36-Jähriger brachte Zugverkehr zum Erliegen, 24-Jährige verletzt im Wald gefunden, 38-Jähriger aus dem Krankenhaus getürmt.
(ty) Mit drei Vermissten-Fällen hatten es die Beamten von der hiesigen Polizeiinspektion am gestrigen Abend und heute Nacht in Pfaffenhofen zu tun. Ein 36-Jähriger, der sich im Bereich der Bahngleise aufhielt, zwang einen Zug zur Schnellbremsung und flüchtete. Er wurde im Rahmen der Fahndung aufgegriffen und letztlich – wegen geäußerter Suizid-Absichten – in die Psychiatrie eingewiesen. In einem Waldstück ausfindig gemacht werden konnte eine 24-Jährige, die ebenfalls Selbstmord-Gedanken kundgetan hatte. Und schließlich fanden die Beamten auch einen massiv alkoholisierten 38-Jährigen, der bereits Blut erbrochen hatte und vor der Behandlung aus der Klinik abgehauen war. Nachfolgend die Details.
Der 36-Jährige war den Angaben der Polizei zufolge am gestrigen Abend im Bereich des Pfaffenhofener Bahnhofs in den Gleisen festgestellt worden. Ein herannahender Zug habe daraufhin eine Schnellbremsung einleiten müssen, woraufhin sich der zunächst unbekannte Mann davongemacht habe. Gegen 19.45 Uhr teilte die Deutsche Bahn mit, dass der Bahnhof "aufgrund von Personen im Gleis" gesperrt sei: "Die Züge werden derzeit an den Bahnhöfen zurückgehalten und warten dort die Dauer der Störung ab. Bitte rechnen Sie mit Verzögerungen. Auch kann es kurzfristig zu Zugausfällen kommen."
Im Rahmen der polizeilichen Fahndungs-Maßnahmen, für die auch ein Polizei-Hubschrauber im Einsatz war, sei der 36-Jährige etwa eine Stunde später auf einem nahe gelegenen Gelände ausfindig gemacht und aufgegriffen worden. Da er gegenüber den Einsatzkräften Suizid-Absichten geäußert habe, sei er in eine geschlossene Einrichtung gebracht worden. Gegen ihn werde wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr ermittelt, so ein Polizei-Sprecher. Laut Bahn wurde die Sperrung gegen 21 Uhr aufgehoben und der Zugverkehr wieder aufgenommen. "Bitte rechnen Sie mit Folgeverzögerungen von bis zu 60 Minuten. Auch kann es kurzfristig noch zu Zugausfällen kommen", hieß es dazu.
Bereits kurze Zeit später hatte – so berichtet die örtliche Polizeiinspektion weiter – dann die Danuvius-Klinik in Pfaffenhofen eine abgängige 24-Jährige gemeldet. Die junge Frau hatte den Angaben zufolge über Mobiltelefon bereits Suizid-Absichten gegenüber Angehörigen geäußert. Auch dieser Vermissten-Fall sollte ein gutes Ende nehmen. Wie es heißt, sei die verschwundene 24-Jährige im Zuge von intensiven Fahndungs-Maßnahmen in einem angrenzenden Waldstück gefunden worden. Da sie sich laut Polizei bereits leicht verletzt hatte, wurde sie zunächst zur medizinischen Versorgung in die hiesige Ilmtalklinik gebracht.
Der dritte Vermissten-Fall sollte die Einsatzkräfte schließlich nach Mitternacht beschäftigen. Die Pfaffenhofener Ilmtalklinik hatte den Angaben zufolge bei der Polizei einen stark alkoholisierten 38-Jährigen gemeldet, der bereits Blut erbrochen, sich allerdings noch vor seiner Behandlung aus dem Krankenhaus entfernt hatte. Wieder liefen Fahndungs-Maßnahmen an. Und wieder waren diese zum Glück von Erfolg gekrönt: Letztlich sei der Mann nach Hinweisen aus der Bevölkerung ausfindig gemacht und aufgegriffen worden, berichten die Beamten.
Abschließend erklärte die Pfaffenhofener Polizeiinspektion zum Fall um den 38-Jährigen: "Nachdem sich der Mann gegenüber den Einsatzkräften trotz eines Alkoholwerts von knapp drei Promille klar verständlich machen konnte und eine Rückkehr in die Klinik vehement ablehnte, sah auch der diensthabende Arzt keinen akuten Behandlungs-Bedarf mehr, sodass der Mann anschließend, mit der Empfehlung sich am nächsten Tag beim Hausarzt vorzustellen, mit dem Taxi nach Hause fahren konnte."