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Nach dem Vorfall in München wurde der Mann, dem nun bereits neuerlicher Ärger droht, schließlich den Justiz-Behörden übergeben.

(ty) Nachdem ein 52-Jähriger in einer S-Bahn am Freitagabend in München nach einem vorangegangenen Streit unbegründeterweise die Notbremse gezogen hatte, stellte sich heraus, dass er zur Festnahme ausgeschrieben war. Laut Bundespolizei hatte der Mann nämlich eine Geldstrafe in Höhe von gut 3000 Euro wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte nicht bezahlt, weshalb nun ein Vollstreckungs-Haftbefehl gegen ihn vorlag. Nach zwei Krankenhaus-Aufenthalten wurde der Mann schließlich gestern den Justiz-Behörden übergeben. Wegen des Vorfalls am Freitagabend droht dem gebürtigen Franken bereits neuerlicher Ärger: wegen Missbrauchs von Nothilfe-Einrichtungen, Vortäuschens einer Straftat und falscher Verdächtigung.

 

Laut heutiger Mitteilung der Münchner Bundespolizei-Inspektion war am Freitagabend gegen 20.10 Uhr in einer stehenden S-Bahn am Haltepunkt Hirschgarten die Notbremse gezogen worden. Vor Ort habe sich dann herausgestellt, dass es zuvor eine verbale Auseinandersetzung zwischen zwei Reisenden gegeben hatte. In der S8 in Richtung Flughafen hatte laut Erkenntnissen der Beamten der 52-jährige Deutsche einen Mitreisenden dazu aufgefordert, seine Beine von den Sitzen zu nehmen. Der Angesprochene, ein 32-jähriger Grieche, habe dies nicht wahrgenommen, weil er Musik gehört habe. Als dem 32-Jährigen aufgefallen sei, dass er fotografiert wurde, habe er den 52-Jährigen zur Rede gestellt sowie dazu aufgefordert, die Bilder zu löschen. 

Daraufhin habe der 52-Jährige erst den Notruf-Knopf betätigt sowie anschließend grundlos die Notbremse gezogen. Gegenüber den angerückten Polizisten habe der 52-Jährige dann geäußert, er sei von dem 32-Jährigen geschlagen worden – was aber von mehreren Zeugen nicht bestätigt worden sei. Dagegen habe ein Daten-Abgleich ans Licht gebracht, dass gegen den in Fürth geborenen 52-Jährigen ein Vollstreckungs-Haftbefehl der Staatsanwaltschaft München I vorgelegen habe. "Der 52-Jährige hatte eine Geldstrafe von 3150 Euro – 90 Tagessätze á 35 Euro – wegen Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte nicht beglichen", erklärt die Bundespolizei zum Hintergrund mit. Nachdem der 52-Jährige vor Ort über gesundheitliche Probleme geklagt habe, sei auch der Rettungsdienst hinzugezogen worden. 

Beim anschließenden Transport in ein Klinikum sowie während des dortigen Aufenthalts sei der Mann von Bundespolizisten begleitet worden. Anschließend sei er zum Bundespolizei-Revier München-Ost überführt worden. Nachdem er dort am Samstagmorgen gegen 3.30 Uhr erneut über gesundheitliche Probleme geklagt habe, habe er nochmals – wieder unter Bewachung – in ein Krankenhaus gemusst. Gegen 14 Uhr sei er schließlich den Justiz-Behörden übergeben worden. Gegen den 52-Jährigen werde von der Bundespolizei nun wegen Missbrauchs von Nothilfe-Einrichtungen, Vortäuschens einer Straftat und falscher Verdächtigung ermittelt.


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