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Gewerkschaft warnt vor dem Mangel an Fachkräften und fordert, die Branche müsse attraktiver werden.

(ty) Der Mangel an Fachkräften könnte für Baufirmen aus dem Landkreis Pfaffenhofen in den nächsten Jahren zu einem ernsten Problem werden. Davor warnt zumindest die Industrie-Gewerkschaft "Bauen, Agrar, Umwelt" (IG BAU) in einer heutigen Mitteilung und verweist dabei auf eine Statistik der Bundesagentur für Arbeit. Demnach gebe es in den Bauberufen zunehmend Schwierigkeiten, Personal für offene Stellen zu finden. "Im vergangenen Jahr blieben kreisweit 24 Stellen in der Branche länger als 90 Tage unbesetzt", so die IG Bau. In den beiden Vorjahren seien es 15 beziehungsweise 22 Stellen gewesen.

"Ob es um den Bau von Wohnungen und Straßen oder die Sanierung von Brücken geht – viele Firmen arbeiten wegen der anziehenden Nachfrage längst am Limit. Und das sogar in Zeiten von Corona. Um die Aufträge zu bewältigen, müssen sie jetzt in die Fachleute von morgen investieren", sagt Michael Müller, der oberbayerische Bezirks-Vorsitzende der IG BAU. Die Branche müsse jedoch deutlich attraktiver werden. Das fange bei einer besseren Bezahlung an, so Müller. In der laufenden Tarifrunde für das Bauhauptgewerbe fordere die Gewerkschaft ein kräftiges Lohn-Plus. Außerdem solle die lange, bislang meist unbezahlte Fahrerei zur Baustelle entschädigt werden.

"Aktuell erleben wir einen regelrechten Facharbeiter-Schwund. Drei Jahre nach der Ausbildung haben im Schnitt zwei von drei Bauarbeitern ihre Branche verlassen. Der Trend muss unbedingt gestoppt werden", betont Müller. Neben höheren Löhnen und besseren Arbeitsbedingungen komme es dabei auch auf ein gesundes Betriebsklima an. Beschäftigte vermissen laut Gewerkschaft häufig Respekt und Anerkennung für ihre Leistung. "Kein Wunder, dass sich da mancher nach einem anderen Beruf umschaut", so Müller.

Wie sehr der Fachkräfte-Bedarf in Zukunft wachsen könnte, zeige eine Studie der Sozialkassen des Baugewerbes. "Danach dürften in den nächsten zehn Jahren bundesweit 150 000 Bau-Beschäftigte in Rente gehen", erklärt die Industrie-Gewerkschaft und betont: "Das ist jeder sechste Arbeitnehmer in der Branche."


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