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Bauern, Jäger und Vogelschützer wollen künftig an einem Strang ziehen. Claudia Förschler vom AELF soll koordinieren, begleiten und voranbringen.

(ty) Ein neues freiwilliges Bündnis für den Artenschutz in der Feldflur zeichnet sich im Landkreis Pfaffenhofen ab. Die hiesigen Kreisvorsitzenden des bayerischen Bauernverbands (Manfred König), des Jagdverbands (Martin Braun) und vom Landesbund für Vogelschutz (Christian Huber) haben bei einem ersten Treffen unter Leitung des Pfaffenhofener Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) über eine Kooperation diskutiert sowie gemeinsame Aktionen – unter anderem für den Erhalt des Rebhuhns – vereinbart. Das wurde heute aus dem AELF mitgeteilt.

Erfreut zeigte sich AELF-Leiter Christian Wild demnach über den konstruktiven und offenen Meinungs- und Gedanken-Austausch bei diesem ersten Treffen. Es fand auf einer Blühfläche des Landwirts Johann Brenner vom Hopfen-Zentrum Hallertau aus dem Pfaffenhofener Ortsteil Eja statt. Aus der Sicht von Christian Wild sei es besonders, dass "eine sehr hohe Bereitschaft zu spüren war, auf Augenhöhe zusammenarbeiten, um die Artenvielfalt zu verbessern und erhalten zu können". Sein Fazit: "Damit übernehmen wir gemeinsam Verantwortung für unsere Schöpfung und füllen dieses wichtige gesellschaftliche Anliegen mit Leben."

 

Angedacht sei von den Akteuren, in einem von LBV-Vertreter Christian Huber vorgestellten Projekt dem Rebhuhn in den kommenden Jahren wieder auf die Sprünge zu helfen. Wichtig sei dafür die Zusammenarbeit von Landwirten, Jägern und Vogelschützern vor Ort – vom Monitoring über die gezielte und vernetzte Anlage von Wildlebensräumen wie Blühstreifen und Blühwiesen durch Landwirte bis hin zur entsprechenden Beratung der Grundstücks-Eigentümer durch das AELF. Claudia Förschler, die neue Wild-Lebensraum-Beraterin am AELF (Claudia Förschler berät künftig Bauern und Jäger im Kreis Pfaffenhofen), soll die Zusammenarbeit koordinieren, die Akteure vernetzen, Projekte begleiten und Vorhaben in der Region voranbringen.

Nach den Worten von AELF-Chef Wild haben sich die Landwirte im Landkreis Pfaffenhofen bereits in der Vergangenheit für den Artenschutz stark engagiert: So haben die über das Kulturlandschafts-Programm (Kulpap) geförderten Blumenwiesen und Blühflächen seit dem Jahr 2017 im Landkreis um über 50 Prozent zugelegt auf eine Gesamtfläche von rund 7500 Hektar. Ziel sei es jetzt, so heißt es aus dem Pfaffenhofener Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, bestehende sowie künftige geförderte Wild-Lebensraum-Flächen besser zu vernetzen. Besonders erfreulich wird gesehen, dass sich so viele verschiedene Akteure an diesem Projekt beteiligen.

"So kann die Förderung der Artenvielfalt aus möglichst vielen Perspektiven betrachtet und vorangebracht werden", erklärt das AELF in einer aktuellen Pressemitteilung. Für die Landwirte sei dabei insbesondere wichtig, dass sie die neuen zielführenden Projekte in der Praxis umsetzen könnten. In Sachen Wild-Lebensraum-Beratung wird das AELF Pfaffenhofen nach eigenen Angaben voraussichtlich nach der Sommerpause auch im Nachbar-Landkreis Landkreis Neuburg-Schrobenhausen eine Zusammenarbeit initiieren. Entsprechende Sondierungen fänden auch bereits statt.

Wild-Lebensraum-Beraterin Claudia Förschler vom AELF (von links), Kreis-Jägerchef Martin Braun, BBV-Kreisobmann Manfred König, AELF-Leiter Christian Wild, Landwirt Johann Brenner und LBV-Kreischef Christian Huber.


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