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Plötzlicher Graupelschauer mit fatalen Folgen sorgt für Großeinsatz der Rettungskräfte. Zirka 500 000 Euro Schaden.

(ty) Ein plötzlich auftretender Graupelschauer hat gestern Mittag auf der A9 in Richtung München zwischen Denkendorf und Lenting eine im Zuständigkeits-Bereich der Ingolstädter Verkehrspolizei-Inspektion noch nie dagewesene Massen-Karambolage ausgelöst. Das Unglück nahm kurz vor 12 Uhr im Gemeinde-Gebiet von Hepberg seinen Lauf. Insgesamt waren 65 Fahrzeuge verwickelt, darunter 13 Lastwagen. Drei Unfall-Opfer erlitten schwere beziehungsweise schwerste Verletzungen, weitere 15 Menschen trugen leichte Verletzungen davon. Der Sachschaden wird auf insgesamt mindestens 500 000 Euro geschätzt. Die Autobahn war zeitweise in beiden Richtungen komplett gesperrt, erst am Abend herrschte wieder freie Fahrt.

Um 11.54 Uhr, so berichten die Beamten, gingen bei der Einsatz-Zentrale des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord in Ingolstadt die ersten Mitteilungen über eine Massen-Karambolage auf der A9 in Richtung Süden ein. Auslöser sei ein auf Höhe der Gemeinde Hepberg durchziehender, unwetterartiger Graupelschauer, gewesen der innerhalb weniger Sekunden die gesamte Fahrbahn mit Graupel bedeckt habe. Eine auf der A9 in Richtung München fahrende Immobilien-Maklerin aus Fürth war den Erkenntnissen der Polizei zufolge dann hier die erste Verkehrsteilnehmerin, die kurz vor 12 Uhr mit ihrem Daimler auf der plötzlich mit Graupeln bedeckten Fahrbahn – kurz nach der Rastanlage Köschinger-Forst  – ins Schleudern kam und dabei mit einem auf der rechten Spur fahrenden polnischen Lkw kollidierte. 

Die Frau habe bei dem Zusammenstoß schwere Verletzungen erlitten; ihr Wagen sei auf der mittleren Spur zum Liegen gekommen. Der Lkw sei mit eingeknicktem Führerhaus auf der rechten Spur stehengeblieben. "Während dieses Unfall-Geschehens musste der nachfolgende Verkehr stark abbremsen, wobei es bereits zu den nächsten Kollisionen zwischen vereinzelten Pkw und auch einem rechts fahrenden Lkw kam", teilte die Verkehrspolizei mit. Dieser Lastwagen wiederum schleuderte – so heißt es weiter – nach dem Anstoß mit einem Pkw nach links weg und krachte dann mit der Zugmaschine in die Mittelleitplanke. Hierbei knickte laut Polizei die Zugmaschine nach links hinten weg und der Auflieger kam quer zur Fahrtrichtung über alle Spuren zum Stehen.

 

Deshalb schafften es dann auch die nachfolgenden Fahrer nicht mehr rechtzeitig, auf der rutschigen Autobahn stehen zu bleiben oder auszuweichen. Im weiteren Verlauf gab es nach Angaben der Polizei auf den hinter der Unfallstelle liegenden rund 350 Metern noch "zwei weitere Unfall-Geschehen mit jeweils mehreren Fahrzeugen". Zusammengefasst wurden von den Beamten der Ingolstädter Verkehrspolizei-Inspektion in Zusammenhang mit dieser Massen-Karambolage insgesamt drei Unfall-Geschehen erfasst, an denen nach den bisher vorliegenden Erkenntnissen insgesamt 65 Fahrzeuge – darunter auch 13 Lastwagen – beteiligt waren.

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Insgesamt drei Personen seien schwer verletzt worden. Zwei von ihnen waren nach Angaben der Polizei in ihren Fahrzeugen eingeklemmt und mussten von den angerückten Feuerwehrleuten aus ihren Wracks befreit werden. "Einer davon, ein 25-jähriger Münchener, musste, nachdem er von der Feuerwehr aus seinem BMW herausgeholt worden war, mit schwersten Verletzungen vom Rettungs-Hubschrauber in ein Krankenhaus geflogen werden", heißt es im Bericht der Polizei. 15 weitere Personen seien jeweils leicht verletzt worden. Viele von ihnen seien vom Rettungsdienst in umliegende Krankenhäuser gebracht worden.

Für insgesamt 18 – teilweise total – beschädigte Pkw sowie für acht demolierte Lastwagen mussten Abschlepp-Dienste bestellt werden. Das erfolgte in den meisten Fällen durch die Polizei. Der bei den Crashs entstandene Sachschaden wurde auf insgesamt mindestens 500 000 Euro taxiert. An der Unfallstelle waren neben zehn Streifenwagen der Polizei auch eine Vertreterin der Staatsanwaltschaft Ingolstadt, das Technische Hilfswerk (THW) aus Eichstätt, mehr als 90 Feuerwehrleute, unzählige Rettungswagen sowie ein Polizei- und ein Rettungs-Hubschrauber. Die Autobahn musste auf Höhe der Unfallstelle – auch in Fahrtrichtung Nürnberg – zunächst komplett gesperrt werden. Der Verkehr wurde an der Anschlussstelle Lenting beziehungsweise Denkendorf ausgeleitet. 

Der im Stau befindliche Verkehr in Fahrtrichtung Süden wurde über die Rastanlage Köschinger-Forst-West von der A9 abgeleitet. In Richtung Nürnberg konnten der Autobahn-Standstreifen und die rechte Spur nach etwa einer Stunde, die weiteren Spuren erst um 17.15 Uhr wieder freigegeben werden. "Es dauerte hier bis in den späten Nachmittag hinein, ehe sich der kilometerlange Rückstau in Richtung Nürnberg aufgelöst hatte", so die Polizei. In Fahrtrichtung München konnten die Totalsperre erst gegen 18 Uhr aufgehoben und zwei Spuren wieder freigegeben werden. Gegen 19 Uhr waren dann auch die letzten Bergungsarbeiten beendet und die Autobahn in Richtung Süden wieder uneingeschränkt befahrbar.


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