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CO2-Speicherung im Ackerboden wird untersucht. Engagement der Landwirte könnte dann auch über Zertifikate honoriert werden.

(ty) Landwirte der so genannten Pfaffenhofener Boden-Allianz beteiligen sich an einem Pilot-Projekt, bei dem die Speicherung des Treibhausgases CO2 im Ackerboden untersucht werden soll. Der Stadtrat habe am gestrigen Abend im nicht-öffentlichen Teil der Sitzung einstimmig für die Beteiligung der Kreisstadt votiert, wie heute aus dem Rathaus gemeldet wurde. Das Projekt der Bioland-Stiftung trägt den Angaben zufolge den Namen "Boden.Klima" und hat zum Ziel, Landwirtschaft und Klimaschutz zu verbinden. Neben den hiesigen Landwirten seien auch Höfe und Milch-Verarbeitungs-Betriebe aus anderen bayerischen Regionen beteiligt.

Humushaltige landwirtschaftlich genutzte Böden seien in der Lage, das Treibhausgas CO2 zu binden und langfristig zu speichern. "In dem Pilot-Projekt untersuchen Wissenschaftler auf Höfen der Pfaffenhofener Boden-Allianz, wie viel CO2 so direkt vor Ort gebunden werden kann", teilte die Stadtverwaltung heute mit. Zusammen mit den Einsparungen von Emissionen könne die Landwirtschaft dadurch einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. "Die Anreicherung von Kohlenstoff durch den Aufbau von Humus ist eine der wenigen Klimaschutz-Maßnahmen, die Emissionen nicht nur vermeidet, sondern auch rückgängig machen kann."

Um für die Landwirte auf breiter Basis einen Anreiz dafür zu schaffen, solle das Engagement für den Klimaschutz honoriert werden. Die teilnehmenden Betriebe sollen – so wurde heute dazu erklärt – in einem weiteren Schritt ihrerseits Zertifikate für das lokal eingesparte CO2 zum Beispiel an Unternehmen ausgeben, die damit nicht vermeidbare Emissionen in ihrer Ökobilanz lokal und effektiv kompensieren könnten. "Diese Form der Kompensation stellt eine Alternative dar zu existierenden Angeboten zum Ausgleich klimaschädlicher Emissionen, die zum Beispiel in Aufforstungen im Ausland investieren", teilte die Stadtverwaltung heute per Presse-Erklärung mit.

Das eingenommene Geld komme einer klimafreundlichen Entwicklung landwirtschaftlicher Betriebe zugute. Dabei gehe es darum, die Klimabilanz des gesamten Betriebs zu verbessern. "Das bedeutet, Emissionen zu verringern, wo es machbar ist."

Der Handel mit Zertifikaten und die Unterstützung durch die Experten seien für die Landwirte "damit ein zusätzlicher Anreiz, sich im Klimaschutz zu engagieren", erklärt die Stadtverwaltung. Humusreiche und nachhaltig bewirtschaftete Ackerböden hätten indes neben der Funktion als CO2-Speicher viele andere positive Effekte.

 

Diese Böden seien für die Auswirkungen des Klimawandels weniger empfindlich, förderten den Artenreichtum im Boden und könnten mehr Wasser speichern – was wiederum Ernte-Erträge sichern helfe, das Grundwasser schütze sowie einen Beitrag zum Hochwasserschutz leiste. 

Die Pilotphase des Projekts "Boden.Klima" laufe bis zum Jahr 2022. "Während dieser Zeit werden die Ergebnisse ständig aktualisiert und die Maßnahmen weiter entwickelt", so die Stadtverwaltung. "Am Ende dieser Phase werden die Ergebnisse evaluiert und die Beteiligten entscheiden über die dauerhafte Einführung des Konzepts."


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