Mit einer Pistole bewaffnete und maskierte Räuber hatten damals eine Tankstelle in Moosinning heimgesucht.
(ty) Nach einem bewaffneten Raub-Überfall, der vor fast zwei Jahren auf eine Tankstelle in Moosinning (Landkreis Erding) verübt worden war, vermeldet die Kripo heute einen Ermittlungs-Erfolg. Zunächst war kurz nach der Tat der mutmaßliche Fluchtwagen-Fahrer ermittelt worden; der junge Mann ist in erster Instanz bereits zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden. Laut heutiger Mitteilung gab es gestern weitere Festnahmen. Die Handschellen klickten für drei Beschuldigte, die zur Tatzeit 17 beziehungsweise 16 Jahre alt waren. Gegen sie wurde gestern jeweils ein Haftbefehl erlassen.
Am 7. Mai 2019 hatte das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord berichtet: "Heute um 12.22 Uhr betraten drei maskierte Männer den Verkaufsraum einer Tankstelle an der Ismaninger Straße in Moosinning. Unter Vorhalt einer schwarzen Pistole forderten sie von der 63-jährigen Pächterin Bargeld. Ohne deren Reaktion abzuwarten, griffen sie selbst in die Kasse nach den Geldscheinen – rund 400 Euro." Mit dieser Beute flüchteten sie den Angaben zufolge dann zu Fuß auf der Ismaninger Straße in Richtung Eichenried und stiegen nach ungefähr 400 Metern in einen dort abgestellten weißen BMW, dessen Fahrer offenbar auf seine Komplizen gewartet hatte.
Das Auto fuhr laut Polizei durch Eichenried in Richtung Ismaning davon. Über den Notruf war die Einsatz-Zentrale der Polizei verständigt worden, die daraufhin eine Sofort-Fahndung auslöste, an der sich etwa ein Dutzend Streifenwagen und ein Polizei-Hubschrauber beteiligten. Zunächst blieben diese Maßnahmen allerdings ohne den erhofften Erfolg. Die drei Täter in der Tankstelle waren – so hieß es damals – auffällig mit dünnen weißen Anzügen (Maler-Anzügen) bekleidet sowie mit Atemschutzmasken beziehungsweise Taucherbrillen maskiert. "Einer der Täter führte eine schwarze Pistole mit", hatte das Polizeipräsidium außerdem mitgeteilt.
Wenige Wochen nach dem Überfall war der mutmaßliche Fahrer des Fluchtfahrzeuges – laut Polizei ein zur Tatzeit 19-Jähriger aus dem Landkreis Ebersberg – ermittelt worden. Der Hinweis eines Zeugen, der sich aufgrund eines damals veröffentlichten Zeugen-Aufrufs bei der Polizei gemeldet hatte, hatte die ermittelnden Beamten von der Kriminalpolizei aus Erding auf die richtige Spur gebracht. "Auch die bei dem Raub verwendete Tatwaffe, eine Gaspistole, konnte damals im Zuge einer Wohnungs-Durchsuchung bei dem 19-Jährigen sichergestellt werden", erklärte heute ein Polizei-Sprecher. Der damals gefasste Mann sei mittlerweile in erster Instanz zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden.
"Weitere langwierige und intensive Ermittlungen der Kripo", so hieß es heute weiter, erhärteten jetzt den Verdacht gegen zwei zur Tatzeit 17-Jährige und einen 16-Jährigen – alle drei ebenfalls aus dem Landkreis Ebersberg. "Ihnen wird vorgeworfen, den Raub damals gemeinschaftlich mit dem 19-Jährigen begangen zu haben", fasst das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord zusammen. Die drei Personen seien am gestrigen Dienstag vorläufig festgenommen sowie auf Antrag der Staatsanwaltschaft dem zuständigen Ermittlungsrichter am Amtsgericht Landshut vorgeführt worden. Dieser habe jeweils Haftbefehl erlassen; daraufhin seien die Beschuldigten in Justizvollzugsanstalten gebracht worden.