Ärztlicher Direktor: "Die Menschen werden auch in den nächsten Monaten gewisse Einschränkungen hinnehmen und Maßnahmen befolgen müssen."
(ty) Bei der Ilmtalklinik-GmbH mit ihren beiden Krankenhaus-Standorten in Pfaffenhofen und Mainburg geht man "schon seit einigen Tagen die ersten Schritte zurück in die Normalität und den Klinik-Alltag, wie man ihn vor der Corona-Krise kannte". Das teilte Klinik-Sprecherin Bianca Frömer heute mit. Die Verantwortlichen ziehen eine Zwischenbilanz. Man habe die Situation "bestens gemeistert", so Geschäftsführer Ingo Goldammer. Ein großes Problem sei allerdings der Engpass bei der Material-Versorgung gewesen, der sich mittlerweile aber verringert habe, so Pflege-Direktorin Margarete Reiter. "Experten sehen das Risiko einer zweiten Infektionswelle", mahnt Hansjörg Aust, der ärztliche Direktor, "und dafür müssen die Kliniken weiter gewappnet sein."
Bereits seit 9. Mai sind – wenn auch in begrenztem Umfang und nur unter Einhaltung von Hygiene-Richtlinien – wieder Besuche möglich. Die Fachbereiche bieten laut Frömer wieder Sprechstunden an und auch planbare Operationen werden nach und nach wieder in gewohntem Umfang durchgeführt. "Die Corona-Krise und die damit verbundenen enormen Herausforderungen haben wir dank schneller und konsequenter Reaktion bestens gemeistert", sagt Klinik-Geschäftsführer Ingo Goldammer.
"Das außerordentliche Engagement unserer Beschäftigten, aber auch die Unterstützung durch zahlreiche Helfer und nicht zuletzt das disziplinierte Verhalten von Patienten, Angehörigen und Besuchern haben dazu geführt, dass wir die erste Infektionswelle sehr gut überstanden haben", lautet sein bisheriges Fazit.
Beide Standorte seien frühzeitig für die Aufnahme und Behandlung von Corona-Patienten gerüstet gewesen. So sei der Besucherverkehr gleich zu Beginn der Infektionswelle stark eingeschränkt worden. Die Zugänge für Patienten und Besucher an beiden Häusern sei getrennt worden, um das Infektionsrisiko soweit wie möglich zu minimieren. Mit einem Fieber-Zelt in Pfaffenhofen und einer Zelt-Container-Lösung in Mainburg seien weitere Maßnahmen ergriffen worden, "um die Bevölkerung in der Krise bestmöglich zu schützen und weiterhin gut versorgen zu können".
Seit Beginn der Krise berate der Corona-Krisenstab der Ilmtalklinik-GmbH täglich über die aktuellen Entwicklungen in den beiden Häusern – "immer unter Beachtung der umfangreichen gesetzlichen Vorgaben und Richtlinien, die es zügig umzusetzen und anzupassen gilt". Das sei "eine ständige Herausforderung für alle Beteiligten, vor allem aber für die Beschäftigten, die mit der Pflege und ärztlichen Versorgung der Patienten betraut sind".
Während der Corona-Pandemie gehöre der Pflegedienst zu den Hauptakteuren. "Er hat seine hohe Professionalität in beiden Krankenhäusern in beispielloser Weise aufgezeigt", attestiert die Klinik-GmbH in einer heute veröffentlichten Pressemitteilung. "Innovationsgeist und Kreativität wurden vor allem zu Beginn der Corona-Krise sichtbar. Trotz körperlicher und psychischer Belastung in den zentralen Notaufnahmen und auf den Infekt-Stationen stemmen die Pflegenden mit einem unglaublichen Engagement die Herausforderung mit den Covid-19 erkrankten Patienten", so Pflege-Direktorin Margarete Reiter. Ein großes Problem sei allerdings der Engpass bei der Material-Versorgung gewesen, der sich mittlerweile aber verringert habe. Reiter hoffe, "dass die Wertschätzung, die momentan den Pflegenden entgegengebracht wird, auch nach der Corona-Krise anhält".
"Nicht zuletzt der ständige und reibungslose Austausch zwischen der Klinik, den Landkreisen Pfaffenhofen und Kelheim mit deren jeweiligen Gesundheitsämtern sowie den niedergelassenen Ärzten der Region war entscheidend, dass wir die letzten Wochen so gut überstanden haben", erklärt Goldammer. "An dieser Stelle möchten wir uns auch bei allen Bürgern und Firmen bedanken, die uns mit zahlreichen Spenden unterstützen. Dieser Rückhalt aus der Bevölkerung ist großartig und hat uns zusätzlich motiviert."
Hansjörg Aust, ärztlicher Direktor und Pandemie-Beauftragter der Ilmtalklinik Pfaffenhofen, teilt diese Meinung. Er gibt jedoch zu bedenken, dass die Gefahr, die von Corona ausgehe, nicht zu unterschätzen sei. "Man hat den Eindruck, dass die Menschen das Thema Corona einfach nur so schnell wie möglich hinter sich lassen möchten und den Normalzustand anstreben", sagt er. "Das ist absolut verständlich. Doch Experten sehen das Risiko einer zweiten Infektionswelle – und dafür müssen die Kliniken weiter gewappnet sein."
Aust prophezeit: "Die Menschen werden auch in den nächsten Monaten gewisse Einschränkungen hinnehmen und Maßnahmen befolgen müssen." Neben den derzeit bestehenden Sicherheits-Vorkehrungen, die nach Klinik-Angaben "laufend den aktuellen Entwicklungen angepasst werden", halten die beiden Krankenhäuser daher die per Gesetz vorgegebene Anzahl von Infekt-Betten vor. "Wir haben unsere Strukturen nun so angepasst, dass wir alle Patienten sicher und optimal behandeln können", erklärt Aust an die Adresse der Bürger: "Egal ob Herzinfarkt, Schlaganfall, Geburt, Unfallverletzung oder geplante Operation – wir waren und sind für Sie da."