58-Jähriger aus dem Kreis Erding sitzt mittlerweile in U-Haft. Er suchte bereits in der Vergangenheit übers Internet den Kontakt zu Kindern.
(ty) Nach umfangreichen Ermittlungen der Kriminalpolizei-Inspektion Erding und des bei der Generalstaatsanwaltschaft in Bamberg angesiedelten "Zentrums zur Bekämpfung von Kinderpornografie und sexuellem Missbrauch im Internet" (ZKI) befindet sich laut heutiger Mitteilung ein 58-Jähriger aus dem Landkreis Erding seit dem 10. Juni in Untersuchungshaft. Das wurde in einer gemeinsamen Presse-Information der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg und des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord bekannt gegeben. Der Beschuldigte ist den Angaben zufolge dringend verdächtig, über den Messenger-Dienst "Whats-App" unter Vorspiegelung, er sei erst 15 Jahre alt, ein 13-jähriges Mädchen dazu gebracht zu haben, an insgesamt neun Tagen im Sommer vergangenen Jahres Nacktaufnahmen von sich zu fertigen und an den Beschuldigten zu senden.
"Der Beschuldigte soll dabei massiven Druck auf die Geschädigte aufgebaut und unter anderem auch damit gedroht haben, sich selbst umzubringen, wenn das Mädchen keine Bilder schicken würde", heißt es von Staatsanwaltschaft und Polizei.
Der Beschuldigte habe bereits in der Vergangenheit über das Internet den Kontakt zu Mädchen und Jungen gesucht. Er sei deshalb zuletzt vom Landgericht Würzburg im Jahr 2015 zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von zwei Jahren und zehn Monaten verurteilt worden, die er bis Oktober 2017 verbüßt habe.
Die nunmehr geführten Ermittlungen hatten laut heutiger Mitteilung ihren Anfang in einer im April dieses Jahres im Auftrag des ZKI von den Ermittlern der Kriminalpolizei-Inspektion Erding durchgeführten Durchsuchung der Wohnung des Beschuldigten genommen. Ein Social-Media-Anbieter habe zuvor gemeldet, dass der Beschuldigte dessen Dienst im März dieses Jahres zum Hochladen eines kinderpornografischen Bildes genutzt haben soll.
Die Durchsuchung habe zur Sicherstellung zahlreicher EDV-Geräte und Speichermedien geführt. Bei der unverzüglich durchgeführten ersten Auswertung sei die Kommunikation mit dem 13-jährigen Mädchen entdeckt worden. Der Ermittlungsrichter des Amtsgerichts Bamberg habe daraufhin wegen Wiederholungsgefahr die Untersuchungshaft gegen den Beschuldigten angeordnet.
Die gemeinsamen Ermittlungen der Kripo Erding und ZKI wegen des Verdachts des sexuellen Missbrauchs von Kindern in neun Fällen sowie der Verbreitung kinderpornografischer Inhalte, insbesondere auch zur Identifizierung möglicher weiterer Geschädigter, dauern laut heutiger Mitteilung an. "Weitere Einzelheiten zum Stand des Ermittlungsverfahrens können derzeit nicht mitgeteilt werden", heißt es in der gemeinsamen Presse-Info.