Das Tier entkam vor vier Wochen bei einem Schlachter, gestern wurde es tot neben der Bahnstrecke gefunden.
(ty) Der vor ziemlich genau einem Monat in Brunnen-Niederarnbach (Kreis Neuburg-Schrobenhausen) entlaufene Ochse ist am gestrigen Nachmittag tot aufgefunden worden. Wie die Schrobenhausener Polizeiinspektion heute mitteilte, entdeckten Mitarbeiter der Deutschen Bahn im Zuge von Arbeiten den Kadaver in einem dichten Gehölz neben den Schienen zwischen Niederarnbach und Brunnen. "Die genaue Todesursache ist unklar", so ein Polizei-Sprecher. Es werde davon ausgegangen, dass sich der Ochse auf seiner Flucht verletzt habe in der Folge verendet sei. "Wie lange das Tier bereits tot in diesem Gehölz lag, lässt sich nicht mehr nachvollziehen."
Wie berichtet, war dem männlichen Rindvieh am Freitag, 13. November, gegen 17 Uhr bei einem Schlachter im Gemeinde-Bereich von Brunnen die Flucht gelungen. Der 500 Kilogramm schwere Ochse war, nachdem er ausgebüxt war, laut Erkenntnissen der Polizei noch dabei beobachtet worden, wie er von Niederarnbach in Richtung Brunnen davongelaufen ist. Jedenfalls startete laut Schilderung der Beamten daraufhin bereits eine erste, groß angelegte Suchaktion mit Unterstützung von Jägern und mehreren Streifenwagen – auch von umliegenden Polizei-Dienststellen – sowie einem Hundeführer.
Die Feuerwehr aus Schrobenhausen hatte außerdem das Gebiet zwischen Niederarnbach, Brunnen und Karlshuld mit Hilfe einer Drohne samt Wärmebild-Kamera abgesucht. Trotz aller Bemühungen war der entkommende Ochse jedoch nicht gefunden worden. Gegen 21 Uhr waren die Suchmaßnahmen am ersten Tag vorerst abgebrochen worden. Von dem Rindvieh fehlte indes jede Spur. Bei bestem Wetter wurde die Suche am Tag darauf wieder aufgenommen und zudem intensiviert. Auf Anfrage unserer Zeitung hatte die Polizei mitgeteilt, dass es sich nicht um einen Bullen, sondern um einen Ochsen handelt. Ochsen sind – im Gegensatz zu Bullen beziehungsweise Stieren – kastriert.
Neben etlichen Polizeistreifen, auch mit Diensthunde-Führern, war am Tag nach der Ochsen-Flucht dann auch ein Polizei-Hubschrauber in mehrstündigen Such-Maßnahmen eingebunden worden. "Darüber hinaus beteiligten sich mehrere hochmotivierte Jäger mit ihren spezialisierten Nachsuche-Hunden daran", berichtete damals ein Sprecher der Schrobenhausener Inspektion. Einer der Waidmänner hatte dabei auch eine "vielsprechende Spur" ausfindig machen können. Diese hatte laut Polizei bis in den Raum Pobenhausen – ein Ortsteil der Gemeinde Karlskron – verfolgt werden können. Hier hatte sich die Fährte allerdings verloren.
Von Sichtkontakten war seitdem nichts bekannt geworden. Der Ochse blieb verschwunden. Der Besitzer hatte das entlaufene Rindvieh laut Polizei zum Abschuss freigegeben – vermutlich auch deshalb, weil das Tier ja ohnehin geschlachtet werden sollte und weil sich ein Einfangen des 500-Kilo-Kolosses wohl schwierig gestalte hätte. Die Polizei warnte jedenfalls: Sollte der freilaufende Ochse gesehen werden, sei ein ausreichender Sicherheits-Abstand einzuhalten. Man möge, im Falle einer Sichtung, auch umgehend die Schrobenhausener Polizei-Dienststelle kontaktieren. Nun kann der tierische Vermisstenfall zu den Akten.
Bisherige Beiträge zum Thema:
Entlaufener Ochse ist nach wie vor verschwunden: Spur nach Pobenhausen?
Bei Brunnen ausgebüxter 500-Kilo-Bulle zum Abschuss freigegeben