Fertigstellung im Schuljahr 2025/26 anvisiert. Aus dem Rennen ist damit der Standort Bergkirchen, der vom Kreistag favorisiert wurde.
(ty) Der Standort für das fünfte Gymnasium im Landkreis Dachau steht fest. Den grundsätzlichen Bedarf für die zeitnahe Errichtung eines weiteren Gymnasiums, den der Kreistag per Grundsatz-Beschluss am 26. Oktober 2018 festgestellt hatte, war vom bayerische Kultusministerium bereits im September vergangenen Jahres anerkannt sowie in einem Schreiben "aktuell nochmals ausdrücklich bestätigt" worden, fasst das Landratsamt in einer aktuellen Mitteilung zusammen. Favorisiert worden war von der hiesigen Politik allerdings der Standort Bergkirchen, doch daraus wird nichts. Das fünfte Gymnasium soll in Röhrmoos entstehen.
Die vom Kreistag mit großer Mehrheit gewünschte zusätzliche strukturpolitische Weichenstellung durch Genehmigung eines Standorts im westlichen Landkreis trage das Kultusministerium nicht mit, so die Kreisbehörde. Eine vom Kreistag im Oktober vergangenen Jahres geforderte erneute Prüfung des Errichtungs-Antrags "hatte zum Ergebnis, dass der Standort Bergkirchen leider absehbar nicht über ein ausreichend hohes Schülerpotenzial verfügt". Entsprechend habe der zuständige Staatsminister, Professor Michael Piazolo (Freie Wähler), dem Landkreis nun mitgeteilt, dass dieser vom Kreistag primär gewünschte Standort nicht genehmigungsfähig sei.
"Die über den Jahreswechsel von den westlichen Landkreis-Gemeinden vorgelegten (neuen) Prognose-Zahlen können in dieser Form nicht direkt berücksichtigt werden, da sie – auch wenn laut Kultusministerium durchaus sinnvoll und wohl realisierbar – auf Bauleitplanungen in den kommenden eineinhalb Jahrzehnten basieren, welche von den gemeindlichen Gremien zum größten Teil noch nicht beschlossen wurden", heißt es zur Erklärung in einer heute veröffentlichten Pressemitteilung aus dem Dachauer Landratsamt. Das Ministerium weise in diesem Zusammenhang außerdem auf ein bisher nicht behandeltes schulstruktur-politisches Thema des Landkreises hin.
Demnach könnten aufgrund des Bevölkerungs-Wachstums sowie wegen der G9-Auswirkungen Schulen in Nachbar-Kommunen ab dem Jahre 2025 nicht mehr aufnahmefähig sein. Dies gelte insbesondere für die Haimhauser Gymnasiasten, welche aktuell in großer Zahl auf das Carl-Orff-Gymnasium in Unterschleißheim gingen. Die dortigen Kapazitäten würden aufgrund der genannten Entwicklungen in Zukunft vorrangig von Schülern aus dem Landkreis München beansprucht. Somit sprächen für den Gymnasium-Standort Röhrmoos auch noch zukünftige, bisher nur gering berücksichtigte Schülerpotenziale aus der Gemeinde Haimhausen.
Der Schulausschuss wird laut Landratsamt über die Entwicklung und das weitere Procedere in seiner nächsten Sitzung am 26. Juni beraten. In den vergangenen Monaten hatte die Landkreis-Verwaltung nach eigenem Bekunden parallel für beide Standorte die Vorplanungen gemeinsam mit den jeweiligen Gemeinden vorangetrieben und etwa bereits entsprechende Grundstücke gesichert. "Landrat Stefan Löwl und der Röhrmooser Bürgermeister Dieter Kugler werden nun zeitnah die notwendigen Entscheidungen vorbereiten und den zuständigen Gremien auf Kreis- und Gemeindeebene vorlegen." Denn Ziel ist es, das neue Gymnasium im Schuljahr 2025/26 fertigzustellen.
