Der 59-Jährige wurde von den Betrügern über Wochen mit Anrufen terrorisiert, am Ende übergab er Goldmünzen und Bargeld.
(ty) Im Landkreis Kelheim haben falsche Polizeibeamte einen immensen Vermögens-Schaden verursacht. Wie das Polizeipräsidium von Niederbayern heute berichtet, wurde ein 59 Jahre alter Mann aus dem Raum Mainburg über einen längeren Zeitraum von den Kriminellen "mit Telefon-Anrufen regelrecht terrorisiert". Am Ende übergab der Mann schließlich Goldmünzen und Bargeld im Wert von insgesamt mehreren hunderttausend Euro an eine bislang nicht identifizierte Frau. Die Kripo warnt einmal mehr vor dieser perfiden Betrugs-Masche, mit der Ganoven immer wieder Erfolg haben, und gibt konkrete Präventions-Hinweise.
Wie den Ermittlern der Kriminalpolizei am gestrigen Donnerstag bekannt geworden sei, hatte der 59-Jährige bereits seit Ende Februar über mehrere Wochen hinweg ständig Anrufe von falschen Polizeibeamten erhalten. Dabei wurde dem Mann – wie bei dieser Masche üblich – eine Lügen-Geschichte aufgetischt. Ein "Hauptkommissar Wagner" sei angeblich einem kriminellen Ring auf der Spur, in dessen Machenschaften auch die Bank des 59-Jährigen verstrickt sei. Um das Ersparte vermeintlich zu sichern, habe der 59-Jährige schließlich auf Anraten der falschen Polizisten hin Goldmünzen und Bargeld im Wert eines mittleren sechsstelligen Euro-Betrags an eine unbekannte Frau übergeben.
Experten von der Kriminalpolizei-Inspektion Niederbayern, die laut heutiger Mitteilung die weiteren Ermittlungen in diesem Fall bereits übernommen haben, gehen mit großer Wahrscheinlichkeit davon aus, das die betrügerischen Anrufe aus einem türkischen Call-Center gekommen waren. Wie mehrfach berichtet, fallen immer wieder Bürger auf die dreisten Maschen solcher Telefon-Betrüger herein. Das niederbayerische Polizeipräsidium rät in diesem Zusammenhang ausdrücklich:
- Lassen Sie grundsätzlich keine Unbekannten in Ihre Wohnung.
- Fordern Sie von angeblichen Amtspersonen, zum Beispiel Polizisten, den Dienstausweis.
- Rufen Sie beim geringsten Zweifel bei der Behörde an, von der die angebliche Amtsperson kommt. Suchen Sie die Telefon-Nummer der Behörde selbst heraus oder lassen Sie sich diese durch die Telefon-Auskunft geben. Wichtig: Lassen Sie den Besucher währenddessen vor der abgesperrten Tür warten.
- Geben Sie am Telefon keine Details zu Ihren finanziellen Verhältnissen preis.
- Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen. Legen Sie einfach auf.
- Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen.
- Weitere Informationen gibt es auf www.polizei-beratung.de; hier der direkte Link.