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Dank finanzieller Förderung durch die Beisheim-Stiftung soll es mindestens zehn weitere Events geben. Auch Hybrid-Veranstaltungen geplant.

(ty) Gastspiele am Gartenzaun, Mitsing-Konzerte fürs Wohnzimmer, ein klingender Advents-Kalender, Musikschul-Konzert online: Geht es um Ideen, um Kultur auch in Pandemie-Zeiten zu ermöglichen, dann ist das gemeinnützige Intakt-Musikinstitut aus Pfaffenhofen ganz vorne dabei. Und dann ist da ja noch eine weitere Idee von Musikschul-Chef, Musiker und Bühnen-Betreiber Michael Herrmann: die Internet-Veranstaltungs-Reihe "Stream-Kultur". Sie erfährt demnächst ihre Fortsetzung, wie jetzt mitgeteilt wurde. "Und zwar", so heißt es aus dem "Intakt", nicht mehr nur als reines Online-Event, sondern möglichst auch mit begrenzter Zuschauerzahl vor Ort, also in Form so genannter Hybrid-Veranstaltungen." Das mache vor allem eine großzügige Förderung durch die Beisheim-Stiftung möglich, die dem Projekt jetzt zuteil geworden sei.

Musik, Kabarett und sonstige Kunst, direkt von der Intakt-Bühne im Tiefparterre der Musikschule an der Raiffeisenstraße in Pfaffenhofen, als Live-Stream ins Wohnzimmer: Kultur für "dahoam" – so lautet das Konzept von "Stream-Kultur". Ein Konzept, das in Kooperation mit der Kultur-Abteilung der Stadt Pfaffenhofen "auf Anhieb rundum auf beste Resonanz stieß", so das Musikinstitut. In den ersten Monaten des Jahres seien bei auch Veranstaltungen rund 2000 Haushalte dabei gewesen. Buchbar war das ganze via Online-Ticket, meist zum Preis von zehn Euro pro Freischaltung.

"Intakt"-Chef Herrmann wollte damit "zu Zeiten des corona-bedingten Bühnen-Verbots" einen persönlichen Beitrag dazu leisten, um zumindest eine Art kulturelle Grundversorgung aufrecht zu erhalten – sowohl für Kultur-Freunde im Lock-Down als auch für die von der Krise arg gebeutelten Künstler in der Region. "Und die Rechnung ging auf", so die bisherige Bilanz. 

 

"Die Online-Veranstaltungen fanden ein unerwartet großes Publikum, die Bühnen-Protagonisten freuten sich über ihre ersten Auftritte seit nahezu einem Jahr – wenngleich virtuell." Dennoch seien die Streaming-Konzerte für Herrmann selbst "maximal eine Nullrechnung" gewesen. "Schließlich mussten schon vor der ersten Ausstrahlung tausende von Euro in aufwändige Studio- und Übertragungs-Technik investiert werden, um überhaupt online gehen zu können", heißt es aus dem Intakt-Musikinstitut.

Um eine Fortsetzung der Reihe finanziell stemmen zu können, seien Fördermittel bei verschiedenen Stellen beantragt worden. Die jetzt seitens der Beisheim-Stiftung bewilligt worden seien. Die Stiftung mit Sitz in München, die sich neben Gesundheit, Bildung und Sport eben auch der Förderung von Kunst und Kultur verpflichte, unterstütze das zukunftsweisende Pfaffenhofener Format "nun mit einem großzügigen Betrag", der laut "Intakt"-Angaben "für mindestens zehn weitere Veranstaltungen der Online-Kultur-Reihe" verwendet werden soll.

So könne das Format im Herbst "auf solider finanzieller Basis fortgesetzt" werden. "Zugunsten natürlich vor allem regionaler Bühnen-Künstlerinnen und -Künstler, die durch das Auftritts-Verbot teils in eine prekäre finanzielle Situation geraten sind und denen so nun wenigstens eine Mindest-Gage garantiert werden kann."

Nur ein geringer Teil müsse dagegen für zusätzliche Bühnen-Technik und Equipment ausgegeben werden. Bestenfalls, so Herrmann, könnten die Gastspiele dann auch als so genannte Hybrid-Veranstaltungen über seine Bühne gehen – also sowohl live vor Publikum als auch via Internet. Die Planungen für die ersten Konzerte und Kabarett-Abende seien bereits am Laufen – ein paar Termine stünden schon fest und sollen demnächst angekündigt werden.

 

"Ich mach' kein Geheimnis draus", sagt Herrmann, "wir hätten uns angesichts der derzeitigen wirtschaftlichen Situation samt corona-bedingter Unwägbarkeiten eine Fortsetzung der Reihe nicht sofort leisten können beziehungsweise getraut und wohl erst einmal abgewartet." Zu viele Investitionen seien schon im Vorfeld nötig gewesen, um einen professionellen Standard zu gewährleisten. "Doch auf Grundlage dieser Anerkennung und großzügigen Unterstützung durch die Beisheim-Stiftung, über die wir uns alle sehr, sehr freuen, sehen wir uns jetzt natürlich geradezu verpflichtet, die Stream-Kultur im Herbst wieder aufzunehmen."

Eine Verpflichtung, die Herrmann nach eigenen Worten mit großer Motivation annimmt. Insbesondere, so der Bühnen-Betreiber weiter, "um diese Gelder auch den ihnen gewidmeten Zwecken zuzuführen, sprich: der Förderung von Bühnenkultur und jener, die davon leben müssen". Und zwar völlig unabhängig von möglichen neuen Beschränkungen für öffentliche Veranstaltungen.


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