Experte von der Ilmtalklinik in Pfaffenhofen erklärt, was es mit Hiatus-Hernien auf sich hat und warum man die Symptome ernst nehmen sollte.
(ty) Bauchschmerzen, Sodbrennen und saures Aufstoßen – bei diesen Symptomen sollte man aufmerksam sein, heißt es aus der Ilmtalklinik-GmbH mit ihren beiden Krankenhäusern in Pfaffenhofen und Mainburg. Sie könnten Hinweis auf Zwerchfell-Brüche sein, die unbehandelt lebensgefährlich werden könnten. "In letzter Zeit haben wir viele ausgeprägte Hiatus-Hernien operiert, was eigentlich untypisch ist. Aus Unkenntnis oder Angst vermeiden Patienten eine Operation und bringen sich in Gefahr", sagt Achim Hessenberger, Chefarzt der Allgemein- und Unfall-Chirurgie an der Klinik in Pfaffenhofen. Er sei besorgt, denn die Erkrankung sei häufig und lasse sich gut behandeln.
Bei Hiatus-Hernien handle es sich um Brüche im Zwerchfell an der Durchtrittstelle der Speiseröhre. Sie seien extrem häufig – bei zirka 50 Prozent der Über-50-Jährigen nachweisbar. Die wichtigsten Symptome seien Oberbauch-Schmerzen, Sodbrennen und saures Aufstoßen. Die Ursache für die beschriebenen Symptome liege darin, dass der Schließmuskel zwischen Speiseröhre und Magen durch den Zwerchfell-Bruch nicht mehr ausreichend funktioniere. "Offensichtlich nehmen viele der Erkrankten die Symptome nicht ernst genug", erklärt die Klinik-GmbH in einer heute veröffentlichten Pressemitteilung. Eine Abklärung beim Arzt sei aber dringend geboten.
Denn in der maximalen Ausprägung könne es soweit kommen, dass der gesamte Magen und teilweise auch Darmanteile durch den Zwerchfell-Bruch hindurch in den Brustkorb verlagert werden. Das führe zusätzlich zu Atembeschwerden, Problemen bei der Nahrungs-Aufnahme, Erbrechen, Lungen-Entzündungen und Magen-Blutungen. "Wir haben viele sehr ausgeprägte Befunde operiert", berichtet Chefarzt Hessenberger. "Bei mehreren Patienten war der gesamte Magen im Brustkorb, einige hatten lebensgefährliche Blutungen dadurch." In mehreren Fällen kam es seinen Worten zufolge sogar dazu, dass durch die Einklemmung des Magens die Magenwand teilweise abgestorben ist und es zu einem Loch im Magen kam. "Dieser Zustand ist absolut lebensgefährlich", warnt der Chefarzt.
Natürlich sei auch die Versorgung dieser fortgeschrittenen Befunde sehr viel aufwändiger und schwieriger als bei einer rechtzeitigen Behandlung. Die Operation einer Zwerchfell-Hernie sei heute in den allermeisten Fällen laparoskopisch gut machbar. Bei den meisten Patienten verschwinden den Angaben zufolge danach die Symptome wie Sodbrennen und Oberbauch-Schmerzen sehr schnell. "Wir empfehlen daher jedem Patienten, bei dem eine entsprechende Symptomatik vorliegt und vielleicht sogar schon eine Zwerchfell-Hernie bekannt ist, sich zur weiteren Abklärung beim Hausarzt vorzustellen", so Hessenberger.