Massiver Anstieg am Wochenende, auch Schulen und Pflege-Einrichtungen betroffen. Masken-Pflicht für stark frequentierte Bereiche.
(ty) Im Kreis Dachau gibt es einen massiven Anstieg bei der Zahl von bestätigten Corona-Infektionen. Wie das Landratsamt heute gegen 17 Uhr mitteilte, sind dem Gesundheitsamt allein an diesem Wochenende bislang 119 neue Fälle gemeldet worden. Ein Behörden-Sprecher sagte: "Dies ist der höchste bisher verzeichnete Anstieg." Die Daten würden teilweise derzeit noch erfasst, die Betroffenen kontaktiert. Außerdem gibt es in Zusammenhang mit der Pandemie im Kreis Dachau mittlerweile den 40. Todesfall zu beklagen: Ein 90-jähriger Landkreis-Bewohner, der positiv auf den Erreger getestet worden war, sei in einem Krankenhaus gestorben. Zahlen aus den einzelnen Gemeinden zeigt die Tabelle unten. Seit heute gilt im Landkreis die "dunkelrote" Stufe der bayerischen Corona-Ampel.
Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt nach den Berechnungen des Dachauer Gesundheitsamts aktuell (Stand: heute, 16.30 Uhr) bereits bei 120,08 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner. Sie "steigt gerade jedoch permanent weiter an", meldete das Landratsamt. Bei den jüngsten Neuinfektionen sei bisher "keine besondere Einzelursache" beziehungsweise kein "Hotspot" festzustellen.
Vielmehr seien die Tests sowohl im Corona-Test-Zentrum in Markt Indersdorf als auch bei diversen niedergelassenen Ärzten vorgenommen sowie auch in unterschiedlichen Laboren ausgewertet worden. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gesundheitsamts seien fieberhaft dabei, die infizierten Personen zu kontaktieren sowie mögliche Kontakt-Personen zu ermitteln.
Neben zahlreichen, bereits als Kontakt-Personen registrierten, neuinfizierten Personen, seien auch Klassen in drei Schulen sowie drei Alten- und Pflege-Einrichtungen betroffen. "Alle Betroffenen werden direkt über die Schulen beziehungsweise Einrichtungen informiert und dann vom Gesundheitsamt in den kommenden Tagen auch direkt kontaktiert und zur Testung aufgefordert", erklärte das Landratsamt in einer aktuellen Pressemitteilung.
Die in Zusammenhang mit dem Erreichen der "dunkelroten" Ampel-Stufe nunmehr geltenden, strengeren Maßnahmen und Regelungen sind auf der Internet-Seite des Dachauer Landratsamts detailliert veröffentlicht worden. Hier der direkte Link.
Die wichtigsten Regeln im Überblick:
- Maximal fünf Personen oder zwei Hausstände bei Kontakten, privaten Feiern und im öffentlichen Raum
- Masken-Pflicht, in öffentlichen Gebäuden, Arbeitsstätten, Freizeit-Einrichtungen, Kulturstätten
- Masken-Pflicht auch am Platz in Schulen aller Jahrgangsstufen und Hochschulen
- Sperrstunde ab 21 Uhr
- Alkohol-Verbot auf öffentlichen Plätzen ab 21 Uhr
- Alkohol-Verkaufs-Verbot an Tankstellen ab 21 Uhr
- Maximal 50 Personen bei Veranstaltungen aller Art; mit Ausnahme von Kirchen-Veranstaltungen und Demonstrationen
Ab dem morgigen Montag, 2. November, gelten bekanntlich die bundesweit vereinbarten Maßnahmen und Beschränkungen, die als "Lock-Down light" bezeichnet werden. Lesen Sie dazu einen ausführlichen Bericht: Kampf gegen Corona: "Lock-Down light" in Bayern gilt ab 2. November.
Diese achte bayerische Infektions-Schutz-Maßnahmen-Verordnung wird dann auch auch für jedermann online abrufbar sein; hier der direkte Link.
Das Dachauer Landratsamt hat in diesem Zusammenhang auch für fünf stark frequentierte Bereiche in Dachau, Karlsfeld und Markt Indersdorf eine Masken-Pflicht im Freien sowie ein Alkohol-Verbot erlassen. Konkret geht es um folgende Areale in Dachau: Bereich Münchner Straße, Am Unteren Markt, Sparkassenplatz, Bahnhofstraße, Bahnhofsplatz; Bereich Altstadt, Dachauer Schlossberg, Kurfürst-Max-Emanuel-Platz. In Markt Indersdorf geht es um das Bahnhofs-Areal und in Karlsfeld um die Bereiche Karlsfeld-Mitte und Bahnhof.
Die Allgemein-Verfügung einschließlich Karten-Ausschnitten der betreffenden öffentlichen Plätze sowie der exakten Umgriffe der Beschränkungen finden sich im Amtsblatt Nummer 43/2020 des Landkreises Dachau; hier der direkte Link.
"Die Labore konnten einen Teil der Rückstände übers Wochenende aufarbeiten", heißt es aus dem Landratsamt. Aktuell seien noch die Tests ab dem 29. Oktober in der Analyse. Das Landratsamt gehe davon aus, dass spätestens ab Mittwoch die gewohnte Frist von maximal 48 Stunden wieder erreicht werde. Leider gebe es aber noch technische Probleme bei der Übermittlung der Testergebnisse per App. "Zahlreiche Personen haben sich am Wochenende gemeldet, da die über den erhaltenen QR-Code gesteuerte Warn-App keine Ergebnisse angezeigt hat. Dies wird aktuell geklärt", so ein Sprecher.
Alle Personen, die bis einschließlich Freitag, 30. Oktober, am Test-Zentrum waren, sollten spätestens bis Dienstag das Ergebnis per Post erhalten. Positiv getestete Personen würden außerdem direkt vom Gesundheitsamt kontaktiert. In dringenden Fällen könne man sich ans Bürgertelefon unter (0 81 31) 74 - 2 50 wenden. Wer bei einem niedergelassenen Arzt getestet worden sei, wende sich direkt an die jeweilige Praxis.