Die heutige Aktion in der Donau steht in Zusammenhang mit einer Serie von Einbrüchen in Ingolstadt und München
(ty/zel) Alles nur Routine, hieß es zunächst zum Hintergrund des heutigen Polizeitaucher-Einsatzes am Ingolstädter Baggerweg. Nun kann man Routine freilich so und so definieren – jedenfalls gibt es durchaus einen handfesten Hintergrund für die Aktion, wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord soeben gegenüber unserer Zeitung erklärte. Denn der Einsatz steht in direktem Zusammenhang mit einer Serie von Einbrüchen in München und Ingolstadt. Konkret wurde demnach heute in der Donau nach möglichem Diebesgut aus diesen Einbrüchen gesucht – unter anderem nach einem Tresor, der dort versenkt worden sein soll.
Wie berichtet, hatte die Polizei durch umfangreiche Ermittlungen, die sich auch auf das Ausland erstreckten, Anfang Februar eine Einbrecherbande festgenommen, die auch im Raum Ingolstadt ihr Unwesen getrieben hat. Aufgrund der sichergestellten Beute konnten nach damaligen Angaben des Polizeipräsidiums München fünf Fälle geklärt werden, die allesamt nach demselben Schema erfolgten – drei im Raum Ingolstadt, zwei in München. Wie es aus dem Polizeipräsidium Oberbayern-Nord nun heute heißt, werde in diesem Zusammenhang auch geprüft, ob es nicht sogar noch mehr Einbrüche im Raumen Ingolstadt sind, die auf das Konto der Bande gehen.
Am 21. Dezember kam es gegen 0.30 Uhr zu einem Wohnungseinbruch in der Säckingenstraße in München-Harlaching. Mehrere Täter gelangten mit einer auf dem Grundstück vorgefundenen Leiter auf den Balkon und drangen durch Aufhebeln der Balkontür in das freistehende Einfamilienhaus ein. Hierbei lösten sie die Alarmanlage aus, was sie jedoch nicht daran hinderte, die Wohnräume grob nach Diebesgut zu durchsuchen. Dabei entwendeten sie eine Herrenarmbanduhr im Wert von 2400 Euro.
Bei der anschließenden Flucht wurden die Täter von drei Zeugen gesehen, als sie vom Tatort wegliefen und mit einem in der Nähe abgestellten Pkw davonfuhren. Die Zeugen gaben an, dass es sich um drei männliche Täter, alle um die 40 Jahre alt und dunkel gekleidet, gehandelt hätte und sie notierten sich auch das Kennzeichen des Mercedes, mit dem die Täter geflüchtet sind.
„Durch umfangreiche kriminalpolizeiliche Ermittlungen, die sich auch auf das Ausland erstreckten, konnten insgesamt drei Täter ermittelt werden“, wurde Anfang Februar vom Polizeipräsidium München vermeldet. Bei Durchsuchungen von Wohnungen und Fahrzeugen der drei Täter konnten demnach Schmuck und Bargeld im Wert von rund 15 000 Euro, die aus Einbruchsdiebstählen stammen, sichergestellt werden. Dabei handelt es sich den Angaben zufolge um einen 37- und einen 43-jährigen Serben sowie einen 46-jährigen Kroaten.
„Aufgrund der sichergestellten Tatbeute und sichergestelltem Aufbruchswerkzeug konnten insgesamt fünf Taten geklärt werden“, so ein Polizeisprecher. „Alle Einbrüche wurden nach dem selben Schema durchgeführt. Von diesen fünf wurden zwei Einbrüche in München verübt und die anderen im Raum Ingolstadt.“ Und möglicherweise, wie gesagt, waren es noch einige Einbrüche mehr. Möglicherweise haben die Taucher der Bereitschaftspolizei heute Diebesgut aus der Donau geborgen, das den Ermittlern wichtige Hinweise und Erkenntnisse bringt.