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"Mit 60 Prozent des bisherigen Lohns auszukommen, ist im Gastgewerbe ein Ding der Unmöglichkeit": Gewerkschaft NGG fordert Aufstockung des Kurzarbeiter-Geldes.

(ty) "Wenn es nicht mehr fürs Nötigste reicht." Mit diesen Worten schlägt die NGG jetzt Alarm. Im Zuge der Corona-Krise haben Kellner, Köchinnen und Hotel-Angestellte auch im Landkreis Pfaffenhofen mit extremen Lohneinbußen zu kämpfen. Darauf weist die Gewerkschaft "Nahrung, Genuss, Gaststätten" (NGG) in einer aktuellen Pressemitteilung hin – und fordert zugleich eine deutliche Aufstockung des so genannten Kurzarbeiter-Geldes.

"Mit 60 Prozent des bisherigen Lohns auszukommen, ist im Gastgewerbe ein Ding der Unmöglichkeit. In Bayern bleiben einem gelernten Koch ohne Kinder in Vollzeit am Monatsende nur rund 900 Euro", sagt NGG-Geschäftsführer Rainer Reißfelder. Dies setze voraus, dass nach Tarif gezahlt werde – was häufig jedoch nicht einmal der Fall sei. Trotz Vollzeitjob seien viele Beschäftigte während der Kurzarbeit sogar auf Stütze vom Amt angewiesen, heißt es von der NGG. "Und ein Ende der Krise ist noch längst nicht abzusehen", so Reißfelder. Im Kreis Pfaffenhofen beschäftige das Gastgewerbe nach Angaben der Arbeitsagentur rund 1900 Menschen.

Die Gewerkschaft NGG ruft die Bundestags-Abgeordneten aus der Region dazu auf, sich in Berlin für eine rasche Aufstockung des Kurzarbeiter-Geldes auf mindestens 80 Prozent – Eltern: 87 Prozent – einzusetzen. "Wir brauchen ein Corona-KUG 80plus – zumindest für untere Einkommensgruppen", so Reißfelder. In mehreren europäischen Ländern liege das Lohnausfall-Geld bereits in dieser Größenordnung. Mittlerweile werde eine Erhöhung auch innerhalb der Großen Koalition diskutiert. Weil sich der Deutsche Hotel- und Gaststätten-Verband (Dehoga) "weiterhin einer Aufstockung per Tarif-Vertrag verweigert, ist nun die Politik gefragt".

Die Politik habe bereits "ein beispielloses Corona-Rettungspaket" beschlossen und greife Firmen mit Milliarden unter die Arme. "Aber man darf die Beschäftigten jetzt nicht im Regen stehen lassen“, sagt NGG-Mann Reißfelder. Es sei nicht hinnehmbar, dass Hoteliers und Gastronomen bei den Lohnkosten voll entlastet würden – diese Hilfe aber nicht an ihre Mitarbeiter weitergäben. "Corona darf nicht zur Katastrophe für die werden, die ohnehin jeden Cent zwei Mal umdrehen müssen", warnt er.

Hier finden Sie alle bisher veröffentlichten Beiträge über die Corona-Virus-Krise in der Region im Überblick


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