 bestätigten Infektionen berichtet. Heute wurde aus der Behörde mit Verweis auf Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) mitgeteilt, dass – Stand heute, 0 Uhr – die Zahl der im Kreis Kelheim positiv auf das neuartige Virus getesteten Menschen auf mittlerweile 89 gestiegen ist. Damit wuchs hier die Zahl der Infizierten binnen eines Tages um 13. Von Mittwoch auf Donnerstag hatte sich die Zahl um 14 erhöht. Wie gestern berichtet, sind bereits zwei mit dem Virus infizierte Landkreis-Bürger gestorben.
Aus der Kreisbehörde wurde heute noch einmal eindringlich an die Bevölkerung appelliert, soziale Kontakte zu vermeiden. "Falls Sie im Rahmen Ihrer Arbeit Kontakt zu anderen Menschen (Kollegen, Kunden) haben, sollten Sie unbedingt darauf achten, genügend Abstand – das heißt mindestens 1,5 Meter – zu Ihrem Gegenüber zu halten", heißt es in einer aktuellen Pressemitteilung. "Besonders wichtig ist außerdem eine konsequente Handhygiene." Ferner wird vom Landratsamt erneut darauf hingewiesen, dass das eigens eingerichtete Bürger-Telefon sieben Tage die Woche besetzt ist: Die Rufnummer (0 94 41) 2 07 - 31 12 ist täglich von 8 bis 16 Uhr erreichbar.
Das Mainburger Krankenhaus, das zur Ilmtalklinik-GmbH gehört, sieht sich laut aktueller Mitteilung auf die Anforderungen "gut vorbereitet", die sich aus einer weiteren Corona-Virus-Ausbreitung im südlichen Landkreis Kelheim ergeben. Landrat Martin Neumeyer hatte sich mit dem Geschäftsleiter des Landratsamts, Johann Auer, bei einer Begehung des Krankenhauses einen Überblick verschafft. Bei einer Besprechung zwischen Neumeyer, Kreisbrandinspektor Karl-Heinz Rott und Klinik-Vertretern sei am gestrigen Abend "ein Maßnahmen-Paket zur sofortigen Umsetzung" festgelegt worden.
Bereits am heutigen Vormittag habe die Realisierung begonnen: Mitarbeiter des Landratsamts und des Landkreis-Bauhofs schufen mit Baggern binnen kürzester Zeit einen erweiterten Zugang zwischen dem Klinik-Parkplatz und dem krankenhaus-eigenen Notfall-Bereich. "Die Mitarbeiter des Landkreises haben in weniger als 24 Stunden hier eine enorme Leistung erbracht", lobte Neumeyer und versicherte zugleich: "Von Seiten des Landkreises erhalten beide Kliniken in Kelheim und Mainburg die größtmögliche Unterstützung."
Durch den erweiterten Zugang kann den Angaben zufolge in Mainburg künftig eine so genannte Corona-Triage erfolgen. "Patienten mit Corona-Symptomen werden in einem neu geschaffenen Bereich der Notaufnahme geleitet, symptomfreie Patienten gehen in den üblichen Notfall-Bereich", wird dazu erklärt. Wie Ingo Goldammer, der Geschäftsführer der Ilmtalklinik-GmbH betonte, sei neben der Behandlung von Corona-Patienten auch das reguläre Notfall-Geschäft rund um die Uhr sichergestellt. Man lege besonderen Wert auf dieses strikt zweigeteilte Notaufnahme-System, um die Behandlung von symptomfreien Patienten getrennt von symptomatischen Patienten zu gewährleisten.
Eine separate Isolierstation sowie eine spezielle "Kurzlieger-Station" für Corona-Patienten sichern den Angaben zufolge die Versorgung während eines stationären Aufenthalts. Zusätzlich sei die Bereitschafts-Praxis der kassenärztlichen Vereinigung (KV) in die ehemalige Physiotherapie-Praxis ins Erdgeschoss des Mainburger Krankenhauses verlagert worden. Der Eintritt erfolge über einen neuen Außenzugang vom Laurentiusweg zu den unveränderten Öffnungszeiten der KV-Praxis.