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Bistum beschloss von der Corona-Krise gezeichneten Doppel-Haushalt für 2021/22. Heuer ist ein Minus von fast 16 Millionen Euro geplant.

(pba) Im Zeichen der Corona-Krise hat der Diözesan-Steuer-Ausschuss des Bistums Ausburg – zu dem auch Teile des Landkreises Pfaffenhofen gehören – jetzt den Doppelhaushalt für die Jahre 2021 und 2022 verabschiedet. Erstmals seit zehn Jahren wird – so wurde dazu gemeldet – laut der Planung das laufende Haushaltsjahr mit einem Defizit abgeschlossen. Geplant sei ein Bilanz-Ergebnis von minus 15,9 Millionen Euro. Für das kommende Jahr werde "trotz konservativer Planungs-Annahmen" wieder ein ausgeglichener Haushalt prognostiziert. Mit einem Haushaltsvolumen von 442,4 Millionen Euro in diesem Jahr und 426,4 Millionen Euro im nächsten Jahr befinde sich das Bistum Augsburg damit weiter auf dem im Jahre 2019 eingeleiteten Stabilitätskurs, heißt es in einer Pressemitteilung.

"Natürlich belasten die Kirchensteuer-Ausfälle durch die Pandemie unseren Haushalt", erklärt Finanzdirektor Jérôme-Oliver Quella. "Hier sehen wir einen Rückgang von mehr als 30 Millionen Euro auf 342,4 Millionen Euro." Für das Jahr 2022 plane das Bistum aber wieder mit Kirchensteuer-Einnahmen in Höhe von 366,2 Millionen Euro – Mindereinnahmen aufgrund von Kirchen-Austritten spielten also bisher weit weniger eine Rolle als die corona-bedingte Wirtschaftskrise. Finanzdirektor Quella dankte allen Gläubigen, die "durch ihre Kirchensteuer und Spenden weiterhin ermöglichen, dass die Kirche von Augsburg ihren Dienst für Gott und an den Menschen weiter leisten kann". 

Sämtliche Aufwendungen der Diözese werden den Angaben zufolge zu mehr als 84 Prozent aus den Kirchensteuer-Einnahmen finanziert.  Der weitaus größte Ausgabe-Posten betreffe das Kerngeschäft des Bistums: die Pfarrseelsorge. 46,7 Prozent der eingesetzten Mittel flössen direkt in die Kirchenstiftungen vor Ort zurück. Ferner investiere die Diözese mit Zuschüssen an das Kita-Zentrum "St. Simpert" und das Schulwerk der Diözese zweistellige Millionen-Beträge in die Betreuung und Ausbildung von Kindern und Jugendlichen.

Mit einem Bau-Etat für die Kirchenstiftungen in Höhe von 42,6 Millionen Euro in diesem Jahr und 41,0 Millionen im kommenden Jahre bleibt die Diözese Augsburg nach eigenem Bekunden "ein wichtiger Auftraggeber für die heimische Bauwirtschaft" und sichert darüber hinaus den Handwerks-Nischen – genannt werden etwa Stuckateure und Restaurateure – ein nachhaltiges Auftrags-Aufkommen. Zusätzlich erhalten das Schulwerk der Diözese, das Kita-Zentrum "St. Simpert", der Diözesan-Caritas-Verband und die katholische Jugendfürsorge Mittel für Baumaßnahmen in Höhe von insgesamt 7,85 (2022: 6,85) Millionen Euro. 

Als wesentliche Baumaßnahmen der kommenden Haushaltsjahre werden unter anderem genannt:

  • der Neubau eines Studierenden-Wohnheims in Augsburg (voraussichtliche Gesamtkosten: zirka 11,9 Millionen Euro)
  • der Neubau von drei Wohnhäusern für Studierende in Benediktbeuern (voraussichtliche Gesamtkosten: zirka sechs Millionen Euro)
  • der Neubau von Wohnungen, zum Beispiel in Weilheim (voraussichtlich: 14,7 Millionen Euro) – hier werde auch Wohnraum im sozialen Wohnungsbau geschaffen
  • Kita-Baumaßnahmen in Nördlingen, Schrobenhausen und Augsburg-Hochzoll (voraussichtliche Gesamtkosten: zirka 4,8 Millionen Euro)
  • der Neubau eines Pfarrzentrums in Mering in Holzbauweise (voraussichtliche Gesamtkosten: zirka 6,9 Millionen Euro)
  • der Teilabbruch und Neubau der Aussegnungshalle auf dem Hermanfriedhof in Augsburg (voraussichtliche Gesamtkosten: zirka 8,95 Millionen Euro)
  • die Instandsetzung des Kirchturms und der Außenfassade der Basilika "Sankt Ulrich und Afra" in Augsburg (voraussichtliche Gesamtkosten: zirka 4,6 Millionen Euro)

 

Um in der Planung das genannte Jahres-Ergebnis von minus 15,9 Millionen Euro zu erzielen, werden den Angaben zufolge aus der Rücklage des Bistums 20 Millionen Euro entnommen. Dank dieses Puffers könne auf Personal-Einschränkungen verzichtet werden. Bereits im kommenden Haushaltsjahr sollen 5,2 Millionen Euro der Rücklage wieder zugeführt werden können.

"Trotz der Wirtschaftskrise ist es gelungen, an der Strategie der nachhaltigen Entwicklung festzuhalten", kommentiert Quella. Seit Beginn der Krise im Frühjahr 2020 seien seelsorgerische Angebote besonders stark nachgefragt gewesen. "Hier liegt unsere Systemrelevanz", betont der Finanzdirektor. "Und die hoffen wir mit dem sorgsamen Einsatz der Mittel zugunsten der Menschen weiterhin unter Beweis stellen zu können."


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