Projekt "MEDinTime" wird mit gut einer Million Euro vom Bund gefördert und soll auch Grundlagen für weitere Anwendungs-Bereiche legen.
(ty) Das vom Bundesverkehrsministerium nicht unerheblich finanziell geförderte Projekt "MEDinTime" testet in der Region die Medikamenten-Versorgung mit Hilfe von unbemannten Luftfahrt-Systemen. Das wurde per Pressemitteilungen aus dem Pfaffenhofener Landratsamt und aus dem Ingolstädter Klinikum gemeldet. Spezielle Langstrecken-Drohnen sollen demnach Notfall-Medikamente ins Krankenhaus liefern. Im Zuge des Projekts soll zwischen dem Klinikum in Ingolstadt und Pfaffenhofen auch eine Teststrecke eingerichtet werden.
Das Projekt "MEDinTime" wird den Angaben zufolge im Rahmen des Förder-Aufrufs "Unbemannte Luftfahrt-Anwendungen und individuelle Luftmobilitäts-Lösungen" seit Ende Oktober dieses Jahres mit insgesamt 1,07 Millionen Euro vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) gefördert. Das Projekt-Konsortium bestehe aus Experten des Klinikums Ingolstadt, der Technischen Hochschule Ingolstadt (THI), des Landkreises Pfaffenhofen sowie des Bayerischen Roten Kreuzes unter Projekt-Leitung des Verbund-Koordinators Quantum-Systems-GmbH. Offizielle Angaben zu diesem Projekt gibt es beim BMVI unter diesem Link.
Das gemeinsame Projekt "MEDinTime" befasse sich mit einer innovativen Mobilitäts-Lösung für eine wachsende Problemstellung in der Medikamenten-Versorgung von Kliniken. "Kliniken müssen eine größere Auswahl an Medikamenten rund um die Uhr zur Patienten-Versorgung vorhalten", heißt es zum Hintergrund. "Darüber hinaus muss die schnelle Bereitstellung spezieller Notfall-Medikamente in kürzester Zeit sichergestellt sein."
Dies werde in der Regel durch entsprechend ausgestattete Klinik-Apotheken gewährleistet. Auch Krankenhäuser der Grundversorgung müssten wegen der Entfernung zur nächsten Apotheke und der damit verbundenen Transportzeit einen großen Bestand an Medikamenten vorhalten, um die Versorgung jederzeit sicherstellen zu können.
Nach Ablauf des Haltbarkeits-Datums müssten die Präparate dann entsorgt werden. "Dieser Umstand ist ein erheblicher Kostenfaktor, nicht nur für den Krankenhaus-Betreiber, sondern für das gesamte Gesundheitswesen." Hier soll das Drohnen-Projekt ansetzen.
Im Rahmen von "MEDinTime" solle bis Ende des Jahres 2022 ein "Demonstrator" zur zuverlässigen und sicheren Versorgung regionaler Kliniken mit Medikamenten mittels automatisiert betriebener Flugdrohnen entwickelt sowie innerhalb einer längeren Testphase untersucht werden. Dafür werde zwischen dem Klinikum Ingolstadt und Pfaffenhofen eine Teststrecke eingerichtet. Zusätzlich solle das System auch Echtzeitdaten über die Verfügbarkeit zu transportierender Medikamente bereitstellen.
Als Drohnen-Basis dienen den Angaben zufolge senkrechtstartfähige Langstrecken-Drohnen der Quantum-Systems-GmbH, die im Unterschied zu einfachen Kopterdrohnen auch weite Strecken – bis zu 100 Kilometer – schnell und geräuscharm sicher zurücklegen können. "Die Drohnen werden im Projekt mit einer für den Medikamenten-Transport und den gesetzlichen Vorgaben geeigneten, abnehmbaren, intelligenten Transportbox ausgestattet", wird dazu erklärt.
"Darüber hinaus werden im Projekt die Grundlagen für weitere Anwendungs-Bereiche, wie zum Beispiel der Medikamenten-Transport in Katastrophen-Gebiete gelegt." Ebenso sei der schnelle Lufttransport von Proben aus einem Test-Zentrum zu den Untersuchungs-Laboren mittelfristig denkbar.