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Diözese Augsburg legt Geschäfts-Bericht vor. Bilanz-Summe des Bistums lag bei 783 Millionen Euro. Einnahmen aus der Kirchensteuer gesunken.

(pba) Die Diözese Augsburg hat die wirtschaftlichen Herausforderungen der Corona-Krise im Haushaltsjahr 2020 nach eigenem Bekunden "gut gemeistert". Das gehe aus dem Geschäftsbericht der Diözese hervor, den der Diözesan-Steuer-Ausschuss in dieser Woche gebilligt habe. Danach lag die Bilanzsumme des Bistums bei 783,07 Millionen Euro und damit um nur 0,6 Prozent niedriger als im Jahr zuvor (788,14 Millionen Euro). Bertram Meier, der Bischof der Diözese Augsburg, zu dem auch Teile des Landkreises Pfaffenhofen gehören, freut sich über das Engagement der bischöflichen Finanzkammer unter der Leitung des Finanz-Direktors Jérôme-Oliver Quella: "Damit konnte die Kirche von Augsburg auch in diesem schwierigen Jahr, in dem seelsorgerische Angebote besonders wichtig waren, ihrer Verpflichtung gegenüber den Menschen nachkommen, in Gottesdienst, Verkündigung und Dienst am Nächsten."

Die Einnahmen aus der Kirchensteuer gingen von 380,3 Millionen Euro im Jahr 2019 auf 362,5 Millionen Euro zurück. "Ein deutlicher Rückgang war vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie zu erwarten gewesen, zumal die Höhe des allgemein gesunkenen Einkommensteuer-Aufkommens, von dem die Kirchensteuer direkt abhängt, die Finanzierung des Wirkens des Bistums ausschlaggebend erschwert", heißt es aus Augsburg. Im vergangenen Jahr machte die Kirchensteuer erneut sieben Achtel beziehungsweise 86,2 Prozent der Gesamt-Einnahmen der Diözese Augsburg aus – im Jahr zuvor waren es sogar 88,4 Prozent.

Die Gewährung von Zuschüssen an Kirchen-Stiftungen und andere kirchliche Einrichtungen machte wie schon im Vorjahr den größten Teil der Aufwendungen aus. Die im vergangenen Jahr ausgezahlten 173,5 Millionen Euro (Vorjahr: 209,4 Millionen Euro) ermöglichten und förderten kirchliche Aktivitäten auf breiter Basis. "Durch diese Zuschüsse werden viele kirchliche Aktivitäten in den Pfarreien und Einrichtungen erst möglich", so Quella. "Da geht es nicht nur um die Sanierung von Kirchen oder Pfarrheimen, sondern auch um die soziale Arbeit für zum Beispiel Familien, Kranke, Pflegebedürftige, Obdachlose oder Flüchtlinge – und um die umfangreichen und vielfältigen Bildungs-Angebote." Fast 50 Prozent der eingenommenen Kirchensteuern wurden in Aktivitäten und Maßnahmen in diesem Bereich eingebracht.

Die Präsenz der Kirche zeige sich besonders auch im Bildungs-Bereich. Das Schulwerk der Diözese Augsburg ist mittlerweile Träger von 44 freien Schulen im Bereich des Bistums. Diese hat das Bistum im vergangenen Jahr mit rund 13 Millionen Euro unterstützt. Ein weiterer Fokus der Erziehungs-Arbeit liegt auf den 428 katholischen Kinder-Tages-Einrichtungen im Bistum, in denen insgesamt rund 32 000 Kinder betreut werden. Hier hat das Bistum Augsburg im Jahr 2020 rund sechs Millionen Euro aus Kirchensteuer-Mitteln aufgewendet, "um das qualitativ hochwertige pädagogische Angebot, ergänzt um pastorale und stiftungs-aufsichtliche Beratung, leisten zu können".

Den größten Einzelposten bei den Ausgaben bildet traditionell der Personal-Bereich. "Für andere Menschen da zu sein, bedeutet eben auch, dass Seelsorge wie auch die Bildungs-Angebote außerordentlich personal-intensive Aktivitäten sind", so Quella. "Schließlich geht es darum, bei den Menschen zu sein, die um Hilfe und Orientierung bitten – und dies erfordert vor allem die nötige Aufmerksamkeit und Zeit. Daran können und wollen wir nichts ändern." Die Personal-Aufwendungen beliefen sich im vergangenen Jahr auf 161,7 Millionen Euro (Vorjahr: 158,9 Millionen Euro). Zum 31. Dezember vergangenen Jahres beschäftigte die Diözese 3255 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Vorjahres-Zeitpunkt: 3041).

Insgesamt weise die Diözese Augsburg für das Geschäftsjahr 2020 aufgrund der Corona-Pandemie einen Jahresfehlbetrag von 10,5 Millionen Euro aus (Vorjahr: minus 35,6 Millionen Euro). "Der Jahresabschluss, bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung und Anhang, ergänzt um einen entsprechenden Lagebericht, wurde wie im Vorjahr nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) für große Kapitalgesellschaften erstellt und hat einen uneingeschränkten Bestätigungs-Vermerk eines unabhängigen Wirtschaftsprüfers erhalten", wurde heute dargelegt.

Auch die Abschlüsse des bischöflichen Stuhls, des Domkapitels sowie des katholischen Pfründe-Stiftungs-Verbunds St. Ulrich haben demnach solche uneingeschränkte Bestätigungs-Vermerke erhalten. Die Bilanzsumme des bischöflichen Stuhls belief sich zum 31. Dezember vergangenen Jahres auf 665,9 Millionen Euro (Vorjahr: 644,4 Millionen Euro). Damit werde vor allem die Alters-Versorgung der aktiven und emeritierten Diözesan-Priester gewährleistet. Die Bilanzsumme des Domkapitels belief sich nahezu unverändert auf 3,7 Millionen Euro. Der katholische Pfründe-Stiftungs-Verbund St. Ulrich (KPV) schloss das Jahr 2020 mit einer Bilanzsumme von 858,5 Millionen Euro (Vorjahr: 755,2 Millionen Euro) ab.

Finanz-Direktor Quella zog angesichts dieser Zahlen ein positives Fazit: "Wir sind besser durch das Corona-Jahr 2020 gekommen, als zu befürchten war. Auch nach dem vorläufigen Blick auf das erste Halbjahr 2021 können wir sagen, dass wir im Plan sind", erklärte er. "Ich danke allen Frauen und Männern, die mit vollem Einsatz und großer Leidenschaft für die Diözese Augsburg tätig sind, vor allem aber allen, die sich nach wie vor in der katholischen Kirche beheimatet fühlen und mit ihrer Kirchensteuer ihren Teil dazu beitragen, dass wir weiter für die Menschen da sein können. Mit dem heute vorgelegten Geschäftsbericht 2020 und den zwölf Beiträgen möchten wir den Kreis schließen, indem Sie einen direkten Bezug aus Mittelherkunft und Mittelverwendung lebensnah und lebendig präsentiert bekommen."

Den vollständigen Geschäftsbericht des Bistums findet man unter diesem Link.


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