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Nach lebensbedrohlicher Krankheit in der Schwangerschaft kämpfte sich die Frau aus Kirchdorf an der Amper zurück. Jetzt, 20 Jahre später, die Schock-Diagnose: Blutkrebs.

(ty) Mit 19 Jahren erkrankt Anne während ihrer Schwangerschaft lebensbedrohlich. Ihre Tochter Lara wird sechs Wochen zu früh auf die Welt geholt. Anne kämpft sich drei Jahre zurück ins Leben. Endlich ist alles gut. Doch jetzt – 20 Jahre später – die Schock-Diagnose: Blutkrebs. Nur eine Stammzell-Transplantation kann das Leben der Frau aus der Gemeinde Kirchdorf an der Amper retten. So fasst die gemeinnützige DKMS die Tragödie zusammen und wirbt um Hilfe für die 39-Jährige aus dem Landkreis Freising: Wer helfen möchte, kann sich über www.dkms.de/anne ein Registrierungs-Set nach Hause bestellen und so vielleicht zum Lebensretter werden – oder die Arbeit der DKMS mit einer Geldspende unterstützen. Die nachfolgende, sehr persönliche Schilderung wurde von der DKMS verfasst und herausgegeben.

Anne und Jürgen. Seit 22 Jahren gehen sie gemeinsam durch dick und dünn. Seit 19 Jahren sind sie verheiratet und seitdem unzertrennlich – zwei starke, sich liebende Menschen. Ihr größtes Glück ist ihre Tochter Lara. Doch ihr Start ins Leben ist schwer. Während der Schwangerschaft sinkt Annes Hämoglobin-Wert auf ein bedrohliches Maß. Im Juni 2002 überweist ihr Arzt sie deshalb in die Klinik, um Mutter und Kind nicht zu gefährden. Doch Annes Werte sind so schlecht, dass Lara bereits in der 34. Schwangerschafts-Woche auf die Welt geholt wird. Zu diesem Zeitpunkt hat man trotz vieler Untersuchungen noch immer keinen Grund für den extrem niedrigen Hämoglobin-Wert gefunden.

Anne geht es immer schlechter. Sie bekommt Blut-Transfusionen, kann sich nicht um das neugeborene Töchterchen kümmern. "Es war eine harte Zeit. Wie alle Eltern wollten wir die Schwangerschaft und die ersten Monate in der Elternzeit mit unserer kleinen Tochter einfach nur genießen. Doch daran war plötzlich nicht mehr zu denken", erinnert sich Anne. Gott sei Dank hat sie eine Familie, die sich um alles kümmert und nur eines will – dass Anne wieder gesund wird.

Erst drei Monate später, nach vielen weiteren Untersuchungen dann endlich eine Diagnose: Anne leidet unter einer schweren Aplastischen Anämie, einer lebensbedrohlichen Erkrankung des blutbildenden Systems. Weil kein passender Familien-Spender vorhanden ist, beginnt Anne im Oktober 2002 mit einer immunsuppressiven Therapie, bei der das körpereigene Abwehr-System unterdrückt wird, um das fehlgeleitete Verhalten der Immun-Abwehr einzuschränken. Die erste Therapie schlägt nicht an und muss 2003 nochmal einmal wiederholt werden. Es ist ein langer Kampf mit vielen Nebenwirkungen und Höhen und Tiefen. Aber Anne schafft es.

Nach drei Jahren Kampf findet sie endlich in ihren Alltag zurück. Sie liebt ihr Leben, ihren Mann Jürgen, auf den sie sich blind verlassen kann – und endlich kann sie sich auch so um die kleine Lara kümmern, wie sie es sich immer gewünscht hat. Sie arbeitet leidenschaftlich gerne als Kinderpflegerin in einer Kita, ihr Mann Jürgen arbeitet bei BMW, Lara geht zur Schule. Die Jahre gehen ins Land. Am Wochenende sind sie immer unterwegs, wandern mit Hund Bessi durch die Natur, machen Fahrrad-Touren, kurz: sie sind eine kleine glückliche Familie. Eigentlich könnte jetzt alles gut sein. Doch das ist es nicht.

Ende Juni dieses Jahres geht Anne zu einer Routine-Kontrolle. Sie leidet in der letzten Zeit zwar unter Luftnot, denkt sich aber nichts dabei. Dann plötzlich hält sie ihre Blutwerte in der Hand und die Ergebnisse reißen ihr den Boden unter den Füßen weg. Wieder ist der Hämoglobinwert extrem niedrig. Anne weiß, was das bedeutet. "In diesem Moment ist für mich eine Welt zusammengebrochen. Ich habe mich aus der Praxis geschleppt und weinend meinen Mann angerufen. Danach ging nichts mehr. Ich war vollkommen am Ende. Ich saß aufgelöst im Auto und habe nur gewartet, dass Jürgen kommt." Da es sich bei der jetzigen Diagnose um MDS handelt, eine andere schwere Erkrankung des blutbildenden Systems, ist Anne dieses Mal auf eine Stammzell-Transplantation angewiesen, um zu überleben. Das heißt: Nur ein/e passende/r Stammzell-Spender/in kann ihr Leben retten.

Lara, die inzwischen 19 Jahre alt ist und gerade ihre Ausbildung zur Augenoptikerin abgeschlossen hat, hat die Nachricht sehr mitgenommen. Um ihre Mama zu stabilisieren, versucht sie, ganz stark zu sein. Doch das gelingt ihr nicht immer: "Zuerst wollte ich das alles nicht wahrhaben. Ich habe versucht, die Krankheit zu verdrängen, um mich zu schützen. Doch Mamas Schwäche und die vielen blauen Flecken sprechen die Wahrheit."

 

"Dann habe ich versucht, mich zusammen zu reißen, für meine Mama, die mich jetzt braucht, ganz stark zu sein. Aber irgendwann war ich damit überfordert und bin auch zusammengeklappt. Gott sein Dank war meine Oma da, die mich getröstet hat. Inzwischen haben wir als Familie aber wieder Mut gefasst und blicken nach vorne. Mama hat es schon einmal geschafft. Sie schafft es auch ein zweites Mal. Papa, ich, die ganze Familie, all unsere Freunde, sogar die Nachbarn und Kollegen sind an unserer Seite. Das hilft uns sehr und gibt uns die nötige Kraft, die wir jetzt brauchen."

Jürgen ist stolz auf seine Frau. Sie kämpft wie eine Löwin, doch alleine kann Anne es nicht schaffen. Sie kann nur überleben, wenn es – irgendwo auf der Welt – einen Menschen mit nahezu gleichen Gewebemerkmalen gibt, der zur Stammzell-Spende bereit ist. Aus diesem Grund rufen Familie und Freunde gemeinsam mit der DKMS dazu auf, sich als potenzielle Stammzell-Spender/innen registrieren zu lassen.

Annes Mann Jürgen hofft auf große Anteilnahme: "Anne ist nicht nur meine Frau. Sie ist auch meine beste Freundin. Und sie ist die großartigste Mama für Lara, die ich mir wünschen kann. Ein Leben ohne sie ist unvorstellbar. Durch die Erkrankung haben wir viel gelernt: Wir lassen uns sich nicht mehr durch unwichtige Sachen stressen. Haushalt, Beruf, Geld – all das sind Nebenschauplätze, wenn plötzlich das Leben bedroht ist. Kein Tag ist verschwendet, jeder gute Tag ist ein Geschenk. Und wir wünschen uns nur eines – dass wir noch viele gute gemeinsame Tage erleben dürfen. Deshalb bitten wir alle: Lasst Euch registrieren. Damit schenkt ihr Anne Hoffnung auf das Größte, was es gibt – einfach nur leben zu dürfen! Allen, die sich an dieser Aktion beteiligen, danken wir von ganzem Herzen."

So kann man helfen

Wer gesund und zwischen 17 und 55 Jahre alt ist, kann laut DKMS Anne und anderen Patienten helfen und sich mit wenigen Klicks über www.dkms.de/anne die Registrierungs-Unterlagen nach Hause bestellen. Die Registrierung gehe einfach und schnell. Besonders wichtig sei es, dass die Wattestäbchen nach dem erfolgten Wangen-Schleimhaut-Abstrich zeitnah zurückgesendet werden. Erst, wenn die Gewebe-Merkmale im Labor bestimmt worden seien, stünden Spender für den weltweiten Suchlauf zur Verfügung. Auch Geldspenden helfen Leben retten, da der DKMS nach eigenen Angaben für die Neuaufnahme eines jeden Spenders Kosten in Höhe von 35 Euro entstehen.

DKMS-Spenden-Konto:

  • IBAN: DE94 7004 0060 8987 0002 39
  • Verwendungs-Zweck: XAG 001 Anne

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