29-Jähriger sitzt nach der Bluttat am gestrigen Nachmittag wegen Mordes sowie vierfachen versuchten Mordes in U-Haft.
(ty) Am gestrigen Nachmittag ist die Polizei kurz nach 15 Uhr per Notruf darüber informiert worden, dass in einer Unterkunft an der Friedrich-Ebert-Straße, in der momentan Flüchtlinge untergebracht sind, ein massiver Streit innerhalb einer afghanischen Familie ausgetragen werde und dabei auch ein Messer im Spiel sei. Nach dem Eintreffen der ersten Beamten stellte sich laut heutiger Mitteilung des Polizeipräsidiums Schwaben-Nord heraus, dass ersten Erkenntnissen zufolge offenbar ein 29-Jähriger mit einem Messer auf ein 15-jähriges männliches Familien-Mitglied losgegangen und diesem dabei tödliche Verletzungen zugefügt habe.
Auch mehrere weitere Familien-Mitglieder erlitten den Angaben zufolge Verletzung, zum Glück bestehe bei ihnen nach bisherigem Kenntnisstand keine Lebensgefahr. Die Opfer seien in verschiedene Krankenhäuser gebracht worden. Der 29-jährige Tatverdächtige sei noch am Tatort von den angerückten Beamten festgenommen worden. Der Beschuldigte habe bei dem folgenschweren Streit auch selbst Verletzungen erlitten, weshalb er ebenfalls in einer Klinik medizinisch versorgt werde. Unter polizeilicher Bewachung befinde er sich in dem Krankenhaus, hieß es heute.
Bei der Auseinandersetzung seien – inklusive des Beschuldigten – insgesamt fünf Personen verletzt sowie der Jugendliche (15) getötet worden. Bei den weiteren Verletzten handle es sich um Familien-Mitglieder: Vater (41), Mutter (37) und zwei Töchter (16 und 20). Die Mutter habe schwerste Stichverletzungen erlitten, sie musste notoperiert werden. "Sie befindet sich – Stand jetzt – außer Lebensgefahr", erklärte die Polizei am heutigen Nachmittag. Die 20-jährige Tochter befinde sich wegen eines Stichs in den Rücken ebenfalls in stationärer Behandlung. Die Verletzungen bei den beiden anderen Familien-Mitgliedern seien "eher leichterer Natur".
Der mutmaßliche Täter war nach Angaben des Polizeipräsidiums Schwaben-Nord mit einer weiteren Tochter des genannten Ehepaars liiert. Diese Frau im Alter von 24 Jahren habe sich zum Zeitpunkt der Tatausführung jedoch nicht in der Wohnung befunden und sei daher unverletzt geblieben. "Die gescheiterte Beziehung und deren Umstände dürften nach derzeitigem Erkenntnisstand auch tatursächlich sein", heißt es in einer ersten Pressemitteilung der Polizei zu dem tödlichen Familien-Drama.
Der beschuldigte 29-Jährige sei am heutigen Sonntag, gegen Mittag, dem zuständigen Ermittlungsrichter beim Amtsgericht in Augsburg vorgeführt worden. Dieser habe den von der Staatsanwaltschaft beantragten Haftbefehl wegen Mordes sowie vierfachen versuchten Mordes – jeweils zusammentreffend mit gefährlicher Körperverletzung – erlassen sowie auch in Vollzug gesetzt. Der mutmaßliche Täter befindet sich deshalb mittlerweile in Untersuchungshaft.