Ab morgen strengere Maßnahmen bezüglich Masken-Pflicht, Zugangs-Beschränkungen und Quarantäne. Außerdem soll verstärkt kontrolliert werden.
(ty) Die Landkreise und kreisfreien Städte in Niederbayern verschärfen die Maßnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Das sei das Ergebnis einer Beratung der Landräte und Oberbürgermeister auf Einladung von Regierungs-Präsident Rainer Haselbeck, wie heute aus der Regierung von Niederbayern gemeldet wurde. Die konkreten Maßnahmen werden demnach heute jeweils durch entsprechende Allgemein-Verfügungen umgesetzt und gelten ab morgen, 3. November, in den Kreisen Kelheim, Landshut, Straubing-Bogen, Dingolfing-Landau, Deggendorf, Rottal-Inn, Passau, Freyung-Grafenau und Regen sowie in den Städten Landshut, Straubing und Passau. Zugleich soll es verstärkte Kontrollen geben. Nachfolgend die Details.
Laut Mitteilung der Regierung von Oberbayern geht es um folgende konkrete Verschärfungen:
♦ In allen Bereichen, in denen bisher eine medizinische Maske getragen werden musste, werde die FFP2-Maske zur Pflicht. Dies gelte etwa in Supermärkten, im Einzelhandel, im öffentlichen Personen-Nahverkehr sowie in Freizeit-Einrichtungen.
♦ Zugangs-Regelungen werden verschärft. Wo bisher "3G plus" gelte, sei künftig "2G" vorgeschrieben. So sei etwa in Diskotheken und Clubs der Eintritt nur noch für gegen Corona geimpfte sowie von einer Corona-Infektion genesene Personen möglich.
♦ Die Quarantäne-Dauer für enge Kontakt-Personen betrage zehn Tage. Eine vorherige "Frei-Testung" sei nicht möglich.
Der niederbayerische Regierungs-Präsident Rainer Haselbeck und der Vorsitzende des niederbayerischen Landkreistags, Sebastian Gruber, sowie der Vorsitzende des niederbayerischen Städtetags, Jürgen Dupper, erklären dazu gemeinsam: "Die Infektionszahlen steigen im gesamten Regierungsbezirk auf immer neue Höchststände. Die Situation in den niederbayerischen Krankenhäusern wird zunehmend dramatisch. Die medizinische Versorgung von Intensiv-Patienten steht auf der Kippe. Das betrifft das Opfer eines Verkehrsunfalls genauso wie den Corona-Patienten. Wir stehen vor weiteren harten Monaten dieser Pandemie und müssen handeln." Lesen Sie auch: "Die Corona-Lage ist Besorgnis erregend und ernst"
Gleichzeitig mit den neuen Maßnahmen kündigen die niederbayerischen Landräte und Oberbürgermeister laut aktueller Mitteilung der Regierung von Niederbayern verstärkte Kontrollen bezüglich der Corona-Regelungen an: "Die Lage ist ernst und die Maßnahmen sind es auch. Wer sich nicht daran hält, muss mit deutlichen Sanktionen rechnen."
Die niederbayerischen Landräte und Oberbürgermeister erwarten – so heißt es weiter – von der morgigen Corona-Sondersitzung der bayerischen Staatsregierung weitere Weichenstellungen für die nächsten Wochen und Monate im Freistaat. Sie schließen sich ausdrücklich der Forderung nach einem zeitnahen Bund-Länder-Gipfel an. "Auf den Intensiv-Stationen ringen vor allem Ungeimpfte um ihr Leben", so die Regierung von Niederbayern. Erkrankt seien rund neun Mal mehr Corona-Ungeimpfte als Corona-Geimpfte.
Der niederbayerische Regierungs-Präsident sowie die Bezirks-Vorsitzenden von Landkreistag und Städtetag richten einen dringenden Impf-Appell an die niederbayerische Bevölkerung: "Impfen ist der einzige Weg aus der Pandemie. Impfen ist keine Privatsache. Wer sich bewusst nicht impfen lässt, gefährdet seine Angehörigen, seine Nachbarn, seine Kolleginnen und Kollegen massiv. Wer sich bewusst nicht impfen lässt, verhindert die Rückkehr zu Normalität und Freiheit. Alle Theorien gegen das Impfen sind widerlegt."
Außerdem weisen Regierung, Landkreistag und Städtetag auf die Empfehlungen der "Ständigen Impf-Kommission" (Stiko) zu Auffrischungs-Impfungen für Menschen über 70 Jahre und weitere vulnerable Personen-Gruppen nach spätestens sechs Monaten hin, die ihrer Ansicht nach dringend vorgenommen werden sollen.
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