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"Bauarbeiter leisten in der Krise entscheidenden Beitrag, dass die heimische Wirtschaft nicht völlig abstürzt." Gewerkschaft fordert mehr Lohn.

(ty) "Bau bleibt krisenfest." Während die Corona-Pandemie ganze Wirtschaftszweige lahmlege, gebe es auf Baustellen weiter viel zu tun. Das zeige die Bilanz der Baugenehmigungen im Landkreis Pfaffenhofen. Die Industrie-Gewerkschaft "Bauen, Agrar, Umwelt" (IG BAU) weist darauf hin, dass hier im vergangenen Jahr die Errichtung von insgesamt 820 Wohnungen genehmigt worden sei. Die Gewerkschaft beruft sich dabei auf Zahlen des statistischen Bundesamts sowie Erfahrungen in der Baustoff-Industrie. Klar sei: "Trotz Corona sind die Auftragsbücher voll."

"Die Firmen arbeiten jetzt die Wohnungsbau-Projekte vom Ein- bis zum Mehrfamilienhaus ab", sagt Michael Müller, der oberbayerische Bezirks-Vorsitzender der Gewerkschaft. Nun müssten allerdings auch die Beschäftigten davon profitieren. "Bauarbeiter sind nicht nur Garanten dafür, dass wir genug Wohnraum haben. Sie leisten in der Krise seit Wochen einen entscheidenden Beitrag dafür, dass die heimische Wirtschaft nicht völlig abstürzt", betont Müller. Der Bau sei eine wichtige Lokomotive für die Konjunktur – auch im Kreis Pfaffenhofen. Deshalb soll es mehr Geld geben.

Die Gewerkschaft fordert nach eigenem Bekunden in den anstehenden Tarif-Verhandlungen ein "kräftiges Lohn-Plus". Außerdem sollten die Fahrzeiten zur Baustelle entschädigt werden: "Heute hier, morgen da – 70, 80, 90 und mehr Kilometer am Tag sind für Bauarbeiter keine Seltenheit, sondern eher die Regel", sagt Müller. "Das sind Zeit und Nerven, die sie auf der Straße lassen." Bauleute könnten kein Home-Office machen. Viele säßen täglich zwei oder sogar mehr Stunden im Auto, um auf die Baustelle zu kommen.

Für die vielen gefahrenen Baukilometer und die dabei verlorene Lebenszeit müsse es endlich eine Entschädigung geben, postuliert die Gewerkschaft. Die Wegezeit sei deshalb für die IG BAU ein zentraler Punkt bei der Tarifrunde für die Baubranche, die den Angaben zufolge am kommenden Dienstag, 19. Mai, beginnen soll. Wegen der Corona-Krise seien die Verhandlungen zuvor verschoben worden, berichtet Müller.


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