Verteilstelle der Post wurde geräumt, man befürchtete das Schlimmste. Am Ende erwies sich die Substanz als Nahrungs-Ergänzungsmittel.
(ty) Aufregung hat am gestrigen Vormittag in Allershausen geherrscht: Gegen 8.30 Uhr war bei der Freisinger Polizeiinspektion eine telefonische Mitteilung aus der dortigen Paket-Verteilstelle der Post eingegangen, dass aus einer aufgerissenen Paket-Sendung, mehrere hundert Gramm schwer, weißes Pulver rieselt. "Genauere Angaben lagen nicht vor, man musste also mit allem rechnen", erklärte heute ein Polizei-Sprecher. Nach den jüngsten Fällen von Sprengstoff-Paketen, die bundesweit für Schlagzeilen gesorgt hatten, sei man alarmiert gewesen.
Nachdem das Gebäude in Allershausen geräumt war und die Post-Mitarbeiter somit eine Zwangspause eingelegt hatten, sei das verdächtige Päckchen zunächst von Einsatzkräften der örtlichen Feuerwehr unter Atemschutz-Ausrüstung gesichert worden. "Erste Messungen konnten Explosions-Gefahr sowie den Austritt von Radioaktivität oder Gas zunächst ausschließen", heißt es von der Polizei. "Um sicher zu gehen, dass von dem Stoff keine Gefahren ausgingen, reichte das allerdings noch nicht." Deshalb sei auch die Gefahrstoff-Beraterin der Landkreis-Feuerwehr hinzugezogen worden.
"Nach diversen Beprobungen konnte eine Gefährdung von Personen durch den Stoff sehr wahrscheinlich ausgeschlossen werden", berichtet die Polizei weiter. Allerdings sei der Verdacht aufgekommen, dass es sich bei dem weißen Pulver möglicherweise um Rauschgift handeln könnte. Deshalb sei bei der Staatsanwaltschaft in Landshut zunächst die Beschlagnahme beantragt sowie das Päckchen – von der Feuerwehr gesichert verpackt – an die Polizei übergeben worden. Gegen 11 Uhr konnten jedenfalls die Mitarbeiter der Paket-Verteilstelle wieder ihre Arbeit aufnehmen.
Das Paket sei indes von Beamten des Rauschgift-Kommissariats der Kriminalpolizei-Inspektion aus Erding dem bayerischen Landeskriminalamt (LKA) für eine Untersuchung übergeben worden. Mit dem Ergebnis, so hieß es heute von der Polizei, dass es sich bei dem Pulver um Nahrungs-Ergänzungsmittel gehandelt habe. Neben vier Streifenwagen-Besatzungen der Polizeiinspektion aus Freising und einer von der Verkehrspolizei-Inspektion aus Freising waren die Feuerwehr aus Allershausen, ein Spezial-Team des Landkreises, die Gefahrstoff-Beraterin und die Johanniter im Einsatz.