Noch nicht identifizierter Mann soll mehrere Frauen sexuell belästigt beziehungsweise bedroht haben. Polizei hofft auf Hinweise.
(ty) Am gestrigen Abend soll ein bislang Unbekannter in einem Regionalzug zwischen Freising und München mindestens fünf Frauen sexuell belästigt haben. Wie die Bundespolizei berichtet, soll der Mann in unterschiedlichen Abteilen seinen Penis entblößt und daran hantiert haben. Zudem soll der Mann gegenüber mindestens zwei Frauen bedrohliche Gesten gemacht haben. Das ganze Geschehen dürfte nach Erkenntnissen der Ermittler mindestens eine Viertelstunde angedauert haben. Die Bundespolizei hofft jetzt auf weitere Hinweise, um den Mann – mit auffälligen Verletzungen im Gesicht – identifizieren zu können.
Aus dem von Passau nach München fahrenden Regionalzug wurde die Polizei nach eigenen Angaben am gestrigen Abend gegen 20.30 Uhr per Handy darüber in Kenntnis gesetzt, dass in dem RE-4083 ein Mann mehrere Frauen sexuell belästige. "Ersten Vernehmungen zufolge entblößte der Unbekannte ab Freising gegenüber mehreren Frauen in unterschiedlichen Abteilen sein Geschlechtsteil und manipulierte auch daran", teilte die Bundespolizei heute mit. "Dabei wechselte er unter anderem – teils nach mehrmaliger Aufforderung – die Abteile, setzte sich jeweils zu zumeist jungen Frauen und nahm mit ihnen Blickkontakt auf."
In einem Fall stellte sich laut Polizei ein Mann dem Unbekannten in den Weg, als der einer 23-Jährigen aus Neuhaus am Inn folgte und diese nach Hilfe rief. "In einem anderen Fall entfernte sich der Unbekannte, nachdem eine 21-Jährige aus Passau begonnen hatte, mit ihrem Handy zu telefonieren und dabei ein Tierabwehr-Spray neben sich auf den Sitz legte." Mindestens zwei Frauen – die genannte 23-Jährige und eine 41-Jährige aus München-Schwabing – soll der Unbekannte zudem bedroht haben: Mit einer Finger-Geste an seinem Hals soll er bedeutet haben, ihnen die Kehle aufzuschlitzen. "Zudem manipulierte der Unbekannte auch vor einer 27-Jährigen aus Planegg sowie einer 31-Jährigen aus Augsburg", so die Bundespolizei.
Der bislang nicht identifizierte Mann wird als ungefähr 20 bis 30 Jahre alt, zirka 170 bis 180 Zentimeter groß, sehr schlank, mit kurzen schwarzen Haaren sowie südländischen Typs beschrieben. Er war laut Informationen der Polizei mit einer dunklen Jeans, weinroter Sweatjacke sowie weinrotem T-Shirt bekleidet und trug eine dunkle Mund-Nasen-Bedeckung. "Zudem hatte er auffällige, vermutlich erst kürzlich erlittene, blutverkrustete Verletzungen auf dem Nasenrücken beziehungsweise über den Augen an der Stirn", teilte die Münchner Bundespolizei weiter mit.
Die Vorfälle in dem Zug waren den Erkenntnissen der Polizei zufolge "sehr öffentlichkeitswirksam und dürften mindestens eine Viertelstunde bis kurz vor Einfahrt am Hauptbahnhof München angedauert haben". Die Polizei bittet Personen, die sich in dem RE 4083 befunden haben und deren Personalien bislang noch aufgenommen worden sind, die jedoch Zeugen der Vorfälle geworden sind beziehungsweise die den Unbekannten aufgrund der Personenbeschreibung kennen, sich unter der Rufnummer (0 89) 51 55 50 - 111 bei der Bundespolizei-Inspektion in München zu melden.