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Die heute vorgelegte Prognose geht von einem Minus aus dem laufenden Betrieb in Höhe von 9,8 Millionen Euro aus.

(zel) Der Pfaffenhofener Ilmtalklinik-GmbH, unter deren Dach die beiden Krankenhäuser in Pfaffenhofen und Mainburg firmieren, droht heuer ein Rekord-Defizit aus dem laufenden Betrieb in Höhe von fast zehn Millionen Euro. Das wurde von Co-Geschäftsführer Ingo Goldammer in der heutigen Sitzung des Pfaffenhofener Kreistags bekanntgegeben. Die jüngste offizielle Prognose lautet demnach auf einen operativen Jahresfehlbetrag von 9,8 Millionen Euro. Zuletzt war, wie im Wirtschaftsplan für heuer vorgesehen, noch von einem Minus in einer Größenordnung von acht Millionen Euro ausgegangen worden.

Gegenüber dem zuletzt prognostizierten Minus aus dem laufenden Betrieb der Ilmtalklinik-Gesellschaft in Höhe von 8,0 Millionen Euro wurden den Worten von Goldammer zufolge in der nun heute dargelegten Hochrechnung drei zusätzliche Aspekte berücksichtigt, die auch mit konkreten Zahlen hinterlegt sind. Erstens: Reduzierte Leistungen der beiden Krankenhäuser im November und Dezember aufgrund der aktuellen Situation, gemeint ist damit vor allem die Corona-Krise, belasten das operative Ergebnis um 505 000 Euro. Hintergrund sind laut Goldammer die Klinik-Belegung beziehungsweise die Freihaltung von Kapazitäten in Zusammenhang mit der Pandemie – eine Station ist aktuell geschlossen.

Zweitens: Eine mögliche Rückzahlung von 85 Prozent der wegen Corona bereits erhaltenen Ausgleichs-Zahlungen; hier geht es um 575 000 Euro. Diese Rückzahlung drohe wegen gestiegener Leistungspunkte der Ilmtalklinik-GmbH im Vergleich zum Jahr 2019, wurde auf Nachfrage unserer Zeitung aus dem Pfaffenhofener Landratsamt erläutert. Drittens: Eine weitere drohende Rückzahlung wegen des Wegfalls der so genannten Notfall-Stufe 1 für Mainburg; hier geht es um rund 460 000 Euro. Gegen die Aberkennung dieser Notfall-Stufe, die für die Patienten keine Auswirkungen habe, werde vorgegangen, hieß es dazu auf Anfrage aus dem Landratsamt. Ob diese Bemühungen allerdings von Erfolg gekrönt sind, muss abgewartet werden.

Das Defizit aus dem operativen Geschäft haben bekanntlich die beiden Gesellschafter der Klinik-GmbH, der Landkreis Pfaffenhofen (85 Prozent) und der Landkreis Kelheim (15 Prozent), alljährlich entsprechend ihrer Anteile zu decken. Allerdings ist rückwirkend zum Anfang dieses Jahres eine Änderung bei der Aufteilung der Gesellschafter-Anteile geplant. Der Pfaffenhofener Kreistag hat heute grünes Licht gegeben, der Kelheimer Kreistag muss erst noch zustimmen. Dann würde sich die Verteilung von 85:15 auf 73:27 verschieben – und entsprechend auch die Defizit-Übernahme. Bei einem drohenden Rekord-Minus von fast zehn Millionen Euro ist die Differenz durchaus bemerkenswert. Wie massiv sich die finanzielle Situation über die Jahre entwickelt hat, zeigt die nachfolgende Aufstellung der Zahlen, die auf Anfrage aus dem Pfaffenhofener Landratsamt mitgeteilt wurden. 

Operatives Jahres-Ergebnis der Ilmtalklinik-GmbH in den vergangenen Jahren:

  • 2005: + 500 000 Euro
  • 2006: + 65 000 Euro
  • 2007: + 95 000 Euro
  • 2008: + 170 000 Euro
  • 2009: + 430 000 Euro
  • 2010: + 252 000 Euro
  • 2011: – 480 000 Euro
  • 2012: – 1,6 Millionen Euro
  • 2013: – 4,0 Millionen Euro
  • 2014: – 3,1 Millionen Euro
  • 2015: – 5,2 Millionen Euro
  • 2016: – 4,8 Millionen Euro
  • 2017: – 4,5 Millionen Euro
  • 2018: – 4,2 Millionen Euro
  • 2019: – 4,9 Millionen Euro
  • 2020: – 6,5 Millionen Euro
  • 2021: jüngste Prognose: – 9,8 Millionen Euro 

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