Logo
Anzeige
stowasser
Anzeige

Im Kampf gegen die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) geht es den Schwarzkitteln an den Kragen.

(ty) Bayern hat anlässlich der sich ausbreitenden "Afrikanischen Schweinepest" (ASP) in Brandenburg und Sachsen weitere Maßnahmen beschlossen, um die Einschleppung und Ausbreitung dieser Seuche bestmöglich zu verhindern. "Wir beobachten die aktuelle Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest genau und bereiten uns intensiv vor. Ziel muss es sein, die Wildschwein-Dichte weiter zu reduzieren", erklärte der bayerische Umwelt-Minister Thorsten Glauber: "Deshalb erhöhen wir die Aufwands-Entschädigung für das Erlegen von Wildschweinen bayernweit von 20 auf 70 Euro pro Wildschwein. Das entspricht mehr als einer Verdreifachung."

Je geringer die Wildschwein-Dichte, desto geringer sei die Gefahr der Ausbreitung und Einschleppung der Afrikanischen Schweinepest, so Glauber. "Darüber hinaus bauen wir eine neue Hundestaffel zur Fallwildsuche auf. Damit schützen wir auch die schweinehaltenden Betriebe im Freistaat." Die neue Hundestaffel solle im Ausbruchsfall neben modernster Drohnen-Technik und Wärmebild-Kameras eine schnelle und zielgerichtete Fallwildsuche sicherstellen. Dazu werden den Angaben zufolge in Kooperation mit Jagdverband und Hundeverbänden in ganz Bayern Hunde speziell zur Fallwildsuche ausgebildet. Das Umwelt-Ministerium stelle für den Aufbau dieser Hundestaffel insgesamt rund 150 000 Euro bereit.

 

Die bayernweit erhöhte Abschuss-Prämie von 70 Euro pro Wildschwein "wird vorbehaltlich der Zustimmung durch den Haushalts-Gesetzgeber ab 1. Dezember 2020 für das aktuelle Jagdjahr gezahlt", erklärte das Umwelt-Ministerium in einer Pressemitteilung. In den grenznahen Landkreisen zu Thüringen, Sachsen und Tschechien bleibe – so heißt es weiter – die bereits Anfang dieses Jahres erhöhte Aufwands-Entschädigung von 100 Euro pro Wildschwein für das aktuelle Jagdjahr bestehen. Insgesamt seien rund 13 Millionen Euro im nächsten Jahreshaushalt für die Tiergesundheit und Bekämpfung von Tierseuchen vorgesehen. Damit solle auch weiteres Zaunmaterial beschafft werden.

Der Freistaat habe bereits vielfältige Vorsorge-Maßnahmen gegen die ASP ergriffen. Der bayerische Rahmenplan stelle ein landesweit koordiniertes, schnelles und zielgerichtetes Vorgehen sicher, fasst das Umwelt-Ministerium zusammen. Zudem sei Anfang dieses Jahres ein ASP-Abwehr-Paket beschlossen worden, das umfangreiche Präventions-Maßnahmen beinhalte. Dazu gehörte sowohl eine Ausweitung des bestehenden Anreiz-Programms zur intensiven Bejagung von Wildschweinen als auch die Beschaffung von Zaunmaterial. Insgesamt rund 350 Kilometer Zaunmaterial – Elektro-, Wildschutz- und Duftzäune – seien bislang beschafft worden.

Zusätzlich seien kürzlich weitere drei Millionen Euro für weiteres Zaunmaterial zur Verfügung gestellt worden, mit dem die Menge noch einmal deutlich aufgestockt werde. "Die Zäune können zielgerichtet aufgestellt werden und die zuständigen Behörden vor Ort können im Falle eines Ausbruchsfalls in Bayern bei der Errichtung von Kernzonen unterstützt werden", erklärte das bayerische Umwelt-Ministerium zum Hintergrund dieses Millionen-Engagements und teilte ferner mit: "Auf einer Gesamtlänge von rund 500 Kilometern entlang der Bundesautobahnen im Gebiet der Grenze zu Thüringen, Sachsen und der Tschechischen Republik wurden zudem feste Wildschutz-Zäune errichtet."

Die Afrikanische Schweinepest ist eine Tierseuche, die nach offiziellen Behörden-Angaben ausschließlich bei Haus- und Wildschweinen auftritt. Für den Menschen sowie andere Tierarten sei das ASP-Virus dagegen ungefährlich. Um Handels-Beschränkungen in Deutschland und der Europäischen Union (EU) durch die Afrikanische Schweinepest vorzubeugen, unterstützt das Umwelt-Ministerium nach eigenem Bekunden außerdem schweinehaltende Betriebe durch das "Freiwillige Verfahren Status-Untersuchung ASP".


Anzeige
RSS feed