Sportgremiums-Chef Martin Rohrmann und Ehrenvorsitzender Hellmuth Inderwies appellieren an den Zusammenhalt der Vereine und finden: Das Gremium muss künftig deutlich präsenter sein
(ind) Das Sportgremium Pfaffenhofen ist eine vermutlich einzigartige Einrichtung – bayernweit, vielleicht sogar bundesweit. 1976 auf nachdrückliche Empfehlung des damaligen Zweiten Bürgermeisters Willihard Kolbinger und auf Initiative des Stadtrats hin gegründet, sollte es beratend „bei der Vereinsförderung und bei sportpolitischen Entscheidungen“ mitwirken. Inzwischen ist dieses Gremium eine feste Größe. Kürzlich fand die erste Sitzung der Vorstände der 32 beteiligten Pfaffenhofener Sportvereine im laufenden Jahr statt. Der Sportgremiums-Vorsitzende Martin Rohrmann und auch der Ehrenvorsitzende Hellmuth Inderwies appellierten dabei vor allem an einen stärkeren Zusammenhalt der Vereine. Zugleich wurden auch selbstkritische Töne laut: Das Gremium müsse wieder präsenter sein, damit es nicht seine Bedeutung verliere.
Mit einem Gedenken an zwei höchst verdiente Funktionäre eröffnete Rohrmann die Zusammenkunft: Der Vorsitzende des BSC Pfaffenhofen, Peter Domes, sowie der Ehrenvorsitzende des Sportgremiums und Gründungsvorsitzende des BC Uttenhofen, Franz Kaindl, waren kürzlich verstorben. Insbesondere im Sinne von Kaindl erinnerte Rohrmann an Zusammenhalt, Solidarität und Werterhalt unter den Sportlern und Vereinen.
Als gemeinsame Interessensvertretung von 6500 erwachsenen Sportlern sowie 3500 Kindern und Jugendlichen habe das Sportgremium in Pfaffenhofen durchaus Gewicht, betonte Rohrmann. Der Solidaritätsgedanke des Sportgremiums spiegle sich dabei in der Stimmenzahl seiner Mitglieder wider, die sich nicht an der jeweiligen Vereinsgröße orientiert: Jeder Verein hat genau eine Stimme.
In diesem Zusammenhang erinnerte der Ehrenvorsitzende Hellmuth Inderwies an etliche Projekte, bei denen das Sportgremium durchaus seinen Einfluss geltend machen konnte. Demnach konnte im Schulzentrum Niederscheyern die Vereinsnutzung von Dreifachsporthalle mit Anbau und Küche, Kunstrasenplatz, Räumen für den BSC und im Keller für den Schützenverein „Hopfavogl“ in der realisierten Form nur durch das geschlossene Auftreten des Sportgremiums erreicht werden. Inderwies: „Die Stadt ist bisher mit der Erfahrung und den Empfehlungen dieses Gremiums stets sehr gut gefahren.“
Hellmuth Inderwies gab aber auch zu bedenken: Bei der inzwischen beschlossenen Umgestaltung des Sportgeländes an der Ingolstädter Straße, verbunden mit dem Wegfall der Speedway-Bahn, seien nur einzelne Vereine einbezogen worden, nicht aber das Sportgremium als gemeinsame Interessensvertretung. Sein Fazit daraus: Künftig müsse das Gremium wieder deutlich präsenter sein, da es sonst seinen Sinn und seine Bedeutung gänzlich verliere.
In seinem Rückblick auf das vergangene Sportjahr erwähnte der Vorsitzende Martin Rohrmann die 34. Stadtschützenmeisterschaft bei den Kellerschützen Tegernbach mit ausgesprochen hoher Teilnehmerzahl und herausragenden sportlichen Leistungen. Die Planung für die 35. Stadtschützenmeisterschaft läuft bereits, heuer wird die SG 1964 Tegernbach der Gastgeber sein. Das Weinfest fiel im vergangenen Jahr erstmals mangels ausreichender Helfer der gemeldeten Vereine aus. Für heuer habe sich der FC Tegernbach bereits beworben, weitere Interessenten könnten dies bis Ende März noch tun.
An der Sportlerehrung der Stadt Pfaffenhofen hatte das Sportgremium ebenfalls maßgeblich durch die Vorauswahl der „Helden des sportlichen Alltags“ mitgewirkt. Im vergangenen Jahr wurde den beiden verdienten Funktionären Stefan Friedl (BC Uttenhofen) und Johann Seiler (FC Tegernbach) Ehrenurkunden überreicht, dazu konnten 32 Einzelsportler aus den unterschiedlichsten Disziplinen sowie sechs Mannschaften (insgesamt 66 Sportlerinnen und Sportler) ausgezeichnet werden. Die herausragende sportliche Qualität des MSC Pfaffenhofen war dabei erkennbar, da der Verein mit drei Kart- und Speedway-Teams gleich die Hälfte aller zu ehrenden Teams stellte.
Abschließend appellierten Rohrmann, der ja selbst für die CSU im Stadtrat sitzt, und Inderwies an die Vereine und ihre Mitglieder, bei der anstehenden Kommunalwahl die Vertreter des Sports nicht zu vergessen – mit direktem Einfluss im Stadtrat könne das Sportgremium die Interessen von den 10 000 organisierten Sportlern der Kreisstadt eben besser vertreten.