Trotz guter Vorarbeit: Restliches Schadholz sollte jetzt dringend aufgearbeitet werden, so das Pfaffenhofener AELF.
(ty) Wie das Pfaffenhofener Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) mitteilt, haben viele Waldbesitzer in der Region zwar einen Großteil des durch Winterstürme und letztjährigen Käferbefall betroffenen Schadholzes bereits aufgearbeitet, jedoch müssten die noch verbliebenen Restmengen vor allem an Fichten-Schadholz nun möglichst rasch aus dem Wald verbracht werden. AELF-Chef Christian Wild lobte das bisherige Engagement der Waldbesitzer: "Diese Vorarbeit war extrem wichtig, um dem Borkenkäfer große Men- gen an potenziellem Brutmaterial zu entziehen, und um einem großflächigen Befall vorzubeugen."
Angesichts des aktuell in der Region schwärmenden Borkenkäfers sei es allerdings jetzt sehr wichtig, wachsam zu bleiben und die Fichtenwälder wöchentlich auf Befall zu kontrollieren. Gleichzeitig rief Wild jetzt dazu auf, noch verbliebenes, bruttaugliches Material schnellstmöglich und waldschutz-wirksam durch die Waldbesitzer aufzuarbeiten, zu entrinden oder mindestens 500 Meter entfernt vom nächsten Wald zu lagern und Kronenmaterial zu häckseln. Waldschutzwirksam bedeute, so der Forstmann, dass von mit Borkenkäfer be- fallenem Holz keine Gefahr für nicht befallene Fichten ausgehen solle.
Dazu werden laut Wild noch dringend Lagerplätze in der Region gesucht: "Sollten Sie einen geeigneten Lagerplatz zur Verfügung stellen können, wenden Sie sich bitte an Ihren zuständigen Revier-Förster des AELF oder die Waldbesitzer-Vereinigung", appelliert der AELF-Leiter an die Bevölkerung.
Auch frischer Käferbefall, gut erkennbar an dem braunen Bohrmehl, das sich hinter Rindenschuppen oder am Stammfuß ansammelt, sollte zügig mit aufgearbeitet werden. Weitere Informationen sowie die aktuelle Gefährdungslage ist abrufbar auf dem Online-Portal www.borkenkaefer.org.
Auf dieser Internet-Seite gibt es unter anderem eine interaktive Risikokarte sowie Antworten auf häufig gestellte Fragen und umfassende Informationen zu Buchdrucker und Kupferstecher – das sind nämlich laut Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten die beiden gefährlichsten, an Fichten lebenden Borkenkäfer-Arten. Zudem gibt es im Internet auf der Seite www.aelf-ph.bayern.de neue Video-Tutorials, die unter anderem Tipps zur Borkenkäfer-Suche und zum Aufarbeiten befallener Stämme geben.
"Maßnahmen wie zum Beispiel Holzaufarbeitung und Holzabfuhr, Zwischenlagerung oder Handentrindung, die der Vorbeugung und Bekämpfung rindenbrütender Insekten dienen, können auf Antrag förderwirksam sein", teilt das Pfaffenhofener AELF mit. "Die Fördersätze dafür wurden vom Forstministerium in diesem Frühjahr erhöht." Ansprechpartner dafür seien die jeweils für den Waldbesitzer zuständigen Revierförster des AELF Pfaffenhofen, die auf der Homepage des Amtes zu finden sind.