Eine damals 88-Jährige war vor gut einem Jahr auf eine perfide Lügen-Geschichte hereingefallen und hatte einem Unbekannten 10.000 Euro übergeben.
(ty) Eine damals 88 Jahre alte Frau aus Geisenfeld war, wie berichtet, im Oktober vergangenen Jahres einem dreisten Betrug zum Opfer gefallen. Letztlich übergab die Seniorin damals 10 000 Euro an einen Kriminellen. Vorausgegangen war der Anruf eines vermeintlichen Rechtsanwalts, der der Rentnerin eine perfide Lügen-Geschichte auftischte. Das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord teilte heute mit, dass der mutmaßliche Täter mittlerweile mit Hilfe des bayerischen Landeskriminalamts identifiziert wurde. Den Angaben zufolge handelt es sich um einen 64-jährigen Polen, der wegen weiterer Enkeltrick-Betrügereien momentan in der Schweiz in Untersuchungshaft sitzt.
Das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord hatte zu dem Ablauf des Betrugs in Geisenfeld folgendes berichtet. Am 8. Oktober vergangenen Jahres erhielt die damals 88-jährige Geisenfelderin am Nachmittag einen Anruf von einem angeblichen Rechtsanwalt. Dieser gab vor, dass der Sohn der Seniorin einen schweren Verkehrsunfall verursacht habe und dass jetzt eine Kautions-Zahlung erforderlich sei, um einer Haftstrafe zu entgehen. "Durch geschickte Gesprächsführung erfragte der unbekannte Anrufer die finanziellen Verhältnisse der Seniorin", so die Polizei. "Über einen längeren Zeitraum wurde sie am Telefon gehalten und, wie bei dieser Betrugs-Masche üblich, fortwährend unter Druck gesetzt."
Letztlich sei die Zahlung von 10 000 Euro gefordert worden. Ein zunächst nicht identifizierter Mann sei schließlich an der Wohnadresse der Rentnerin vorstellig geworden und habe das Geld entgegengenommen. Anschließend machte sich der Unbekannte mit dem kleinen Vermögen davon. Der Fluchtweg des Geld-Abholers konnte im Zuge der kriminalpolizeilichen Ermittlungen dann bis zum Hauptbahnhof von Ingolstadt zurückverfolgt worden – dort war der Mann in die Bahnhofshalle gegangen. Aufgrund vorliegender Video-Aufzeichnungen vom Bahnhofs-Vorplatz veröffentlichte die Kripo dann Fotos von dem Mann, und bat um Hinweise aus der Bevölkerung. Offenbar mit handfestem Erfolg.
Nach dem Hinweis einer Kölnerin sei der Tatverdächtige aufgrund der Fahndungs-Fotos mittlerweile mit Hilfe des bayerischen Landeskriminalamts identifiziert worden. "Es handelt sich um einen 64-jährigen polnischen Staatsangehörigen, der sich aufgrund weiterer Enkeltrick-Betrügereien derzeit in der Schweiz in Untersuchungshaft befindet", teilte das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord heute mit. Von der Staatsanwaltschaft in Ingolstadt sei mittlerweile ein Strafverfahren gegen den Mann wegen der Tat in Geisenfeld eingeleitet worden. "Für die Abstimmung der weiteren Maßnahmen stehen die Kriminalpolizei und die Staatsanwaltschaft Ingolstadt in engem Kontakt mit der Kantons-Polizei und der Staatsanwaltschaft in Zürich", so ein Polizei-Sprecher.
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