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Bayerische Feuerwehren liefern Geräte, Ausrüstung und Schutzkleidung für ihre Kameraden. Konvoi mit 22 Fahrzeugen startet am Montag.

(ty) Nach dem Erdbeben in Kroatien unterstützen bayerische Feuerwehren ihre dortigen Kameraden. Wie der bayerische Landes-Feuerwehr-Verband mitteilt, startet am Montag ein Material-Transport. Rund 300 Freiwillige Feuerwehren aus dem Freistaat beteiligen sich mit Ausrüstungs- und Geräte-Spenden an der Aktion. Rund 15 000 Einzelteile sollen mit 22 Fahrzeugen nach Kroatien gebracht werden. "Aus dem Landkreis Pfaffenhofen haben die Feuerwehren Ebenhausen, Scheyern, Fahlenbach, Hettenshausen, Schweitenkirchen und Aufham-Güntersdorf Ausrüstungs-Gegenstände zur Verfügung gestellt", berichtet der hiesige Kreisbrandrat Armin Wiesbeck. Die Sachen seien von der Feuerwehr Ebenhausen mit dem vom Freistaat im Rahmen der Katastrophenschutz-Ausstattung zur Verfügung gestellten "MGH" (Modularer Gerätewagen Hochwasser) zur Sammelstelle nach Rosenheim gebracht worden.

"Am 29. Dezember 2020 ereignete sich in Kroatien ein schweres Erdbeben", erklärt der bayerische Landes-Feuerwehr-Verband (LFV) zum Hintergrund des bevorstehenden Hilfs-Transportes. "In der Folge leisteten die Nachbar-Staaten, aber auch die EU, schon Hilfe für die betroffene Bevölkerung." Insbesondere in den ländlichen Gebieten des Landkreises Sisak-Moslavina sei die Not groß, heißt es weiter. Hier seien auch Feuerwehr-Gerätehäuser beschädigt oder gar zerstört worden.

Wie nach Rücksprache mit dem kroatischen Feuerwehr-Verband berichtet wird, würden besonders Schutzkleidung für Feuerwehrleute und tragbare Leitern sowie Beleuchtungs-Gerät einschließlich Stromerzeuger für die örtlichen Feuerwehren gebraucht, um deren Einsatz wieder vollumfänglich zu ermöglichen.

Der bayerische LFV habe daher nach Rücksprache sowie mit Unterstützung des bayerischen Innenministeriums eine Abfrage bei allen Feuerwehren im Freistaat durchgeführt – "um zwar ausgesonderte, aber noch brauchbare Ausrüstungs-Gegenstände für die kroatischen Feuerwehren zu ermitteln", wird dazu erklärt.

Fazit laut einer aktuellen Pressemitteilung des Landes-Feuerwehr-Verbandes: "Die Resonanz war überwältigend!" Rund 300 Freiwillige Feuerwehren hatten den Angaben zufolge bis zum Meldeschluss am gestrigen Vormittag, 10 Uhr, insgesamt rund 15 000 Einzelteile angeboten sowie an die beiden festgelegten Sammelpunkte in Hersbruck für Nordbayern beziehungsweise Rosenheim für Südbayern geliefert.

An der Material-Sammelstelle für den Bereich Südbayern am Feuerwehr-Gerätehaus in Rosenheim.

"Nun wird daraus ein insgesamt voraussichtlich 22 Fahrzeuge umfassender Transport-Konvoi zusammengestellt, der sich am Sonntagabend in Rosenheim sammelt und am Montag frühmorgens nach Kroatien in die Stadt Sisak aufbrechen wird", kündigt der LFV an. Dort werde man gegen Abend vom kroatischen Feuerwehr-Verband empfangen. 

Die herangeschafften Ausrüstungs-Gegenstände sowie die persönliche Schutzausrüstung würden dann ausgeladen und übergeben. Die Rückfahrt sei schließlich, nach einer Übernachtung in Zagreb, für Dienstag geplant. Eine besondere Herausforderung für alle Fahrer des Konvois – jeder Wagen sei mit zwei Fahrern besetzt – ist laut Schilderung des bayerischen Landes-Feuerwehr-Verbandes die aktuelle Corona-Lage.

 

Denn, so wird vor dem Hintergrund der Pandemie erläutert: "Da Kroatien als Risiko-Gebiet eingestuft ist, besteht ein verschärftes Hygiene-Konzept für alle, das ausnahmslos umzusetzen ist. Dazu gehören auch Corona-Tests unmittelbar vor der Abfahrt sowie bei der Wiedereinreise nach Deutschland."

Die 22 laut LFV überwiegend vom Freistaat beschafften oder geförderten Fahrzeuge, von denen mindestens eines aus jedem der sieben Regierungsbezirke bei dem Hilfs-Konvoi im Einsatz sei, sowie die 44 Feuerwehrleute – darunter eine Frau – "übernehmen den Transport stellvertretend für alle rund 7500 Feuerwehren in Bayern und den Freistaat Bayern und bringen damit grenzüberschreitende Hilfeleistung und gelebte Kameradschaft zum Ausdruck".

Der Landes-Feuerwehr-Verband Bayern ist nach eigenen Angaben die Interessen-Vertretung von insgesamt 7592 Feuerwehren mit rund 326 650 aktiven Feuerwehrleuten – 315 019 davon ehrenamtlich. Gegenüber dem bayerischen Landtag, der bayerischen Staatsregierung und anderen Institutionen vertrete der LFV gemäß des bayerischen Feuerwehr-Gesetzes die Interessen der Feuerwehren im Freistaat. Der Verband berate seine Mitglieder umfassend und sei über den deutschen Feuerwehr-Verband auch auf Bundes- sowie Europa-Ebene präsent. 


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